Im Rotlichtviertel von Amsterdam: Prostituierte Betty sucht keinen Freier – sondern ihren Mörder
Nach Mord im Rotlichtviertel: Polizei fahndet mit Opfer-Hologramm
01:13
Quelle: Reuters
11.11.2024

11.11.2024 - 10:47 Uhr

Amsterdam – Die Schaufenster im Amsterdamer Rotlichtviertel sind weltbekannt. Hier sitzen die Prostituierten, flirten potenzielle Freier an. Tagsüber schlendern Touristen vorbei, riskieren diskrete Seitenblicke, abends tobt hier das sündige, exzessive Nachtleben. Doch ein Schaufenster sieht seit Samstag anders aus: Die blonde Frau in Dessous hinter der Glasscheibe ist nicht lebendig. Sie ist seit 15 Jahren tot ...

Zitat

---

Mit einer aufwendigen Kampagne versucht die Polizei in Amsterdam einen schrecklichen Mord aus dem Jahr 2009 aufzuklären. Den an Bernadett „Betty“ Szabó, einer 19-jährigen Prostituierten aus Ungarn. Dafür wurde Betty digital – zumindest optisch – als Hologramm wieder zum Leben erweckt.

Mit lebensechtem Hologramm auf Zeugensuche
Die Teenagerin mit dem gebleichten Haar und der großen Tätowierung auf Brust und Bauch, sitzt auf einem Hocker. Sie winkt mit dem Zeigefinger, zwinkert, klopft ans Fenster. Dann beugt die Prostituierte sich vor und haucht die Fensterscheibe an. Da steht „HILFE“.....

---

Zitat

---

Mit 18 wurde Betty Prostituierte
Die Lebensgeschichte von Betty Szabó ist traurig. Sie wurde 1989 in Nyíregyháza im Osten Ungarns in eine arme Familie geboren, ihre Heimatstadt wird auch „Prostitutionsstadt“ genannt. Zunächst schien Bettys Leben vielversprechend, sie besuchte das Gymnasium.

Doch dann lockte die Chance auf ein besseres Leben das 18-jährige Mädchen nach Amsterdam. Sieben Tage die Woche, vierzehn Stunden am Tag, bediente sie Freier. 2008 wurde sie schwanger. Weil sie auch hochschwanger weiterarbeitete, gab ihr Umfeld ihr den Spitznamen „Pinguin“. Nach der Geburt kam ihr kleiner Sohn sofort in eine Pflegefamilie.......

---

https://www.bild.de/news/ausland/rotlich...bdb8724738edb42

Bernadett „Betty“ Szabó war erst 19 als sie in ihrem Schaufenster im Rotlichtviertel von Amsterdam ermordet wurde
Foto: Politie



„Help“ (dt. Hilfe) schreibt Bettys Hologramm an die Glasscheibe. Der neuartige Fahndungsaufruf soll helfen, den Cold Case von 2009 endlich aufzuklären
Foto: Politie




Auf Niederländisch und Englisch wird neben Bettys Geschichte erzählt. Die Polizei hofft, dass sich so endlich Zeugen melden, die helfen können, den Mörder der jungen Frau zu finden
Foto: Dingena Mol



Als Teenager kam die Ungarin Betty Szabó nach Amsterdam, wurde dort zur Prostituierten
Foto: Politie