Mord in Haar Familienvater ersticht Ehefrau: Das irre Motiv Ralph Hub, 08.05.2015 17:08 Uhr
Nach einem Streit hat ein Famlienvater aus Haar die Mutter seiner drei Kinder getötet. Das Paar war wegen einer Hose für den jüngsten Sohn (4) aneinader geraten.
München - Der aus dem Irak stammende Ehemann hat seine Frau erst mit Fausthieben und Fußtritten traktiert und sie dann mit einem Küchenmesser in einem Hochhaus am Jagdfeldring in Haar erstochen. Der 53-Jährige sitzt inzwischen in U-Haft. Ihm droht eine lebenslange Gefängnisstrafe wegen Mordes aus niederen Beweggründen-
„Ich habe meine Frau totgeschlagen. Sie rührt sich nicht mehr“, sagte Abdul M. am Telefon. Als die Polizei am Donnerstagmorgen in dem Hochhaus am Jagdfeldring in Haar eintraf, lag Oulad B. (40) tot auf dem Boden im Flur. Die Mutter von zwei Mädchen (7 und 9) sowie einem vierjährigen Buben hat massive Stichverletzungen am Hals und im Gesicht. „Man spricht in so einem Fall von Übertötung“, sagt Kriminaloberrat Markus Kraus, Chef der Mordkommission. Ein Indiz, dass sehr viel Hass und Wut den Täter angetrieben hat.
Abdul M. ist arbeitslos. Der Dreher kam 1998 aus dem Irak nach München. Am Donnerstagmorgen flippte er aus, weil er die Hose seines Sohnes nicht finden konnte. Er wollte den Kleinen zum Kindergarten bringen. Der Streit mit seiner Frau eskalierte. Das Paar hatte häufig Krach. Die Ehe war am Ende. Immer wieder drohte Oulad B. mit Scheidung. Machmal war es auch Abdul M., der ankündigte, seine Familie zu verlassen.
Dazu kamen finanzielle Probleme. Abdul M. ist seit sechs Jahren ohne Job. Seine Frau verdient als Putzfrau in einem Hotel etwas hinzu.
Im Juli 2013 hatte Oulad B. die Polizei gerufen, weil ihr Mann sie gewürgt hatte. Doch die Spanierin mit marokkanischen Wurzeln zog die Anzeige zurück. Die Ermittlungen wurden eingestellt. „Rechtlich hatten wir keine Handhabe“, sagt Staatsanwalt Peter Preuß.
Ehedrama in Haar Iraker wegen Mordes vor Gericht Ein 53-jähriger Mann aus dem Irak soll im vergangenen Mai seine zwölf Jahre jüngere Ehefrau erstochen haben. Das Paar lebte mit drei Kindern in Haar bei München. Jetzt wird dem Mann am Landgericht der Prozess gemacht.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Ehe der beiden schon länger zerrüttet war. Der arbeitslose Iraker habe zum einen bezweifelt, dass er der Vater der drei Kinder sei, zum anderen habe er - dem islamischen Recht entsprechend - eine Zweitfrau nehmen wollen. Seine Ehefrau habe sich fortgebildet und immer weiter emanzipiert, so die Staatsanwaltschaft.
Streit wegen Hose des Sohns Wegen einer Nichtigkeit kam es dann offenbar zu dem folgenschweren Streit: Der Mann konnte die Hose seines Sohnes nicht finden und stellte seine Frau zur Rede. Im Laufe der Auseinandersetzung soll sie ein Messer in die Hand genommen haben, wohl eher als Drohgebärde. Diese brachte allem Anschein nach für den Angeklagten das Fass zum Überlaufen: Er soll seine Frau zu Boden geschlagen und dann brutal gegen den Kopf getreten haben.
Anschließend seien, so die Ermittler, noch mindestens fünf heftigste Messerstiche gefolgt - der Leiter der Mordkommission spricht von "Übertöten". Eines der Kinder war während der Tat wohl im Wohnzimmer.