TODES-TRAGÖDIE IN OBERHOF Thüringer Staatssekretär saß im Unglücks-Bob
Bei einem schweren Unfall auf der Bobbahn in Oberhof ist am Donnerstagabend ein 45-Jähriger ums Leben gekommen. Außerdem wurde eine Frau (41) schwer und drei weitere Personen leicht verletzt. Der Bob raste im Auslaufbereich in einen Doppel-Schlauchring.
Nach BILD-Informationen saß der Thüringer Staatssekretär Torsten Weil (52, Die Linke) in dem Vierer-Bob. Der Politiker aus dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft blieb bei dem Unfall selbst unverletzt, musste die Tragödie aber live vor Ort miterleben.
Gegen 18.45 Uhr war im Auslaufbereich der Bahn ein Vierer-Bob in einen Doppel-Schlauchring, einen „Ice Tube“, gekracht. Wie BILD erfuhr, saß in den miteinander verbundenen Schlauchringen ein Paar. Der Mann schaffte es nicht mehr rechtzeitig aus dem Ring und wurde vom Bob angefahren.
Der 45-Jährige starb wenig später an seinen schweren Verletzungen in der Klinik. Die Frau kam mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus.
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist noch unklar. Nach BILD-Informationen hatte der Bob am Start grünes Licht und somit eigentlich freie Fahrt. Möglicherweise seien die beiden miteinander verbunden „Ice-Tubes“, die aus einer Luge etwa 200 Meter tiefer als die Bobs starten, bei roter Ampel losgefahren.
Der Bob krachte im Zielbereich mit etwa 90 km/h gegen den Doppel-Schlauchring. Der Vierer-Bob wurde von einem 22-jährigen Sportler gelenkt. Ihn soll nach Zeugen aber keine Schuld treffen. Neben dem Staatssekretär saßen noch Katja Müller (43, Linke), Stadtrats-Vorsitzende in Halle (Sachsen-Anhalt), und Oberhofs Forstamtsleiter Jan Pietzko (37) in dem Gefährt. Außer Weil wurden die drei anderen Insassen leicht verletzt.
Einst trainierten hier die Bob-Olympiasieger der DDR, jetzt vergnügen sich auch Freizeit-Sportler auf der weltberühmten Bobbahn von Oberhof.
Doch am Donnerstagabend kam es im Wintersportparadies zur tödlichen Tragödie! Ein Bob raste einen Mann (45) tot.
Was war passiert?
Gegen 18.40 Uhr startete ein Vierer-Bob, gesteuert von einem Profi (22). Mit an Bord sitzen der Thüringer Staatssekretär Torsten Weil (52, Die Linke), die Stadtratsvorsitzende von Halle Katja Müller (43, Die Linke) und Oberhofs Forstamtsleiter Jan Pietzko (37).
Das Gefährt schießt die steile Bahn (im Schnitt 9,2 Prozent Gefälle) mit bis zu 110 km/h Geschwindigkeit herunter. Doch kurz vor der letzten Kurve taucht plötzlich ein sogenannter „Ice-Tube“ vor dem Bob-Piloten auf – zwei zusammengebundene Schlauchringe, auf denen ein Urlauber-Ehepaar aus einem angrenzenden Landkreis durch die Bahn rutschte.
Auch die Bahnaufsicht bemerkt die drohende Katastrophe, durch den Lautsprecher dröhnt: „Bob bremsen! Bob bremsen!“ Und kurz darauf: „Sofort aus den Tubes raus!“ Doch es ist zu spät.
Mit etwa 90 km/h kracht der Bob in die Schlauchringe. Die Frau (41) wird schwer verletzt, ihr Mann (45) stirbt wenig später in einer Klinik. Die Bob-Insassen sind geschockt, aber nur leicht verletzt.
Wie konnte es zu dem Unglück kommen? Trotz Ampeln. Lichtschranken und Kamera-Überwachung auf einer der modernsten Bob-Bahnen der Welt?
BILD erfuhr: Offenbar starteten die Urlauber auf den Schlauchringen – angeschoben von Mitarbeitern – trotz einer roten Ampel! Der Bob hingegen fuhr bei Grün.
Nach tödlichem Bobunfall drückt Weil Anteilnahme aus 26. Februar 2023, 18:28 Uhr
ZitatUnterdessen laufen die Ermittlungen zur genauen Ursache des Unfalls noch, wie ein Sprecher der Landespolizeidirektion am Sonntag sagte. Dabei geht es vor allem um die Frage, wieso sich sowohl der Bob als auch der Doppel-Schlauchring gleichzeitig in der Bahn befanden. Den Ermittlern liegt das Video eines Augenzeugen vor, der den Start des Bobs filmte. Laut einem Mitarbeiter des Zweckverbandes Thüringer Wintersportzentrum ist darauf zu sehen, dass die Ampel beim Start des Bobs auf Grün stand.