Mit einem Großaufgebot sucht die Polizei im Felder Holz nach einer vermissten Frau aus Noer (Kreis Rendsburg-Eckernförde). An der Aktion sind etwa 100 Einsatzkräfte und mehrere Diensthunde beteiligt, sagte eine Polizeisprecherin am Vormittag der Deutschen Presse-Agentur. Die Suche erfolge dieses Mal landseitig und könne bis in die Abendstunden andauern.
Bereits in der vergangenen Woche hatte die Polizei am und im Westensee nicht weit von dem aktuellen Einsatzort entfernt nach der 43-Jährigen gesucht. Es handele sich um eine Fortsetzung der Aktion vom 21. Mai, sagte die Sprecherin. «Es gab ja Ermittlungserkenntnisse, die Hinweise auf diesen Bereich rund um den Westensee und das Felder Holz geliefert haben.»
Verdacht auf Straftat Die Polizei ermittelt weiter wegen des Verdachts eines Gewaltverbrechens, führte die Sprecherin aus. Die 43-Jährige war nach aktuellen Erkenntnissen am 21. März zuletzt gesichert gesehen worden. Ihr Mann hatte die Frau als vermisst gemeldet.
Während der Vernehmung erhärtete sich der Verdacht, dass eine Straftat im Zusammenhang mit ihrem Verschwinden stehen könnte. Trotz umfangreicher Such- und Ermittlungsmaßnahmen wurde die Frau bislang nicht gefunden.
Nach mehreren Suchaktionen Vermisste Frau aus Noer noch immer verschwunden: Staatsanwalt lässt Verfahren laufen Von Lutz Timm | 30.06.2025, 15:31 U
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Oberstaatsanwalt Michael Bimler bestätigte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass es derzeit „nichts Neues“ zu berichten gebe. „Aktuell liegen keine Hinweise vor, die Anlass zu einer neuen Suchaktion geben“, sagt Bimler. Die Sonderermittlungsgruppe würde die Spurenlage nach und nach abarbeiten. „Das wird erstmal ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen.“ Auch weitere kriminaltechnische Untersuchungen würden derzeit durchgeführt, was jedoch ebenfalls etwas dauern werde.
Können die Ermittler den Täter noch überführen? Die Ermittlungseinheit, die Anfang März zur Lösung des Falls gegründet wurde, bestehe aber weiterhin, bestätigte Oberstaatsanwalt Bimler. Der Einsatz der Beamten der Mordkommission sei jedoch auch abhängig von tagesaktuellen Einsätzen. Doch wie groß ist die Hoffnung der Ermittler, den Vermisstenfall zum Abschluss zu bringen? „Es ist noch zu früh, dazu etwas zu sagen.“ Das Verfahren laufe laut Bimler weiter.
Aber: „Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem die Hinweise abgearbeitet sind.“ Dann müsse entschieden werden, ob die Anhaltspunkte für eine Anklage gegen den Mann der Vermissten ausreichen. Falls dies nicht der Fall sei, werde das Verfahren eingestellt. „Das ist jedoch aktuell noch Zukunftsmusik“, sagt der Oberstaatsanwalt. Und falls es so weit kommen sollte, könne der Fall der Frau aus Noer immer noch von der Cold-Case-Unit – einer Ermittlungsgruppe für ungeklärte Tötungsdelikte – neu aufgerollt werden.
Ehemann äußert sich nicht zu den Vorwürfen Die Mutter zweier Kinder ist sei Mitte März 2025 unauffindbar. Erst fünf Tage nach dem Verschwinden der 43-jährigen Frau hatte ihr Ehemann sie bei der Polizei als vermisst gemeldet. Anfangs hatten die Ermittler ihn im Verdacht, seine Frau getötet zu haben. Doch bislang konnte die Vermutung nicht erhärtet werden, der Verdächtige hat sich nicht zu den Anschuldigungen geäußert. Eine Untersuchungshaft wurde vom Gericht abgelehnt. Der dringende Tatverdacht wurde schließlich zu einem Anfangsverdacht heruntergestuft.
Seit dem Verschwinden der Frau hat die Polizei mehrere großangelegte Suchaktionen gestartet, zum Teil am und auf dem Wasser. Auch Taucher und Spürhunde waren beteiligt. Die Beamten durchkämmten dabei Gebiete unter anderem am Windebyer Noor, im Felder Holz, am Westensee, in Kochendorf, Gammelby, Kosel oder am Grünen Jäger (Altenhof). Auch das Haus und der Garten der Familie wurden durchsucht – ohne Ergebnis.