Freitod mit „Sarco“: Dem Erfinder der Sterbehilfe-Kapsel droht Gefängnis

20.07.2024 - 13:44 Uhr

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Eine futuristische Kapsel für selbstbestimmtes Sterben könnte in der Schweiz schon bald zum Einsatz kommen. Doch die Kritik an dem Gerät namens „Sarco“ wird immer lauter. In der Schweiz ist der assistierte Suizid seit 1942 erlaubt. Betroffene, auch aus anderen Ländern, können sich unter bestimmten Voraussetzungen an Sterbehilfe-Organisationen wenden, um dann aus dem Leben zu scheiden. Laut Sterbehilfe-Vorreiter und „Sarco“-Erfinder Philip Nitschke (76) funktioniere das bei seiner Kapsel so, dass sich der Sterbewillige in die Kapsel legt und per Knopfdruck Stickstoff hineinströmen lässt. In wenigen Sekunden tritt Sauerstoffmangel ein, der Patient stirbt.

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Einsamer kann ein Tod nicht sein. Die Sterbehilfe-Organisation Pegasus hat deshalb bereits die Zusammenarbeit mit Nitschke beendet. Pegasus-Präsident Ruedi Habegger erklärte gegenüber der „Neuen Zürcher Zeitung“, der Großteil der Betroffenen würde nicht auf die ärztliche Begleitung verzichten wollen. „Den meisten unserer Patienten ist es wichtig, dass sie beim Sterben Körperkontakt mit geliebten Personen haben können. Das ist beim Sarco nicht möglich.“

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Beim assistierten Suizid in der Schweiz wird ferner überprüft, ob der Tod selbstbestimmt und bei klarem Verstand gewählt wird. Wie das bei einer Kapsel funktionieren soll, die man sich einfach so besorgen kann, ist unklar.

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Kritiker sehen im Einsatz des „Sarco“ auch eine Kommerzialisierung des Todes. Sollten die Helfer eines sterbewilligen Nutzers aus eigennützigen Gründen handeln, könnten sie strafrechtlich belangt werden. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen drohe Nitschke laut dem Schweizer Magazin „Blick“ demnach mit „ernsthaften juristischen Konsequenzen“, sollte seine Kapsel zum Einsatz kommen....

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https://www.bild.de/leben-wissen/wissens...b9ee64d3870c0ba

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Künstliche Intelligenz soll über Zugang entscheiden

Erfinder Nitschke stellt sich vor, dass Lebensmüde eines Tages den Sarco für einige tausend Franken oder Dollar im 3-D-Shop ausdrucken lassen können und sich Stickstoff beschaffen, zum Beispiel im Baumarkt. Dann würden sie den Sarco an ihrem Lieblingsort aufstellen und durch den transparenten Deckel den Himmel sehen, bevor sie für immer die Augen schliessen.

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Foto der Kapsel im Link NZZ

Bei langer Krankheit ist es für mich vorstellbar, bei einem Suizid aus einer Situation heraus nicht.