Am Jahrestag des Olympia-Attentats: Mann schießt vor NS-Dokuzentrum auf Polizisten Beamte erwidern Feuer – Angreifer tot
05.09.2024 - 12:17 Uhr
Nahe dem NS-Dokumentationszentrum in der Münchner Innenstadt sind am Donnerstagmorgen mehrere Schüsse gefallen. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ gemeldet, dass die Schüsse vor dem wenige Meter entfernten israelischen Generalkonsulat gefallen seien.05.09.2024
Zitat Die Polizei teilte mit, dass im Bereich der Brienner Straße und dem Karolinenplatz ein größerer Einsatz laufe. Auch ein Polizei-Hubschrauber ist in der Luft. Die Ermittler riefen dazu auf, den Bereich großräumig zu meiden. In kürzester Zeit eilten mehrere Polizisten zum NS-Dokuzentrum – konnten den Angreifer nach einem Schusswechsel stoppen
► Kurz vor 10 Uhr hieß es von der Polizei München: „Im Bereich Karolinenplatz kam es zu Schussabgaben durch polizeiliche Einsatzkräfte auf eine verdächtige Person, die Person wurde hierbei getroffen.“
Zitat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (67, CSU) sagte am Mittag, dass der Angreifer eine Reihe von Schüssen abgegeben habe. Erst dann erwiderten die Polizisten das Feuer und konnten ihn so stoppen. Der Täter starb an seinen schweren Verletzungen.
Hinweise auf weitere Verdächtige gebe es derzeit nicht, hieß es von den Ermittlern. Die Polizei sperrte den Tatort weiträumig ab
ZitatNach BILD-Informationen soll der Verdächtige mit einer Langwaffe vor dem NS-Dokuzentrum vorgefahren sein. Dann soll er auf Standposten der Polizei vor dem Gebäude geschossen haben – die Beamten sollen das Feuer erwidert haben. Fünf Polizisten waren involviert, so ein Behördensprecher zu BILD.
Der SZ-Journalist Ronen Steinke (41) veröffentlichte ein Video, auf dem zahlreiche Schüsse zu hören sind: „Um 9.10 Uhr knallte es plötzlich laut“
Der Vorfall fällt auf den Jahrestag des Olympia-Attentats 1972: Damals ermordeten palästinensische Terroristen elf israelische Athleten in München. Diplomaten und Angestellte des nahe gelegenen israelischen Konsulats sind heute zum Großteil nicht im Büro – aufgrund des Gedenkens zum Jahrestag des Olympia-Attentats. Das israelische Außenministerium teilte mit, es seien keine Konsularmitarbeiter verletzt worden.
Zitat Die Polizei richtete ein Bürgertelefon für allgemeine Fragen zum laufenden Einsatz ein: Dafür steht ab sofort die Nummer 089/2910-1910 zur Verfügung. Bei wichtigen Hinweisen zu dem Vorfall oder bei Notfällen sollen Bürger jedoch weiter die 110 wählen.
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Salzburg/München – Was trieb den österreichischen Attentäter Emrah I. (18) dazu, am Jahrestag des Olympia-Attentats von 1972 mit einer Langwaffe nach München zu fahren und sich in der Nähe des Israel-Konsulats aufzuhalten? Was hatte er genau vor? Antworten suchen die Ermittler derzeit im Wohnhaus des bosnisch-stämmigen Islamisten.
Zitat▶︎ Die österreichische Polizei sperrte die Nachbarschaft in dem schmucken Wohngebiet im beschaulichen Neumarkt am Wallersee (6600 Einwohner) im Salzburger Land ab. Beamte gingen in das Haus, in dem Emrah I. wohnte. Auch ein Sprengstoffkommando soll laut „Kronen Zeitung“ vor Ort sein.
ZitatAttentäter von München lebte noch bei den Eltern
Der 18-Jährige hatte in Neumarkt zusammen mit seiner Familie gewohnt. Zur Sicherheit seien das Wohnhaus und die benachbarten Gebäude evakuiert worden, sagte der Polizeisprecher. .....
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Islamist (18) erschossen München-Schütze hat Bezug zur HTS-Miliz - und kaufte Gewehr am Tag vor der Tat
Zitat Verdächtiger in München hat wohl Bezug zu islamistischer HTS
11.04 Uhr: Sicherheitskreise gehen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur davon aus, dass der Verdächtige des vereitelten Anschlags auf das israelische Generalkonsulat in München einen Bezug zur islamistischen Gruppe HTS hatte. HTS steht für „Haiat Tahrir al-Scham“, eine militant-islamistische Miliz.
Der bayerische Verfassungsschutz schreibt, dass HTS 2017 aus dem Zusammenschluss eines früheren Al-Kaida-Ablegers und einiger kleinerer militanter syrischer Gruppen hervorgegangen sei. Anders als Al-Kaida, die weiter Anschläge im Westen plane, konzentriere sich HTS auf Syrien und wolle den dortigen Machthaber Baschar al-Assad stürzen.
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14.03.2025 14:38 902 Terroranschlag auf Konsulat in München: So kam der 18-Jährige an seine Waffe Von Frederick Mersi, Kathrin Zeilmann, Sebastian Schlenker
München - Ermittler werten die Schüsse eines 18-Jährigen auf das israelische Generalkonsulat in München vor gut einem halben Jahr nach Abschluss ihrer Arbeit als antiisraelischen Terroranschlag.
Wenn man alle Ermittlungsergebnisse bewerte, komme man zum Schluss, dass der Anschlag in erster Linie israelfeindlich motiviert war, sagte Gabriele Tilmann, Leitende Oberstaatsanwältin bei der Generalstaatsanwaltschaft München.
Islamismus habe bei dem Angriff des später von der Polizei erschossenen Österreichers wohl nur eine untergeordnete Rolle gespielt, teilten das bayerische Landeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft mit: "Vielmehr zeigte sich beim Täter das Bild einer unreifen Persönlichkeit, die sich in einer Phase des Umbruchs und der Instabilität befand."
Tilmann sprach von einem Einzelgänger, der weder im realen Leben noch in Online-Netzwerken soziale Kontakte hatte. Hinweise auf Anstifter, Unterstützer oder Mitwisser des Angreifers gebe es nicht.
Der 18 Jahre alte Österreicher hatte am 5. September 2024 mit einem Repetiergewehr aus ehemaligen Schweizer Armee-Beständen auf das Konsulat in der bayerischen Landeshauptstadt geschossen sowie auf das NS-Dokumentationszentrum in der Nähe. Er starb nach einem Schusswechsel mit Polizisten. Der junge Mann war mit dem Auto seiner Mutter über Freilassing nach München gereist. Er stellte es im Bereich des Generalkonsulats ab. Bis die Polizei auf ihn schoss und er tödlich verletzt wurde, dauerte es nach LKA-Angaben zwölf Minuten.
Danach ermittelten gut sechs Monate bis zu 100 Beamte in der nach dem Tatort benannten Sonderkommission "Karolinenplatz".
Anschlag auf Konsulat: Junger Täter hatte laut den Ermittlern "unreife Persönlichkeit"
Den Ermittlern zufolge war der 18-Jährige ein sozial isolierter Einzelgänger. Nach Angaben aus dem österreichischen Innenministerium hatte der Vater des Angreifers seinen Sohn aber auch als psychisch auffällig wahrgenommen. Er sei ein intelligenter Schüler gewesen, der sich in der Pandemie-Zeit zu einem Einzelgänger entwickelt habe, hieß es. In der Schule sei er mit Sticheleien und Hänseleien konfrontiert gewesen.
Er sei in Schule und Ausbildung gescheitert, erläuterte Tilmann. Und er habe keine Strategien gefunden, um die Misserfolge zu bewältigen.
Der Täter habe schon im Jahr 2021 Symbole der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) in einem Computerspiel verwendet, teilten die Ermittler mit. HTS hatte Anfang Dezember mithilfe anderer Rebellen in Syrien den Langzeitmachthaber Baschar al-Assad gestürzt und wurde daraufhin in den Staat integriert.
Der spätere Schütze habe sich im Internet zudem viele Inhalte angeschaut, die sich mit einer Benachteiligung von Muslimen befassten. Videos mit Bezug zum Krieg im Gazastreifen habe der spätere Schütze mit antisemitischen Kommentaren versehen und andere als "Ungläubige" bezeichnet. Er habe sich als Muslim ungerecht behandelt gefühlt, sagte die Leitende Oberstaatsanwältin. Dies habe sich zu Beginn des Gaza-Kriegs zu einer israelfeindlichen Haltung gesteigert.
Der Täter reiste am Jahrestag des Olympia-Attentats im Jahr 1972 nach München - es gab laut Tilmann aber keine Anhaltspunkte dafür, dass er von diesem Datum wusste.
18-Jähriger versuchte mehrfach Waffen zu kaufen
Der Schütze hatte nach LKA-Erkenntnissen ab Juli 2024 mehrfach erfolglos versucht, Waffen zu kaufen. Einen Tag vor der Tat am 5. September 2024 erwarb der 18-Jährige demnach in Österreich das Repetiergewehr aus dem Jahr 1936. Bei der Tat war die Waffe zudem mit einem Bajonett versehen.
Der Verkauf einer solchen Waffe ist laut den Ermittlern in Österreich legal. Der Verkäufer habe zudem nicht gewusst, dass gegen den österreichischen Täter ein behördliches Waffenbesitzverbot bestanden hatte. Die Ermittler attestieren dem jungen Mann in der Zeit vor der Tat ein starkes Interesse an Schuss- und Stichwaffen.
Der Täter fand sein Anschlagsziel zunächst nicht. Er musste sich auf dem Gelände mit einer Handy-App orientieren, wie Sebastian Herre, Leiter der Soko, schilderte. Kameraaufzeichnungen machten deutlich: Der Täter habe sich "die Tatausführung um einiges anders vorgestellt".
Der 18-Jährige schoss demnach zunächst auf das Fenster eines anderen Gebäudes und kletterte dort hinein. Er sei im Erdgeschoss umhergeirrt, habe das Gebäude dann wieder übers Fenster verlassen, sagte Herre weiter.
Dass er mit dem Angriff auf das Konsulat keinen Erfolg hatte, lag auch daran, dass die Einrichtung wegen eines Gedenkens zum Jahrestag des Olympia-Attentats 1972 geschlossen war.