Mordversuch in Meppen: 17-Jährige gequält und gefesselt in Fluss geworfen Tauchen suchten Dienstag die Ems bei Meppen nach Tatwerkzeugen ab
11.06.2024 - 15:29 Uhr
Meppen (Niedersachsen) – Mit letzter Kraft schleppt sich das geschundene Mädchen (17) zu einem Haus und klingelt. Dann bricht sie zusammen.
Zitat Stundenlang ist die Jugendliche von vier Peinigern gequält und dann an den Händen gefesselt in die Ems geworfen worden. Ereignet hat sich das Verbrechen nachts am Ufer in Meppen. Am Dienstagmorgen suchen Polizeitaucher den Fluss nach Kleidung, Tatwerkzeugen und anderen Spuren ab.
ZitatJugendliche an den Fluss gelockt Nach BILD-Informationen wurde das Mädchen am Abend des 27. Mai ans Ufer gelockt. Dort traf sie auf drei Männer (20-27) und eine Frau (24). Es soll zu einem Streit gekommen sein. Warum? Noch unklar! Ein Ermittler: „Die hatten vorher schon Stress.“
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ZitatDie 17-Jährige erlebte ein stundenlanges Martyrium. Immer wieder wurde sie laut Kripo geschlagen und musste unvorstellbare Qualen über sich ergehen lassen. Der genaue Tathergang ist noch unklar, fest steht aber: Das Mädchen wurde massiv verletzt, verlor vor Schmerzen das Bewusstsein.
ZitatStaatsanwalt Alexander Retemeyer zu BILD: „Im Verlauf des Angriffs fassten drei der Beschuldigten dann den Entschluss, das Opfer zu töten.“ Sie fesselten das bewusstlose Mädchen an den Händen und warfen es ins Wasser. Vier Verdächtige in U-Haft
Doch die junge Frau überlebte! In der etwa zwölf Grad kalten Ems kam sie wieder zu sich. Mit lebensgefährlichen Verletzungen trieb sie ans Ufer und krabbelte auf allen vieren zu einem Haus. Um 4.12 Uhr ging der Notruf bei der Polizei ein.
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Stand: 18.10.2024 14:36 Uhr 17-Jährige gefesselt in Ems geworfen? Vier Verdächtige angeklagt
Die Staatsanwaltschaft in Osnabrück hat nach dem mutmaßlichen versuchten Mord an einer 17-Jährigen in Meppen (Landkreis Emsland) im Mai dieses Jahres vier Verdächtige angeklagt. Das hat das Landgericht Osnabrück auf Anfrage dem NDR Niedersachsen bestätigt. Die Tatverdächtigen sitzen seit diesem Sommer in U-Haft. Den drei jungen Männern und einer Frau wird vorgeworfen, die 17-Jährige im Mai zunächst in einem Waldstück bei Meppen gequält zu haben. Dann sollen sie das bewusstlose Mädchen gefesselt und in die Ems geworfen haben. Sie schaffte es, sich selbst zu befreien und überlebte trotz lebensgefährlicher Verletzungen.
17-Jährige in Ems gestoßen – Anklage wegen versuchten Mordes 22. November 2024 11:39
Osnabrück/Meppen (dpa/lni) –
Weil sie eine 17-Jährige schwer verletzt und gefesselt in die Ems geworfen haben sollen, müssen sich vier junge Erwachsene unter anderem wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Osnabrück verantworten. Sie sollen die junge Frau im vergangenen Mai unter einem Vorwand in einen Wald bei Meppen gelockt und sie dort überwältigt, gefesselt und lebensgefährlich verletzt haben, bevor sie ihr Opfer bewusstlos in den Fluss gestoßen haben sollen. Die weiteren Tatvorvorwürfe lauten auf gefährliche Körperverletzung, Diebstahl, Menschenraub und Geiselnahme.
Angeklagt sind drei junge Erwachsene im Alter von heute 19 und 25 Jahren sowie eine 27 Jahre alte Frau. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftliches Handeln vor: Sie hätten die 17-Jährige, eine gemeinsame Bekannte, in der Nacht vom 26. auf den 27. Mai aus Verärgerung über einen Streit unter anderem mit Messerstichen schwer verletzt. Zunächst hatte es seitens des Landgerichts geheißen, dass drei junge Erwachsene im Alter von 23, 25 und 27 Jahren wegen versuchter gemeinschaftlicher Körperverletzung angeklagt seien.
Die Angeklagten sollen das Mädchen zunächst mit Verlängerungskabeln gefesselt haben. Mit Gewalt seien sie an die Pin ihres Handys und ihrer Bankkarte gelangt. Nachdem die Angeklagten den Chatverlauf und Bilder auf dem Smartphone der 17-Jährigen gesehen hätten, hätten sie sich von ihr verraten gefühlt. Daraufhin sei der Plan entstanden, ihr Opfer unter größtmöglichen Leiden und Schmerzen umzubringen, sagte der Staatsanwalt.
Opfer in Lebensgefahr Die vier Angeklagten sollen demnach die 17-Jährige mit Messerstichen und dem Ausdrücken glühender Zigaretten auf ihrem Körper schwer verletzt haben. Zum Schluss sei die junge Frau bewusstlos in die Ems gestoßen worden. Sie habe unter anderem Messerstiche in den Hals und in ein Auge sowie zahlreiche Hämatome davongetragen, erklärte der Staatsanwalt. Die 17-Jährige habe in Lebensgefahr geschwebt. In der Ems sei sie wieder zu Bewusstsein gekommen und habe bei einem in der Nähe wohnenden Ehepaar geklingelt und um Hilfe gebeten.
Die angeklagte Frau ließ über ihren Anwalt erklären, dass sie selbst keine Tötungsabsicht gehabt habe und aus Furcht vor den drei Männern mitgemacht habe. Ursprünglich sollte die 17-Jährige demnach dazu überredet werden, die Stadt zu verlassen und die Gruppe in Ruhe zu lassen. Sie bedauere zutiefst, was geschehen sei. Der Richter erklärte dazu, dass diese Erklärung in einigen Details deutlich von der Aussage der Angeklagten bei der Polizei abweiche. Die übrigen Angeklagten machten zunächst keine Aussagen. Bis in den Februar kommenden Jahres hat das Gericht Fortsetzungstermine angesetzt.