Mord-Rätsel im Odenwald: Ehefrau, Ex-Model und Mutter unter Verdacht
02.01.2025 - 14:22 Uhr
Heidelberg – Ein Messer-Mord erschütterte im Sommer das beschauliche Odenwald–Dorf Heiligkreuzsteinach: Als Stefanie E. mitten in der Nacht die Polizei alarmierte, lag ihr Ehemann Stephan E. erstochen im gemeinsamen Haus.
Nachdem die Ehefrau verhaftet wurde, geriet auch noch ihre beste Freundin Esther K. (48) unter Mordverdacht ins Visier der Polizei. Jetzt wurde auch noch die Mutter des 48-jährigen Ex-Models verhaftet.
Zitat War die Bluttat ein Mordkomplott der Frauen? Es gibt noch viele offene Fragen im mysteriösen Fall, der sich am 8. Juli 2024 im Ortsteil Hilsenhain (260 Einwohner, Baden-Württemberg) abgespielt hat. Stefanie E. rief die Polizei und berichtete von Einbrechern.
ZitatRasch geriet die zweifache Mutter in Verdacht. Stefanie E. war kurz zuvor aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen, verstrickte sich in Ungereimtheiten. U-Haft! Von der Tatwaffe fehlt bislang jede Spur. Als die Polizei kam, griff Esther K. zur Pistole
26 Tage später erstattete die Kripo Stefanies Freundin Esther K. einen Besuch im benachbarten Bärsbach ab, wo das Ex-Model mit ihrer Mutter Angela K. (72) lebte. Laut Polizei sollten dort „Beweismittel“ sichergestellt werden.
ZitatDoch der Einsatz endete tödlich: Esther K. zückte eine Pistole, feuerte auf eine Polizistin und verletzte diese leicht an der Hand. Noch bevor das alarmierte SEK das Haus stürmte, tötete sich Esther mit der Waffe durch einen Schuss ins Herz.
ZitatJetzt kam Esthers Mutter in U-Haft.. Offenbar eine Lüge. Denn inzwischen wanderte auch die 72-Jährige in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft Angela K. Beihilfe zum Mord vor. ....
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Prozess um Mord an Mann in Heiligkreuzsteinach beginnt Stand 9.2.2025, 11:16 Uhr Zwei Frauen müssen sich ab Montag in Heidelberg wegen Beihilfe zum Mord vor dem Landgericht verantworten. Sie sollen im Juli 2024 dabei geholfen haben, einen Mann zu töten.
In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 2024 ist ein damals 42-jähriger Mann nachts in seinem Schlafzimmer in Heiligkreuzsteinach (Rhein-Neckar-Kreis) mit mehreren Messerstichen getötet worden. Die 39-jährige Ehefrau hatte kurz danach die Polizei verständigt und angegeben, Einbrecher seien in der Wohnung gewesen.
Ehefrau geriet bald selbst unter Verdacht Die Frau war aber bald selbst unter Verdacht geraten. Nur wenige Tage später wurde sie festgenommen, einem Haftrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen. Zuerst waren Polizei und Staatsanwaltschaft offenbar davon ausgegangen, dass die 39-Jährige selbst die Täterin sein könnte.
Dann, mehr als einen Monat nach der Tat, eine spektakuläre Entwicklung in dem Fall: Im Heiligkreuzsteinacher Ortsteil Bärsbach versuchte die Polizei, in Zusammenhang mit den Mordermittlungen ein Haus am Waldrand zu durchsuchen. Dabei kam unter anderem ein Spezialeinsatzkommando (SEK) zum Einsatz.
Freundin der Frau verdächtig - Schüsse bei SEK-Einsatz in Heiligkreuzsteinach Eine der Bewohnerin des Hauses, eine 48-jährige Frau, schoss auf eine Polizistin und verletzte sie leicht. Anschließend tötete sich die Frau mit der Schusswaffe selbst, so der Stand der Ermittlungen. Die 72-jährige Mutter der 48-Jährigen, die ebenfalls in dem Haus lebte, bleibt unverletzt.
Nach dem SEK-Einsatz dauerten die Ermittlungen an. Das Gelände rund um das Haus in Bärsbach wurde unter anderem nach der Tatwaffe abgesucht. Lange Zeit äußerten sich die Ermittler nicht zu dem Fall.
Mögliches Motiv für Mord: Angebliche Vergiftung eines Hundes Im Januar 2025 dann eine weitere spektakuläre Wende: Das Heidelberger Landgericht gibt bei der Veröffentlichung des Verhandlungstermins Details zu den Ermittlungsergebnissen aus der Anklageschrift bekannt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die 48-jährige, die sich bei dem SEK-Einsatz im August selbst getötet hat, die Mörderin des Mannes war. Ihr Motiv: Offenbar glaubte sie, der Mann habe ihren Hund vergiftet, so die Staatsanwaltschaft.
Die Ehefrau des ermordeten Mannes und Freundin der mutmaßlichen Täterin soll vorher von den Mordplänen gewusst haben. Sie soll die Tat in ihrem Schlafzimmer sogar mit angesehen haben, ohne ihrem Mann zu helfen. Deshalb ist sie wegen Beihilfe zum Mord angeklagt - genauso wie die 72-jährige Mutter der Täterin. Diese soll ebenfalls in die Pläne eingeweiht gewesen sein. In der Tatnacht im Juli 2024 soll die Seniorin vor dem Haus des Opfers Schmiere gestanden haben.
Urteil in Mord-Prozess voraussichtlich Mitte März 2025 Für den Prozess am Heidelberger Landgericht sind vorerst acht Verhandlungstage angesetzt. Die Urteile könnten dann im März verkündet werden. Im Fall der Verurteilung wegen Beihilfe zum Mord kann das Gericht unter bestimmten Umständen einer lebenslängliche Freiheitsstrafe verhängen.
Sendung von heute 6:00 Uhr, SWR4 BW am Morgen, SWR4 Baden-Württemberg
Gericht verkündet Urteil in Prozess um Mord in Heiligkreuzsteinach Stand 31.3.2025, 9:29 Uhr Im Juli 2024 ist ein Mann in Heiligkreuzsteinach (Rhein-Neckar-Kreis) in seinem Schlafzimmer ermordet worden. Am Montag verkündet das Heidelberger Landgericht die Urteile.
Am heutigen Montag entscheidet sich, ob zwei Frauen wegen einer möglichen Beteiligung an dem Mord in Heiligkreuzsteinach ins Gefängnis müssen. In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 2024 war ein damals 42-jähriger Mann in seinem Schlafzimmer in Heiligkreuzsteinach mit mehreren Messerstichen getötet worden. Seit Anfang Februar müssen sich die heute 39-jährige Ehefrau des Opfers und eine 73-Jährige vor Gericht verantworten.
Ehefrau soll von der Tat gewusst haben Die Ehefrau hatte in der Nacht selbst die Polizei verständigt und angegeben, Einbrecher seien in der Wohnung gewesen. Die Frau war aber bald selbst unter Verdacht geraten. Nur wenige Tage später wurde sie festgenommen, einem Haftrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen. Zuerst waren Polizei und Staatsanwaltschaft offenbar davon ausgegangen, dass die 39-Jährige selbst die Täterin sein könnte.
Großer SEK-Einsatz in Heiligkreuzsteinach Mehr als einen Monat nach der Tat gab es aber eine spektakuläre Entwicklung im Fall: Im Heiligkreuzsteinacher Ortsteil Bärsbach versuchte die Polizei in Zusammenhang mit den Mordermittlungen ein Haus am Waldrand zu durchsuchen. Dabei kam unter anderem ein Spezialeinsatzkommando (SEK) zum Einsatz. Eine Bewohnerin des Hauses, eine 48-jährige Frau, schoss auf eine Polizistin und verletzte sie leicht. Anschließend tötete sich die Frau mit der Schusswaffe selbst, so der Stand der Ermittlungen. Die heute 73-jährige Mutter der 48-Jährigen, die ebenfalls in dem Haus lebte, blieb unverletzt.
Die Staatsanwaltschaft geht inzwischen davon aus, dass die 48-Jährige den Mann umgebracht hat. Ihr Motiv soll gewesen sein, dass sie glaubte, der Mann habe ihren Hund vergiftet, so die Staatsanwaltschaft.
Staatsanwaltschaft fordert fünf Jahre Haft für Ehefrau Die Ehefrau des ermordeten Mannes und Freundin der mutmaßlichen Täterin soll von dem Mordplan gewusst haben. Sie soll die Tat in ihrem Schlafzimmer sogar mit angesehen haben, ohne ihrem Mann zu helfen. In ihrem Plädoyer hat die Staatsanwaltschaft deshalb gefordert, sie wegen Beihilfe zum Mord und Mord durch Unterlassung zu fünf Jahren Haft zu verurteilen.
Auch Mutter der Täterin soll von Mordplan gewusst haben Die 73-jährige Mutter der Täterin soll ebenfalls in die Pläne eingeweiht gewesen sein. In der Tatnacht soll die Seniorin vor dem Haus des Opfers Schmiere gestanden haben. Für sie forderte die Staatsanwaltschaft zwei Jahre Haft auf Bewährung.
Ehefrau des Mordopfers: "Nie mit Tat gerechnet" Beim Prozessauftakt im Februar hieß es in einer schriftlichen Erklärung der Verteidigung, die Ehefrau des Getöteten sei mit der mutmaßlichen Täterin befreundet gewesen und hätte von den Vorwürfen und Racheplänen gegen ihren Mann gewusst. Die mutmaßliche Täterin hätte in der Vergangenheit öfter Mordgedanken aus Wut geäußert, aber nie in die Tat umgesetzt. Die Angeklagte habe deshalb nie damit gerechnet, dass es wirklich zu einer Tat komme. In der Tatnacht selbst sei sie vor Ort gewesen. Sie hätte sich während der Tat in einem "emotionalen Ausnahmezustand“ befunden. Aus Angst habe sie die Anweisungen der Täterin befolgt: Abwarten, nichts tun und später bei der Polizei einen Einbruch melden.
Die Mutter der mutmaßlichen Täterin äußerte sich nicht persönlich zu den Vorwürfen. Sie ließ über ihren Verteidiger dementierte, über die Mordpläne informiert gewesen sein. Sie sei unschuldig.
Prozess teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit Teile des Prozesses fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Unter anderem sagte die 15-jährige Tochter des Mordopfers und der angeklagten 39-Jährigen hinter verschlossenen Türen aus. Auch während der Plädoyers von Staatsanwaltschaft, Nebenklägern und Verteidigung waren im Gerichtssaal keine Zuschauer und Reporter zugelassen.
Sendung von heute 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4