Seit 25 Jahren verschwunden - Was geschah mit Josefine Jüsten?
Donnerstag, 28. April 1983. Josefine, genannt "Josy", Jüsten besucht ihre Mutter in einer kleinen Gemeinde bei Düren. Um 17.30 Uhr verlässt die 30-jährige Frau das Haus. Sie will am Samstag wiederkommen. Doch an diesem Donnerstag wird sie zum letzten Mal gesehen.
Nach 17.30 Uhr wird Josy noch zweimal in Düren gesehen. Später gegen 21 Uhr ist sie zu Hause und telefoniert mit ihrer Vermieterin. Danach verliert sich ihre Spur. Josefine fehlt am nächsten Tag unentschuldigt auf ihrer Arbeitsstelle und besucht am Samstag auch ihre Mutter nicht. Diese wendet sich sofort an die Polizei.
Die Kripo ist sich mittlerweile sicher, dass Josy Jüsten einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Wahrscheinlich noch am Abend ihres Verschwindens, dem 28. April 1983. Die Beamten schließen einen Unfall oder Selbstmord aus. Die Kripo und vor allem die Angehörigen hoffen, endlich Gewissheit über das Schicksal von Josy Jüsten zu bekommen. Vielleicht über Mitwisser, die nach über einem Vierteljahrhundert ihr Gewissen erleichtern wollen.
Frage nach Zeugen: Wer kann Angaben über das Schicksal von Josefine "Josy" Jüsten machen?
Letzte Aktualisierung: 6. November 2008, 17:13 Uhr
DÜREN. Etwa zehn seriöse Hinweise zum Verschwinden von Josefine Jüsten sind bei der Polizei nach Ausstrahlung der Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst” am Mittwoch eingegangen.
„Wir gehen allen Angaben akribisch nach”, sagt Dürens Kripo-Chef Ingo Wünsch. Bis Donnerstag war freilich kein Hinweis dabei, der „auf einen Durchbruch schließen lassen würde”, so der Ermittler.
Josefine Jüsten, damals 25 Jahre jung, verschwindet spurlos. Sie führt ein unauffälliges Leben, arbeitet als Kassiererin bei einer Imbisskette, hat Freundinnen, Und einen Freund, der in der ZDF-Sendung Tommy genannt wird. Der Mann ist verlobt.
Josi Jüsten hat eine starke Bindung zu ihm, aber offenbar läuft die Beziehung nicht nach ihren Vorstellungen. Darauf deutet ein Brief hin, den sie an Tommy schreibt. Sie sagt, dass sie ein Kind von ihm erwarte., sie ist enttäuscht, weil sich Tommy nicht bei ihr meldet. „Ich bin am Ende, ich weiß weder ein noch aus”, wird Mittwochabend im ZDF aus dem Brief zitiert.
Josefine Jüsten verabredet sich mit ihrem Freund. Ob es je zu diesem Treffen gekommen ist, weiß Kripo-Chef Wünsch nicht.
Josefine Jüsten ist am 28. April 1983 zum letzten Mal bei ihrer Mutter. Die erstattet fünf Tage später eine Vermisstenanzeige; immer wieder, über all die Jahre, wird die Frau zur Polizei gehen. Im auf Emotionen bauenden XY-Beitrag weint sie, spricht mit stockender Stimme. „Wer hat das Recht, einem Mädchen die Freiheit zu nehmen?”, fragt die Mutter. Mit der Zeit wird sie immer verzweifelter. „Sie ist über das Verschwinden ihrer Tochter krank geworden, schwer krank”, sagt Ingo Wünsch. Heute würde sie stationär behandelt und sei nicht mehr ansprechbar.
Die Dürener Polizei hofft auf weitere Hinweise (02421/9490), vor allem aus dem sozialen Umfeld, das auch heute noch bestehen dürfte. Unter den bereits eingegangenen Hinweisen war der einer heute 85-jährigen Frau, die sich an damals erinnerte. Einzelheiten nannte die Dürener Polizei nicht. „Wir müssen uns erst näher mit allen Informationen beschäftigen.”
Dass sich Josefine Jüsten umgebracht hat oder untergetaucht ist, glauben die Ermittler nicht. „Dafür gibt es keinerlei Anzeichen”, sagt Ingo Wünsch. „Wir wollen endlich Gewissheit, die Angehörigen haben ein Recht darauf zu erfahren, was war.” Schon jetzt steht fest: Sollte die XY-Sendung nicht die erhofften Hinweise bringen, wird die Dürener Polizei weiter ermitteln. „Das sind wir der Familie schuldig”, sagt Kripo-Chef Ingo Wünsch.
hello Hier differiert das Alter um 5 Jahre. Wurde denn dem Freund Tommy richtig auf die Finger geschaut? Der ja wohl wenig Interesse an einer Vaterschaft hatte?
lg eugene
Alle Einträge von mir unterliegen dem Urheberrecht. Verbreitung NUR mit schriftlicher Genehmigung!
POL-DN: Festnahme im Vermisstenfall wurde aufgehoben 07.11.2008 – 13:22 Düren (ots) - Im Rahmen der Ermittlungen im Vermisstenfall "Josefine Jüsten" (siehe dazu auch die Pressemeldung der KPB Düren vom 06. November 2008) hat die Polizei am Donnerstagabend einen Tatverdächtigen vorläufig festgenommen. Inzwischen wurde die freiheitsentziehende Maßnahme nach Entscheid der Staatsanwaltschaft Aachen jedoch wieder aufgehoben.
Bei dem am Abend im Kreis Aachen festgenommenen Mann handelt es sich um den ehemaligen Freund der damals 25 Jahre alten Josefine Jüsten aus Düren, die 1983 spurlos verschwand. Im ersten Ansatz der derzeit durchgeführten Ermittlungen in diesem Fall konnte der Tatverdacht gegen den Festgenommen jedoch zunächst nicht weiter erhärtet werden.
Die Überprüfung weiterer eingegangener Hinweise und die Gesamtermittlungen dauern derzeit noch an. Die Polizei appelliert daher weiterhin dringend an alle Personen, die zu dem Schicksal von "Josi" Jüsten Aussagen machen können, sich unter der Telefonnummer 0 24 21/949-0 zu melden und ihre Informationen an die Ermittlungsbehörden weiter zu geben.
Kreispolizeibehörde Düren Aachener Str. 28, 52349 Düren
Von: Jörg Abels Letzte Aktualisierung: 6. November 2008, 17:34 Uhr DÜREN. Kommt nach 25 Jahren endlich Bewegung in den Vermisstenfall Josi Jüsten, an dem die Mutter psychisch zerbrochen ist? Erfahren die Verwandten nach all den Jahren endlich, was mit der lebensfrohen jungen Frau passiert ist, deren letztes Lebenszeichen vom 28. April 1983 datiert?
Zumindest haben die Berichterstattung der letzten Tage (DZ vom 1.11.) und die Ausstrahlung des Falls in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst” am Mittwochabend Bewegung in das damalige soziale Umfeld der jungen Frau gebracht.
„Der eine oder andere wurde wachgerüttelt”, hofft Kriminalrat Ingo Wünsch, Leiter der Dürener Kripo, jetzt auf neue Ermittlungsansätze. In den letzten Tagen gingen bereits zehn Hinweise ein, die jetzt eingehend geprüft und bewertet werden.
Unter anderem meldete sich eine heute 85-Jährige, die ihren damaligen Beobachtungen bislang keine Bedeutung zugemessen hatte. „Ihre Aussage hat uns weitergebracht in unseren Ermittlungshypothesen”, betont der Kripochef, auch wenn konkrete Anzeichen für eine schnelle und abschließende Klärung des Falls noch nicht vorliegen.
Der schweren Last entledigen
Sicher ist sich die Polizei nur in einem Punkt: Der oder die Person, die das Verschwinden von Josi Jüsten aufklären könnte, muss aus ihrem direkten Umfeld kommen.
Für andere Hypothesen gebe es weiterhin überhaupt keine Anzeichen, von Beweisen ganz zu schweigen, so Wünsch, der mit dem Team des Kriminalkommissariats 11 weiter hofft, dass sich ein potentieller Täter seiner schweren Last endlich entledigen will und die Familie erfährt, was 1983 passiert ist. „Sie hat ein Recht darauf”, wird Wünsch nicht müde zu betonen.
Josi Jüsten, Kassiererin in einer Imbisskette, war damals verliebt in einen verlobten Mann. In ihrer Wohnung an der Aachener Straße fand die Polizei einen an „Thommy” gerichteten Brief, in dem die 23-Jährige über eine angebliche Schwangerschaft schrieb.
„Ob sie aber wirklich schwanger war, wissen wir nicht”, betont Wünsch, „nur dass die Überprüfung des Liebhabers keine weiteren Erkenntnisse brachte”. Die könnten jetzt auch neue DNA-Analysen bringen. Damals gesicherte Spuren, unter anderem Zigarettenkippen, werden zurzeit noch ausgewertet.
Noch am Tag ihres Verschwindens sprach Josi Jüsten gegenüber ihrer Schwester von einer abendlichen Verabredung. Mit wem, ist nebulös.
Trotzdem stuft die Polizei diese Verabredung als Schlüsselsituation im Vermisstenfall ein und appelliert weiterhin dringend an alle Personen, die Angaben zum Schicksal von Josi Jüsten machen können, sich unter 02421/949-0 zu melden.
Josefine „Josi“ Jüsten, vermisst seit Donnerstag, 28.04.1983.
Was wir wissen
Josi Jüsten war 25 Jahre alt und lebte in Düren. Sie führte ein unauffälliges Leben, arbeitete als Kassiererin bei einer Imbisskette, hatte Freundinnen – und einen Freund.
Der Mann war verlobt, sie hatte eine starke Bindung zu ihm, aber offenbar läuft die Beziehung nicht nach ihren Vorstellungen. Darauf deutet ein Brief hin, den sie an ihren Freund schreibt. Sie schrieb ihm, dass sie ein Kind von ihm erwarte und war enttäuscht und verletzt, weil er sich nicht bei ihr meldet. Sie verabredete sich mit ihrem Freund. Ob es je zu diesem Treffen gekommen ist, weiß man nicht. Noch am Tag ihres Verschwindens sprach Josi Jüsten gegenüber ihrer Schwester von einer abendlichen Verabredung.
Josefine Jüsten war am 28. April 1983 zum letzten Mal bei ihrer Mutter. An diesem Abend wird Josi noch zweimal in Düren gesehen. Später gegen 21 Uhr ist war sie zu Hause und telefonierte mit ihrer Vermieterin. Danach verliert sich ihre Spur. Sie fehlte am nächsten Tag unentschuldigt auf ihrer Arbeitsstelle und besuchte am Samstag auch ihre Mutter nicht.
Diese erstattete fünf Tage später eine Vermisstenanzeige; immer wieder, über all die Jahre, wird ihre Mutter zur Polizei gehen, da sie nie über das Verschwinden ihrer Tochter hinweggekommen ist.