Feuer in drei Häusern Verdächtiger nach Brandserie in Wermelskirchen festgenommen 16. Juni 2025 15:29 Uhr
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Zur Merkliste hinzufügen In Wermelskirchen wurden vor etwas mehr als einer Woche mehrere Brände gelegt. Nun nehmen Fahnder der Kripo einen 34-Jährigen fest. Hinweise auf eine politisch motivierte Tat gebe es bislang nicht. Nach der Brandserie in drei Mehrfamilienhäusern in Wermelskirchen haben Fahnder einen Verdächtigen festgenommen. Es handle sich um einen 34-Jährigen, dem vorgeworfen werde, die Gebäude angezündet zu haben, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Hinweise auf eine politische Motivation gebe es bislang nicht. Dem Deutschen werden versuchter Mord und besonders schwere Brandstiftung vorgeworfen.
In den Mehrfamilienhäusern in der Innenstadt von Wermelskirchen waren in der Nacht auf den 7. Juni innerhalb von wenigen Stunden Feuer ausgebrochen. Zweimal brannte es im Keller, im dritten Haus brannte das Dachgeschoss aus. Viele Bewohner mussten wegen der verqualmten Treppenhäuser über Drehleitern von der Feuerwehr gerettet werden. Zehn Menschen erlitten Verletzungen, konnten die Krankenhäuser aber rasch wieder verlassen. Die Suche nach einem Verdächtigen gestaltete sich zunächst schwierig.
Im Kontext der Ermittlungen hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass in den betroffenen Gebäuden überwiegend Menschen mit Migrationshintergrund gewohnt hätten, allerdings nicht ausschließlich. "Einem möglichen fremdenfeindlichen Motiv gehen wir selbstverständlich nach", hatte ein Sprecher erklärt.
Zeugen und Videos führten zur Spur Insbesondere durch Zeugenaussagen und Videoüberwachung sei man nun auf die Spur des 34-Jährigen gekommen, der ebenfalls in Wermelskirchen lebe, sagte ein Sprecher am Montag. Auch nach der Festnahme bleibt das genaue Motiv allerdings vorerst unklar. Die Ermittlungen dazu dauerten an, hieß es. Vor dem Haftrichter, der den Haftbefehl verkündete, soll der Mann keine Angaben gemacht haben. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung seien aber Beweismittel sichergestellt worden, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft.
Die Ermittler suchen auch weiterhin drei noch unbekannte Passanten, die dem Verdächtigen in der Tatnacht begegnet sein sollen. Die Polizei hofft, dass sie als Zeugen noch zur Aufklärung beitragen können.
Staatsanwaltschaft und Polizei Köln geben bekannt:
Fahnder der Kripo Köln haben am Sonntagmorgen (15. Juni) in Wermelskirchen einen 34 Jahre alten Mann festgenommen, dem vorgeworfen wird, in der Nacht auf Samstag (7. Juni) drei Mehrfamilienhäuser in der dortigen Innenstadt angezündet zu haben. Gleichzeitig vollstreckten die Ermittler einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss in seiner Wohnung und stellten Beweismittel sicher. Nach erkennungsdienstlicher Behandlung im Polizeipräsidium Köln verkündete ein Haftrichter dem 34-jährigen Deutschen den zuvor erlassenen Haftbefehl. Der Beschuldigte hat vor Gericht keine Angaben gemacht. Ihm ist ein Pflichtverteidiger beigeordnet worden.
Nach umfangreichen Ermittlungen einer eigens eingerichteten Mordkommission hatte sich der Tatverdacht gegen den Festgenommenen erhärtet. Die Staatsanwaltschaft Köln hatte daraufhin beim Amtsgericht Köln einen Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des versuchten Mordes und besonders schwerer Brandstiftung gegen den 34-Jährigen erwirkt. Hinweise auf ein politisch motiviertes Geschehen haben sich bislang nicht ergeben. Die Ermittlungen auch zum Tatmotiv dauern an.
Zwei von Zeugen in Tatortnähe beobachtete E-Scooter-Fahrer (16, 16) waren zwischenzeitlich ebenfalls identifiziert und vernommen worden. Gegen die Jugendlichen liegt kein Tatverdacht vor.
Weiterhin sucht das Kriminalkommissariat 11 zeugenschaftlich nach drei noch unbekannten Passanten, die dem nun Festgenommenen in der Tatnacht auf der Oberen Waldstraße begegnet sein sollen: Der einen Rucksack mitführende Verdächtige soll zunächst gegen 4.05 Uhr auf einen Spaziergänger, der eine Umhängetasche mitführte, getroffen sein. Gegen 4.15 Uhr sei er zwei "schick bzw. elegant gekleideten Personen" begegnet. Die Polizei Köln bittet die drei gesuchten Zeugen dringend, sich unter Tel.-Nr. 0221 229 - 0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden. (cg/al)