21.11.2024, 17:23 Uhr Gewalt im Namen von „Ehre“ Entführungsversuch, weil eine Frau selbst entschied, wen sie liebt!
Ein Prozess um die versuchte Entführung einer jungen Frau mitten am Tag und die üble Misshandlung ihres Begleiters. Das Motiv: Wiederherstellung der Familienehre.
Doch die Anklage vor dem Amtsgericht scheiterte sieben Jahre danach an einer Mauer des Schweigens: Freisprüche für die drei Angeklagten.
Zitat► Die Vorgeschichte: Alia* (22) und ihr Freund Nico* (23) haben sich bei ihrer Ausbildung zu Altenpflegern kennen und lieben gelernt. Heimlich. Denn: Alias syrische Familie duldet die Beziehung nicht. Als die junge Frau mit einem anderen Mann zwangsverheiratet werden soll, fliehen Alia und Nico nach Berlin.
► Die Tat: Die Familie spürt sie in einem Hotel an der Kantstraße (Charlottenburg) auf. Am 20. September 2017 gegen 11 Uhr will das Paar gerade in ein Taxi steigen, als mehrere Verwandte auftauchen. Sie halten Alia fest, entreißen ihr die Handtasche und fordern sie auf: „Mitkommen!“ Sie wehrt sich mit aller Kraft gegen die Verschleppung in ein bereitstehendes Auto, während Nico mit Schlägen in Schach gehalten wird. Er erleidet u. a. einen Nasenbein- und Augenhöhlenbruch.
Eine engagierte Zeugin hört Alias panische Schreie: „Hilfe. Sonst werde ich umgebracht.“ Sie stellt sich in den Weg und ruft die Polizei. Doch ehe die eintrifft, sind die Täter verschwunden....
Zitat....Der Richter: „Aber wie soll ich ihn laden? Ich weiß nicht, wo er ist.“ Zudem gebe es einige Widersprüche. Nachdem schon andere Familienmitglieder in Niedersachsen freigesprochen wurden, kam nun auch er nicht umhin: Das Gericht sei ohne Angaben der Beteiligten und andere objektive Beweismittel nicht in der Lage, zu urteilen.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*