Zahl fast verdoppelt: 25 000 offene Haftbefehle in Baden-Württemberg



27.08.2024 - 13:17 Uhr

Stuttgart – Diebstahl, Betrug, Fahren ohne Führerschein, Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz. Allein in Baden-Württemberg sind mehr als 25 000 Haftbefehle offen.

Wer seine Haft nicht antritt oder eine Geldstrafe nicht zahlt, wird gesucht. Zum Stichtag 1. Juli waren beim Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg exakt 25 388 Haftbefehle im polizeilichen Informationssystem ausgeschrieben.

Das waren fast doppelt so viele wie 2021. Da waren es landesweit nur 13 542. In 2897 der aktuellen Fälle geht es um die Festnahme von Tatverdächtigen. Bei 22 491 Haftbefehlen sollen verurteilte Strafen vollstreckt werden.

„Haftbefehle werden täglich vollstreckt, die Fahndungsnotierung nach der Person wird dann umgehend gelöscht“, so eine Sprecherin des LKA. Gleichzeitig würde es neue Ausschreibungen zur Fahndung geben. Es könne zu Verjährungen kommen, auch mehrere Haftbefehle zu einer Person seien möglich.

Diebstahlsdelikte in Baden-Württemberg am häufigsten
Bei den Haftbefehlen zur Strafvollstreckung geht es laut der LKA-Sprecherin hauptsächlich um Diebstahlsdelikte, Straßenverkehrsdelikte, Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz und Betrugsdelikte. Der älteste Fall datiert auf 1992.

Zitat

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Die Polizei schreibt Haftbefehle in der Regel dann aus, wenn das zugrundeliegende Delikt in Baden-Württemberg bearbeitet wird. Sie betreffen also nicht zwingend nur Menschen, die im Südwesten wohnen oder sich hier aufhalten.

„Grundsätzlich zieht ein erhöhter Kontrolldruck auch eine vermehrte Feststellung von Personen nach sich, nach denen – nicht nur per Haftbefehl – gefahndet wird“, erläutert die LKA-Sprecherin.

So hatte die Bundespolizei in Stuttgart nach den vorübergehend verschärften Kontrollen an den deutschen Grenzen zu Baden-Württemberg während der Fußball-Europameisterschaft mitgeteilt, dass allein mehr als 100 offene Haftbefehle vollstreckt worden seien.

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