Nach 17 Jahren Enthaupteter Mann neben Brennerautobahn: Cold Case scheint aufgeklärt Donnerstag, 12. Juni 2025 Enthaupteter Körper auf A22 - Cold Case aus 2008 aufgeklärt
Von: luk
Bozen – Nach über 17 Jahren scheint eines der rätselhaftesten Verbrechen Südtirols vor der Aufklärung zu stehen: Der Fall des enthaupteten Mannes, dessen Leiche am 21. Februar 2008 in einem Karton neben der Südspur der Brennerautobahn (A22) bei Klausen gefunden wurde, gilt als gelöst. Das teilte Bozens Leitender Staatsanwalt Axel Bisignano mit. Weitere Einzelheiten sollen Medienberichten zufolge in einer Pressekonferenz in den kommenden Tagen bekanntgegeben werden.
Die grausige Entdeckung hatten damals Mitarbeiter des Autobahnbetreibers gemacht. Der Körper – in eine blaue Arbeitsoverall gehüllt und mit Klebeband umwickelt – war enthauptet, der Kopf fehlte und wurde nie gefunden. Die Identität des Opfers blieb ebenso lange ungeklärt wie die Hintergründe der Tat.
Schon damals war Axel Bisignano, damals noch als stellvertretender Staatsanwalt, mit dem Fall befasst. Nun kündigte er an, dass die Ermittlungen einen entscheidenden Durchbruch gebracht haben. Ob es neue Spuren, ein Geständnis oder moderne Analysemethoden waren, bleibt vorerst offen.
Nach dem Tod enthauptet
Wie der damalige Gerichtsmediziner Eduard Egarter bei der Obduktion feststellte, wurde der junge Mann zunächst erwürgt und erst nach dem Tod enthauptet. Der Schnitt an der Halswirbelsäule sei „außergewöhnlich präzise“ erfolgt, so Egarter damals.
Der Leichnam, der am 21. Februar 2008 in einem Karton nahe der Ausfahrt Klausen entdeckt wurde, war zwischen 20 und 25 Jahre alt. Hinweise auf eine körperliche Auseinandersetzung konnten an seinem Körper nicht festgestellt werden, was den Fall umso rätselhafter machte. Auch ein internationaler Abgleich der Fingerabdrücke mit Behörden in Deutschland, der Schweiz und Österreich brachte damals keine Identifizierung.
Die Ermittler gingen lange Zeit von einem geplanten und professionell durchgeführten Tötungsdelikt aus – eine Hypothese, die durch die jüngsten Ermittlungen offenbar neue Substanz erhalten hat.
17.06.2025 13:02 Letztes Puzzlestück einer Mordserie? Leiche ohne Kopf nach 17 Jahren identifiziert Von Aleksandra Bakmaz
Bozen/Sontheim - Fast zwei Jahrzehnte lang fehlte vom dritten Opfer einer Mordserie in der baden-württembergischen Gemeinde Sontheim an der Brenz jede Spur.
Nun ist klar: Eine schon 2008 in Südtirol gefundene Leiche ohne Kopf gehört zu einem jungen Mann – dem Schwiegersohn des Haupttäters. Das ergab eine DNA-Analyse, wie die Staatsanwaltschaft Ellwangen auf Anfrage bestätigte. Zuvor hatten italienische und deutsche Medien darüber berichtet.
Die grausame Mordserie aus dem kleinen Ort Sontheim an der Brenz (Kreis Heidenheim) an der Landesgrenze von Baden-Württemberg und Bayern beschäftigte Ermittler und Justiz über Jahre hinweg.
Die Taten wurden laut Staatsanwaltschaft in den Jahren 2008, 2014 und 2019 verübt. Zu den Opfern gehörte neben dem Schwiegersohn auch ein weiterer Partner der Tochter des Haupttäters sowie ein Garagenbesitzer.
DNA-Abgleich brachte Gewissheit Bei Vernehmungen 2018 und 2019 hatte der Mann die Taten gestanden. Den Mord an seinem Schwiegersohn dann vor Gericht aber wieder bestritten. Weil damals von der Leiche jede Spur fehlte, wurde diese Tat als Totschlag gewertet. Eine erneute Anklage wird es laut Staatsanwaltschaft Ellwangen nicht geben.
Der Mann könne wegen der Tötung seines Schwiegersohnes nicht zweimal verurteilt werden, erklärte ein Sprecher.
Der kopflose Körper des jungen Mannes war von zwei Arbeitern in einem Karton an der Brennerautobahn nahe Klausen in Südtirol entdeckt worden – und blieb bis zuletzt ein ungelöstes Rätsel. Den Medienberichten zufolge brachte erst ein DNA-Abgleich die Gewissheit. Der Kopf des Mannes wurde demnach bis heute nicht gefunden.