19.04.2024 15:14 2.732 Verweste Leiche im Spreewald gefunden: 26-Jähriger festgenommen
Von Thorsten Meiritz
Lübbenau/Spreewald - Grausiger Fund in Brandenburg: Im sonst so idyllischen Spreewald haben Polizei und Feuerwehr bei einem Einsatz am Mittwoch eine verwesende Leiche in Lübbenau aufgefunden. Kriminaltechniker haben am Tatort Anzeichen für ein Gewaltverbrechen festgestellt.
ZitatAnwohner hatten zuvor Verwesungsgeruch aus einer Wohnung in der Rudolf-Breitscheid-Straße wahrgenommen und die Einsatzkräfte alarmiert, wie Polizeidirektion Süd und Staatsanwaltschaft Cottbus am Freitag mitteilten.
Durch den schlechten Zustand des Leichnams konnte die Identität des Toten bislang nicht zweifelsfrei geklärt werden, hieß es. Sowohl die Umstände am Tatort als auch die Obduktion deuteten demnach auf ein Gewaltverbrechen hin, sodass umfangreiche Ermittlungen eingeleitet wurden.
Diese führten die Beamten schließlich auf die Spur eines 26 Jahre alten Mannes, der am Donnerstagabend festgenommen wurde. Mittlerweile erließ ein Richter am Amtsgericht einen Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Täter. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat, zum Motiv sowie zur Identität des Verstorbenen dauern an.
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Mit Kabel erdrosselt Angeklagter gesteht Mord an Lübbenauer Rentner Do 17.10.24 | 14:46 Uhr
Weil er einen 87-Jährigen mit dem Kabel einer Nähmaschine erdrosselt haben soll, steht seit Donnerstag ein Mann vor dem Cottbuser Landgericht. Bereits zum Auftakt gab der Angeklagte eine Erklärung ab, in der er die Tat einräumte und angab, die volle Verantwortung übernehmen zu wollen. Ihm droht nun eine lebenslange Haftstrafe.
Die Tat hatte sich laut Anklage im Februar dieses Jahres in Lübbenau ereignet. Der Angeklagte, der Mitte 20 ist, soll den Rentner demnach mit dem Stromkabel einer Nähmaschine in dessen Wohnung erdrosselt haben. Elf Mal soll er dem 87-Jährigen das Kabel dabei um den Hals gewickelt haben, bevor er es zugezogen haben soll.
In dem Prozess geht es um Mord, nicht um Totschlag, weil der Angeklagte eine sogenannte Verdeckungsabsicht verfolgt haben soll. "Der Angeklagte soll befürchtet haben, dass seine unberechtigten Abhebungen vom Bankkonto des Geschädigten entdeckt werden und soll sich daraufhin entschlossen haben, den 87-jährigen Rentner zu töten", so Gerichtssprecher Stefan Moschkowski.
Opfer war Nachbar des Angeklagten Vor Gericht erklärte der Angeklagte diesen Umstand genauer. Der 87-Jährige sei sein Nachbar gewesen, gelegentlich habe er diesem geholfen, Einkäufe zu tragen oder den Müll nach unten zu bringen. Dabei sei dem Angeklagten aufgefallen, dass die EC-Karte des späteren Opfers stets frei zugänglich auf dessen Wohnzimmertisch gelegen habe. Mit der Karte sei er immer wieder einkaufen gegangen oder habe Dinge im Internet bestellt. Der Rentner soll dies herausgefunden haben, weshalb es zum Streit kam.
Wie genau es zur eigentlichen Tat gekommen war, konnte der Angeklagte am Donnerstag nicht wiedergeben. In seiner Einlassung äußerte er sich beispielsweise zu Drogensucht - der Mann soll zum Tatzeitpunkt Crystal Meth, LSD, Ecstasy und Marihuana konsumiert haben. Vor Gericht offenbarte er am Donnerstag mehrfach Erinnerungslücken.
Der Prozess dauert noch mindestens bis Mitte Dezember, der nächste Verhandlungstermin ist für den 7. November geplant.