Polizei sucht Hinweise für „Cold Case“ Ein ungeklärter Mord in Melle: „Wer möchte sein Gewissen erleichtern?“ Von Christina Wiesmann | 12.09.2023, 06:02 Uhr 3 Leserkommentare Beitrag hören: 03:41
August 1989. In einem alten Fachwerkhaus in Laer wird eine Tote gefunden. Zahlreiche Stich- und Schnittwunden übersäen den Körper der 79-Jährigen. Wer die Frau getötet hat, ist auch mehr als 30 Jahre nach der Tat nicht geklärt. So ist der aktuelle Stand im „Cold Case“ von Melle.
Bei einem sogenannten Cold Case handelt es sich um einen Kriminalfall, bei dem die Ermittlungen noch nicht zur Ergreifung eines Täters geführt haben und deshalb noch nicht abgeschlossen ist. Nicht aufgeklärte Morde fallen darunter. Denn laut Gesetz in Deutschland verjährt Mord nicht.
In Altenmelle, in der Ortschaft Laer, kam es am 22. August 1989 zu einem Mord, der auch heute, gut 34 Jahre später, noch nicht aufgeklärt ist. In einem Kotten am Kreuzweg fand eine Frau ihre tote Mutter (79) „auf dem Bett liegend und von Stich- und Schnittwunden übersät“. So stand es am 23. August 1989 im Lokalteil des „Meller Kreisblatts“.
Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei ergaben damals, dass der oder die Täter sich mit Gewalt Zugang durch die Dielentür des Hauses verschafft haben mussten. Die genaue Tatzeit ist unklar. Möglicherweise geschah die Tat in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden des 22. August. Über den Tag zuvor wissen die Ermittler: Am Montagnachmittag (21. August) lebte die Frau noch und hatte Kontakt zu ihrer Tochter.
Tatwaffe: Langes Messer? Eine Obduktion des Opfers ergab, dass die alte Frau gewürgt wurde, bevor auf sie eingestochen wurde. Eine Tatwaffe fand man nicht. Die Ermittler gingen damals von einem langen Messer oder einem messerähnlichen Gegenstand aus.
Wer die alleinlebende Frau getötet hat? Unklar. Auch die Frage nach einem Motiv ist mehr als drei Jahrzehnte später nicht geklärt. Matthias Bekermann, Sprecher der Polizeiinspektion Osnabrück, teilt auf Anfrage mit: „Der Fall wird beim Zentralen Kriminalermittlungsdienst der Polizeiinspektion Osnabrück als Cold Case geführt und bearbeitet. Da Mord nicht verjährt, sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen.“ Ein Täter konnte laut Bekermann bisher nicht ermittelt werden.
Was hingegen Fakt ist: Der einstige Tatort existiert nicht mehr. Anfang April 2009, rund 20 Jahre nach dem Mord an der 79-jährigen Mellerin, brannte der Fachwerkkotten am Kreuzweg ab. Als die Feuerwehr eintraf, stand das Gebäude bereits in Vollbrand. Die Ursache? Brandstiftung.
Polizei setzt nach wie vor auf Hinweise Was den brutalen Mord angeht, hoffen die Beamten nach wie vor auf Hinweise. „Gesucht werden Personen, die Hinweise zu der Tat geben können. Auch wer als Zeuge, Täter oder Mitwisser sein Gewissen nach über 34 Jahren erleichtern möchte, kann sich bei der Polizei melden“, sagt Matthias Bekermann.
Hinweise werden bei der Polizeiinspektion Osnabrück unter 0541 327 3103 (tagsüber) oder auf der Wache in Melle unter 05422 922 60 entgegengenommen.
Zitat von Helios im Beitrag #1Was hingegen Fakt ist: Der einstige Tatort existiert nicht mehr. Anfang April 2009, rund 20 Jahre nach dem Mord an der 79-jährigen Mellerin, brannte der Fachwerkkotten am Kreuzweg ab. Als die Feuerwehr eintraf, stand das Gebäude bereits in Vollbrand. Die Ursache? Brandstiftung.
Ist ja interessant! Hat man den Branstifter gefunden?