Drama im Livestream: Mutter stirbt nach Hausgeburt in einer Sekte Mutter Linda liegt mit ihrem Neugeborenen auf der Brust in einem Bett, Vater Marián lacht. Die Szenen wurden live im Internet übertragen. Wenig später stirbt die Frau
22.09.2024 - 14:59 Uhr
Prag (Tschechien) – Warum hat niemand diesen tragischen Tod verhindert? Eine Frau ist nach einer Hausgeburt im Zentrum einer umstrittenen Sekte gestorben, das Baby überlebte. Unfassbar: Als die Mutter um ihr Leben und das ihres Kindes kämpfte, holte stundenlang niemand einen Arzt! Wie verstörende Videoaufnahmen zeigen, streamten die religiösen Fanatiker aus Tschechien sogar live im Internet.
ZitatDas Oberhaupt der Sekte behauptet sogar, Dämonen seien schuld gewesen. Ihm und seinen Anhängern droht jetzt eine Gefängnisstrafe. Die Geburt fand vergangenen Sonntag in einem abgedunkelten Raum im Hauptquartier der Sekte „Leben im Herzen“ in Plasy nahe Prag statt. Die Gruppe lebt dort gemeinsam in einem Haus und teilt auf YouTube krude Verschwörungstheorien.
In einem Livestream war zu sehen, wie eine Frau namens Linda gerade ein kleines Mädchen in einem Bett auf die Welt gebracht hatte. Mitglieder der Sekte versammelten sich um sie, während das Baby auf ihrer Brust liegt. „Mein Magen tut weh“, sagt sie. Und: „Ich habe keine Kraft.“
Zwölf Stunden lang seien Mutter und Kind daraufhin noch durch die Nabelschnur verbunden gewesen. In dieser Zeit habe sich ihr Zustand rapide verschlechtert. Sekten-Guru: „Linda war ganz grün und bewusstlos“
In einem späteren YouTube-Video fragt eine besorgte Anhängerin den Anführer der Sekte: „Sollten wir nicht etwas tun?“ Lukáš S. (46), der sich selbst „Gott der Narren“ nennt, filmt weiter. Erst als Marián, der Vater des Kindes, schreit: „Lukáš, es ist schrecklich, komm schon!“, unterbricht er die Übertragung.
„Ich bin zur Toilette gelaufen. Linda war nackt, ganz grün, und saß auf der Toilette. Sie war bewusstlos“, erklärte der Sekten-Guru gegenüber dem tschechischen Nachrichtenportal „Blesk“. Erst dann habe Vater des Kindes den Notruf gewählt. „Wir handelten entsprechend den Anweisungen und begannen mit einer Herzdruckmassage.“
ZitatAls die Sanitäter eintrafen, durchtrennten sie zunächst die Nabelschnur. Für Linda kam aber jede Hilfe zu spät: Im Krankenhaus erklärte man sie für Hirntod, am Freitag wurden die lebenserhaltenden Geräte abgestellt. Das kleine Mädchen sei wohlauf. Laut dem Anwalt von Lukáš S. drohen allen Beteiligten in Tschechien nun Anklagen wegen fahrlässiger Tötung.
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