Sie wollte „eine Küchenkarriere, keine Kinder“: Köchin (20) tötete ihr Baby in der Toilette Prozess-Start in München
25.04.2024 - 14:26 Uhr
München – Als ihre Anwältin eine Erklärung für sie abgibt und die grauenvolle Tat beschreibt, fängt Maria B. (20, Name geändert) auf der Anklagebank bitterlich an zu weinen. Der jungen Köchin wird vorgeworfen, ihr Baby ermordet zu haben. Sie soll im Mai 2023 ihren neugeborenen Jungen direkt nach der Geburt in der Toilette ertränkt haben. Am Donnerstag startete der Prozess am Landgericht München.
Zitat Im Mai 2023 kam es abends zur Geburt des Babys. Dafür habe sich Maria B. in die Kellerwohnung des elterlichen Bauernhofs zurückgezogen, gebar dort das Kind in der Toilette. Danach habe sie den Säugling in der Toilettenschüssel liegen lassen, betätigte die Spülung, bis das Wasser überlief. Aus einer hochreligiösen Familie
Als Maria B. von ihrer Mutter gefunden wurde, war das Baby bereits tot. Laut Anklage legte die Mutter die Leiche in einen Putzeimer, brachte ihre Tochter und das tote Baby in die Klinik. Dort erklärte Maria B., von der Schwangerschaft nichts gewusst zu haben.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
ZitatIm Prozess am Donnerstag zeichnete Verteidigerin Birgit Schwerdt ein anderes Bild. Sie las eine Erklärung für ihre Mandantin vor. Die Familie sei hochreligiös gewesen, geprägt vom strengen christlichen Glauben. Ein uneheliches Kind oder eine Abtreibung wäre undenkbar gewesen. „Sie war überfordert, hatte Angst, von ihrer Familie verstoßen zu werden.“
Die Schwangerschaft habe sie daher verleugnet und verdrängt. Die Geburt habe sie wie in Trance erlebt, sie habe nie geplant, das Kind zu töten. „Ich werde mir die Tat nie verzeihen können“, so die junge Frau vor Gericht.
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München Mord an Baby: Staatsanwaltschaft fordert sieben Jahre Haft Aktualisiert am 13.05.2024, 16:39 Uhr Mordprozess gegen 20-Jährige
Lesedauer: 1 Min.
Von Deutsche Presse-Agentur Dieser Beitrag stammt aus dem Nachrichtenangebot der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und wurde nicht durch unsere Redaktion bearbeitet.
München - Im Prozess um einen in einer Toilettenschüssel ertränkten Säugling fordert die Staatsanwaltschaft München I eine Verurteilung wegen Mordes.
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Der Staatsanwalt sprach sich in seinem Plädoyer am Montag vor dem Landgericht München I für eine Jugendstrafe von sieben Jahren für die angeklagte Mutter des Babys aus. Die zur Tatzeit 19-Jährige aus Garching bei München hatte zu Beginn des Prozesses zugegeben, den kleinen Jungen im Mai 2023 direkt nach der Geburt getötet zu haben. Sie übernehme "die volle Verantwortung", ließ sie über ihre Anwältin mitteilen.
Laut Staatsanwaltschaft fürchtete die Koch-Auszubildende in erster Linie Folgen für ihre Karriere in der Gastronomie, die sie mit einem Leben als Mutter für unvereinbar hielt. Die heute 20-Jährige gab dagegen ein ganz anderes Motiv an: Angst vor ihrer sehr christlich geprägten Familie, in deren Weltbild ein uneheliches Kind nicht gepasst hätte.
Der Vater der Angeklagten engagiere sich als Abtreibungsgegner. Ein nicht eheliches Kind hätte demnach "den gewünschten Anschein der perfekten Familie zerstört". Sie habe befürchtet, "verstoßen" zu werden und niemanden außer den Kindsvater in die Schwangerschaft eingeweiht.
Auch sie selbst habe sich bis wenige Monate vor der Geburt nicht eingestehen wollen, dass sie ein Kind erwartet. Zu einem Arzt sei sie nie gegangen. Die Geburt habe sie "völlig überfordert und hilflos" gemacht, sie habe "unfassbare Angst" durchlitten. Das Kind habe sie über der Toilette geboren und dann mehrmals die Spülung betätigt. Im Krankenhaus habe sie dem toten Jungen sogar noch einen Namen gegeben, August sollte er heißen, nach seinem Großvater.