Familiendrama in Arheilgen: Wegen Mordes beschuldigte Mutter ist tot
Stand:20.09.2024, 21:45 Uhr

Von: Jens Joachim

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Eine frühere Polizistin, die beschuldigt worden war, im Zuge eines erweiterten Suizidversuchs ihren Mann und ihren zehnjährigen Sohn getötet sowie ihren neunjährigen Sohn verletzt zu haben, ist gestorben. Entsprechende Informationen der FR hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt bestätigt.

Update vom 20. September, 21.45 Uhr: Knapp ein Jahr nach dem Familiendrama mit zwei Toten in Darmstadt-Arheilgen ist die Ehefrau und Mutter der Opfer an den Spätfolgen eines Suizidversuchs gestorben. Entsprechende Informationen der FR hat ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt am Freitag bestätigt.


Die ehemalige Polizistin war im Sommer von der Staatsanwaltschaft angeklagt worden, die ihr vorwarf, am 4. Oktober 2023 ihren Gatten und den zehnjährigen Sohn mit einem Messer getötet und den neunjährigen Sohn verletzt zu haben.

Die Frau wollte sich nach der Tat wohl selbst töten, verletzte sich dabei lebensgefährlich, lag monatelang im Koma und wurde oft operiert. Sie sollte sich wegen Mordverdachts, Verdachts des Totschlags und versuchten Totschlags vor Gericht verantworten. Wegen ihres Todes kommt es nicht zum Prozess.


Gewalttat in Darmstadt-Arheilgen: Ex-Polizistin schweigt
Erstmeldung vom 10. April 224, 17.50 Uhr: Rund ein halbes Jahr nach dem tödlichen Familiendrama im Darmstädter Stadtteil Arheilgen, bei dem ein 41-jähriger Mann und ein zehnjähriger Junge getötet sowie dessen neunjähriger Bruder verletzt wurden, gilt nun die Ehefrau und Mutter der Opfer als Beschuldigte.


Oberstaatsanwalt Robert Hartmann, der Sprecher der Darmstädter Staatsanwaltschaft, sagte am Mittwoch auf FR-Anfrage, der Gesundheitszustand der Frau, die zeitweise im Koma lag und daher lange nicht vernommen werden konnte, habe sich inzwischen stabilisiert.

Staatsanwaltschaft Darmstadt geht von einem „erweiterten Suizidversuch“ aus
Die Frau mache von ihrem Recht zu schweigen Gebrauch, berichtete der Oberstaatsanwalt. Weil sie auch versucht haben soll, sich selbst zu töten, geht die Staatsanwaltschaft von einem „erweiterten Suizidversuch“ aus.

Eine Polizeisprecherin hatte vor einem halben Jahr bestätigt, dass es sich bei der Frau um eine ehemalige Polizistin handele, die im Februar 2015 in den vorzeitigen Ruhestand getreten sei.

Darmstadt-Arheilgen: Ehemann und Junge wurden nicht erschossen
Nach Angaben von Hartmann kam bei der Tat am 4. Oktober vergangenen Jahres keine Schusswaffe zum Einsatz. Weiterhin, so sagte der Behördensprecher, werde die Staatsanwaltschaft vorerst keine Angaben zu den Ergebnissen der Obduktion der beiden Leichen machen. Die Ermittlungen dauerten noch an.


Unmittelbar nach der Tat hatten zwei Frauen eine Spendenkampagne initiiert, um die Großmutter und den neunjährigen Jungen, der die Familientragödie verletzt überlebt hatte, finanziell zu unterstützen. Daraufhin wurden knapp 44 000 Euro an Spenden über eine Onlineplattform gesammelt.

https://www.fr.de/rhein-main/darmstadt/g...t-92998074.html