Berlin-Gropiusstadt 60-Jährige in ihrer Wohnung getötet
13:00 Uhr Von Timo Kather Am Samstag wurde die 60-jährige Renate Heisler tot in ihrer Wohnung in der Fritz-Erler-Allee gefunden. Nach der Obduktion ist klar: Die Frau wurde getötet. Die Mordkommission sucht Zeugen. Bild vergrößern
Die Tote war am Samstagmorgen in ihrer Wohnung in dem Hochhaus Fritz-Erler-Allee 140 entdeckt worden. Die Frau lebte nach Angaben der Polizei allein und war offenbar auf die Unterstützung eines Pflegedienstes angewiesen. Ihr Leichnam wurde von der Pflegerin einer Sozialstation gefunden.
Nachdem sich Kriminalbeamte die Leiche angesehen hatten, wurde eine Obduktion angeordnet. Offenbar hatten die Polizisten Anzeichen dafür entdeckt, dass die Frau einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen ist. Am Mittwoch wurde die Obduktion durchgeführt, danach war klar: Renate Heisler war "offensichtlich gewaltsam zu Tode gekommen", wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Seitdem ermittelt die Mordkommission. Weitere Informationen wurden unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht herausgegeben.
Die Ermittler suchen nun nach Zeugen, die Renate Heisler kannten. Jeder, der in den letzten Wochen Kontakt zu der Getöteten hatte - ob persönlich oder telefonisch -, wird um einen Anruf bei der Mordkommission gebeten. Offenbar wurde Renate Heisler entweder am 5. oder am 6. Juni getötet - die Ermittler suchen jedenfalls nach Zeugen, denen an diesen Tagen Verdächtiges im Wohnhaus der Getöteten aufgefallen ist. Falls fremde Personen in dem Haus gesichtet wurden: Die Mordkommission nimmt sachdienliche Hinweise unter der Rufnummer (030) 4664 – 911 222 entgegen. Alternativ können sich Zeugen auch bei jeder anderen Dienststelle melden.
Prozess Hat diese Pflegekraft eine Patientin getötet?
p10.04.18, 14:07 Uhr
Moabit - Sie war bettlägerig, benötigte Hilfe. Doch Renate H. (60) wurde in ihrer Wohnung in Neukölln umgebracht. Jetzt prüft das Landgericht: War es eines Altenpflegerin?
Eine hübsche Frau mit freundlichem Blick: Maria L. (31). Sie soll am Abend des 5. Juni 2015 für die Pflege von Renate H. zuständig gewesen sein. Als Mitarbeiterin einer Sozialstation kam sie.
Renate H. konnte sich schon seit Jahren nicht mehr allein versorgen. Eine schlimme Nervenkrankheit fesselte sie ans Bett. Eine Pflegekraft (47): „Ich hatte den Dienst am Morgen, kam gut mit ihr klar.“ Die Patientin habe schlecht gegessen und getrunken.
Der Schock am 6. Juni 2015. Die Zeugin: „Ich habe wie immer geklingelt. Sie sollte wissen, dass ich auf dem Weg zu ihr bin.“ Erst sei sie in die Küche, habe das Essen für die Frau vorbereitet und ihr einen Morgengruß zugerufen. Die Pflegekraft: „Ich ging ins Schlafzimmer. Sie lag auf dem Boden, drei Kopfkissen und zwei Decken über ihr.
Zunächst sah alles nach einer natürlichen Todesursache aus. Doch die Leichenschau brachte die Ermittler auf den Plan: Hinweise eines Gewaltverbrechens. Laut Anklage starb Renate H. an einer Strangulation. Hervorgerufen „entweder durch Unterarmwürgegriff oder durch Druck mit dem verlängerten Knie“.
Bald fiel der Verdacht auf Maria L., die Beweise aber sind wohl schwach: Sie blieb frei. Der Prozess um Totschlag geht am 16. April weiter.