Raubmord in St. Peter-Ording war Thema bei "Aktenzeichen YX" Stand: 28.03.2024 07:53 Uhr Nachdem ein älteres Ehepaar im Januar in seinem Haus in St. Peter-Ording überfallen worden war, wurde der Fall in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" thematisiert. Nun gibt es neue Hinweise.
Es ist der Abend des 11. Januar 2024, als ein 99-jähriger Mann unwissentlich Einbrechern die Tür zu seinem Haus öffnet. Das Einfamilienhaus liegt in der beschaulichen Straße "Am Sportplatz" in St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland). Als es an der Tür klingelt, muss es zwischen 18 und 19:30 Uhr sein. So wird es die Polizei später .
99-Jähriger stirbt nach Überfall An jenem Abend geht es nach dem Öffnen der Tür ganz schnell. Der Rentner wirkt nicht wie ein 99-Jähriger. Er ist fitter, wehrhaft, in der Verfassung eines 75-Jährigen. Das hat dem Opfer ein Arzt Wochen vor dem Mord noch attestiert. Seine Fitness und sein Kampfgeist sind dem alten Mann am Ende vielleicht zum Verhängnis geworden. Im Zuge des Raubs verstirbt der 99-Jährige vor den Augen seiner Ehefrau noch am Tatort. Sie selbst kommt mit einem Schock ins Krankenhaus. Die Täter fliehen. Viel Beute haben sie an diesem Abend nicht gemacht.
VIDEO: Raubmord in Sankt Peter-Ording: Polizei sucht nach Zeugen (2 Min) Neue Hinweise in TV-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst"
Der Raubmord war am Mittwochabend auch in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" neu aufgerollt worden. Die Polizei erhofft sich, durch die ZDF Sendung neue Hinweise in dem Fall vom 11. Januar zu erlangen - einige Hinweise sind auch am Abend eingegangen. Vor allem die Beute soll eine entscheidende Rolle bei der Täterermittlung spielen.
Diese Kette gehörte zu der Beute der Täter und könnte bei der Aufklärung des Falls helfen. Zu der Beute zählt eine Goldkette mit einem Anhänger, der die Form des Kopfes von Pharao Ramses II. hat. Das Ehepaar hatte diese Kette auf einer Nil-Kreuzfahrt als Einzelstück gekauft. Das erfahren die Ermittler der Mordkommission in Flensburg nach der Tat. Für sie ist die Kette eine Chance, die Täter zu finden. Mit einem Foto wenden sie sich an die Öffentlichkeit. "Der Kettenanhänger von Ramses II. - das ist ein sehr auffälliges Stück - da erhoffen wir uns Hinweise, wem dieses vielleicht angeboten worden ist", sagt Polizeisprecher Jan Krüger.
Den Kriminalbeamten fällt außerdem sofort auf, dass eine gute Woche vor dem Raubmord bereits in das Haus eingebrochen wurde. Für sie kann das kein Zufall sein. Höchstwahrscheinlich waren es dieselben Täter, die eine Woche später an der Tür klingelten. Beim ersten Einbruch nahmen sie unter anderem zwei Weinflaschen und Rubinsplitter mit.
Als die Spurensicherung nach dem Raubmord am 11. Januar den Tatort untersucht, fällt ihnen ein Gegenstand auf dem Fußboden auf. Dort liegt etwas, das aussieht wie die Magazintrommel eines Revolvers. Die Kripo findet heraus, dass es die Trommel einer Gas-Schreckschusswaffe der Marke Umarex ist. Sie kommen zum Schluss, dass die Räuber sie dabei gehabt haben müssen, und die Rentner damit einschüchtern wollten. Auf den ersten Blick sieht die Waffe auch gefährlich aus. Wenn man sie allerdings in der Hand hält, wird schnell klar, dass es kein echter Revolver ist. Das Modell ist sehr leicht und billig verarbeitet.
Profiling gibt genaues Bild der Täter Wer könnte eine billige Schreckschuss-Waffe bei sich führen, nur Gegenstände geringen Wertes stehlen und einen 99-Jährigen töten? Um ein schärferes Bild der Täter zu bekommen, lässt die Mordkommission schließlich eine sogenannte operative Fallanalyse durchführen. Ein Profiling. Dabei stellen die Experten die Tat möglichst detailgetreu nach. Sie kommen zum Ergebnis, dass es mindestens zwei Täter gewesen sein müssen. Vermutlich sind sie zwischen 15 und 25 Jahre alt und kennen St. Peter-Ording.
Es ist nicht auszuschließen, dass sie vielleicht sogar das Opfer kannten. Bei der Fallrekonstruktion wird der Kripo außerdem klar, dass sie es nicht mit Profis zu tun haben. Die Einbrecher sind eher wie Anfänger vorgegangen. Den 99-Jährigen wollten sie wahrscheinlich gar nicht töten.
Hinweise zur Tat: Familie und Staatsanwaltschaft loben 20.000 Euro aus Die Ermittler präsentieren ihre Ergebnisse der Staatsanwaltschaft Flensburg. Sie lobt daraufhin 5.000 Euro Belohnung auf Hinweise aus, die zur Ermittlung der Täter führen. Kurz danach entscheidet sich auch die Familie des Opfers, weitere 5.000 Euro Belohnung aus eigener Tasche zu zahlen, sollte jemand den entscheidenden Hinweis geben. Die Familie hat die Belohnung mittlerweile auf 15.000 Euro angehoben. Insgesamt haben die Familie und die Staatsanwaltschaft also mittlerweile eine Belohnung von insgesamt 20.000 Euro ausgelobt.
Auch Rubinsplitter zählen zu den erbeuteten Gegenständen. Beobachtungen zur Goldkette, den Rubinsplittern, der Waffe oder besondere Beobachtungen am Tatort rund um den 11. Januar nimmt die Polizei unter 0461- 4840 entgegen.
Ehefrau noch immer unter Schock Die 79-jährige Frau des getöteten Rentners ist mittlerweile in einer Pflegeeinrichtung untergekommen. In der Mordkommission ist man sich relativ sicher, dass sie wegen der Tötung ihres Mannes und des Schocks nie wieder in ihr Haus zurückkehren kann. Für St. Peter-Ording sei so eine Tat sehr untypisch, heißt es bei der Polizei. In der 4.000-Einwohner-Gemeinde wurde seit November kein einziger Einbruch angezeigt. Traurige Ausnahme: Die Geschehnisse am 5. und 11. Januar in der beschaulichen Straße "Am Sportplatz".
Tod an der Haustür Rentner (99) bei Überfall umgebracht (XY-Sendung vom 27. März 2024) Wegen eines äußerst brutalen Überfalls mit tödlichem Ausgang ermittelt die Kripo Flensburg. Ein 99 Jahre alter Mann wurde dabei so schwer verletzt, dass er noch am Tatort starb.
Donnerstag, 11. Januar 2024, Sankt Peter-Ording in Schleswig-Holstein. Ein Ehepaar ist allein zuhause, als es um kurz nach 19 Uhr an der Haustür klingelt. Der Ehemann – 99 Jahre alt – öffnet und wird sofort von unbekannten Tätern brutal attackiert. Der Angriff ist so heftig, dass der Mann an seinen schweren Verletzungen stirbt. Währenddessen fesseln die Täter seine 79-jährige Frau und rauben Bargeld, Schmuck und Wertsachen. Dann entkommen sie unerkannt.
Einbruch eine Woche zuvor Das Haus des Ehepaars liegt im südöstlichen Stadtteil Sankt Peter-Böhl in einer ruhigen Wohngegend, in der Straße Am Sportplatz. Wie und in welche Richtung die Täter geflüchtet sind, ist unbekannt. Aufgrund von Zeugenaussagen gehen die Ermittler davon aus, dass die Täter das Einfamilienhaus des Ehepaars im Vorfeld beobachtet haben.
Vieles spricht auch dafür, dass die Täter ortskundig waren. Schon im vergangenen Dezember hatten Unbekannte versucht, ins Haus des Ehepaars einzusteigen. Und am 5. Januar 2024, eine Woche vor dem Raubüberfall, hatten Einbrecher unter anderem zwei kleine Rubinsplitter aus dem Haus gestohlen. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zwischen den Taten.
Verschwundene Schmuckstücke: Zur Beute bei dem Überfall gehört u.a. eine Goldkette mit einem seltenen Anhänger, der den Kopf des Pharaos Ramses II. zeigt. Eine Woche zuvor hatten Einbrecher bereits zwei kleine Rubinsplitter gestohlen.
Fragen nach Zeugen:
Wer hat verdächtige Personen im Umfeld des Tatorts beobachtet? Wer kann Angaben zu den Taten oder dem Verbleib der geraubten bzw. gestohlenen Schmuckstücke machen? Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, ist eine Belohnung von 20.000 Euro ausgesetzt.
Polizei-Meldung St. Peter-Ording: Kreis Nordfriesland/Flensburg - Festnahmen im Zusammenhang mit Tötungsdelikt in St. Peter-Ording - Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Flensburg und der Polizeidirektion Flensburg
Polizeidirektion Flensburg - 12.06.24 Blaulicht-News: Kreis Nordfriesland/Flensburg - Festnahmen im Zusammenhang mit Tötungsdelikt in St. Peter-Ording - Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Flensburg und der Polizeidirektion Flensburg. News Reader bietet die neuesten News zu Polizei- und Feuerwehr-Einsätzen aus Ihrer Region. Hier der aktuelle Blaulichtreport der Polizei Flensburg.
St. Peter-Ording Bereits am vergangenen Dienstag (04. Juni 2024) wurden in Flensburg und im Kreis Nordfriesland vor dem Hintergrund des Raubes mit Todesfolge in St. Peter-Ording vom 11. Januar 2024 vier Personen vorläufig festgenommen.
Die Polizeidirektion Flensburg hatte in einer Pressemitteilung am 29. April 2024 bereits berichtet, dass sich im Rahmen eines anderen Ermittlungsverfahrens neue Hinweise auf einen möglichen Täterkreis ergeben hatten.
Umfangreiche Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Flensburg und der Mordkommission Flensburg führten nun zur vorläufigen Festnahme von vier männlichen Personen im Alter von 30 bis 42 Jahren aus Flensburg und dem Kreis Nordfriesland. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um drei Deutsche und einen Osteuropäer.
Die Festnahmen erfolgten am vergangenen Dienstagmorgen (04. Juni 2024) unter Einsatz von Spezialkräften. Es wurden zudem Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. Gegen alle vier Beschuldigten hatte das Amtsgericht Flensburg vorab bereits auf Antrag der Staatsanwaltschaft Flensburg Haftbefehle erlassen. Alle vier Haftbefehle wurden im Zuge der Vorführung durch die Haftrichterin zunächst bestätigt. Nach zwei Tagen hob das Amtsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft aufgrund neuer Ermittlungsergebnisse einen der Haftbefehle auf. Der Beschuldigte kam auf freien Fuß.
Die drei inhaftierten Beschuldigten sind dringend verdächtig, am 11. Januar 2024 ein Ehepaar in ihrem Haus in Sankt Peter-Ording überfallen zu haben. Im Verlauf des bewaffneten Überfalles war der 99-jährige Heinz K. ums Leben gekommen. Seine 79-jährige Ehefrau wurde schwer verletzt.
Das Tatgeschehen insgesamt und mögliche Hintergründe zur Tat sind aktuell noch Gegenstand der andauernden Ermittlungen der Mordkommission.
Es wird gebeten, Rückfragen zu dem Verfahren direkt an die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Flensburg zu richten.
Prozess nach Raubmord in St. Peter-Ording soll beginnen 27. November 2024 15:59 Uhr
Bei einem Raubüberfall auf ein Haus in St. Peter-Ording stirbt ein 99-Jähriger. Die Täter rauben auffälligen Schmuck. Der Prozessbeginn steht bevor. Mehr als zehn Monate nach einem tödlichen Raubüberfall auf ein älteres Paar in St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) soll am Dienstag vor dem Landgericht Flensburg der Prozess gegen vier Tatverdächtige beginnen. Den Angeklagten wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, gemeinschaftlich einen Mord in Verbindung mit einem schweren Raub begangen zu haben, teilte das Gericht mit.
Die vier Männer im Alter von 35 bis 43 Jahren aus Flensburg und dem Kreis Nordfriesland stehen im Verdacht, das Paar am 11. Januar gegen 19.00 Uhr zu Hause in St. Peter-Ording überfallen zu haben. Der laut Polizei bis dahin fitte und wehrhafte 99-jährige Mann erlag noch am Tatort den Folgen des Angriffs. Seine 79 Jahre alte Frau kam zunächst in ein Krankenhaus, ist laut früheren Angaben mittlerweile pflegebedürftig und kann nicht in ihr Haus zurückkehren.
Über den Fall war auch in der ZDF-Reihe "Aktenzeichen XY... Ungelöst" berichtet worden. Die Täter entwendeten bei dem Raubüberfall eine Goldkette mit auffälligem Anhänger des ägyptischen Pharaos Ramses. Bereits in der Nacht zum 5. Januar waren aus dem Haus des Ehepaares bei einem Einbruch 50 Rubinsplitter aus einer kleinen Pillendose sowie eine große Menge Kleingeld und zwei Flaschen Wein gestohlen worden. Die Ermittler gehen früheren Angaben zufolge davon aus, dass beide Taten in einem Zusammenhang stehen.