Er verschwand im Urlaub in Kapstadt Nick Frischke fast ein Jahr vermisst: „Sehr schwer für uns als Familie, weiter normal zu funktionieren“
9. Februar 2024 um 08:16 Uhr
Nick, wo bist du nur?
Am 15. Februar 2023 verschwindet Nick Frischke spurlos. Seitdem sucht seine Familie ununterbrochen nach dem heute 23-Jährigen. Bisher ist aber jede Spur im Sand verlaufen. Die Familie lebt zwischen Hoffnung, Trauer und Verzweiflung.
„Es ist sehr schwer für uns als Familie, weiter normal zu funktionieren“ „Das Jahr, das zurückliegt, ist sehr hart gewesen, tränenreich und anstrengend. Es ist sehr schwer für uns als Familie, weiter normal zu funktionieren“, erzählt ein Familienmitglied, das anonym bleiben möchte, der Deutschen Presse-Agentur. Es gibt keinen Tag, an dem sich nicht die gleichen Fragen im Kopf drehen: Was ist wirklich passiert? Wurde Nick getötet? Oder ist er davongekommen, hat durch den Schock eines gewaltsamen Überfalls sein Gedächtnis verloren, irrt obdachlos und orientierungslos durch die Gegend?
In Nick Frischkes Heimatort Döbern in der Nähe von Cottbus könne die Familie nicht einkaufen gehen, ohne von besorgten Einwohnern angesprochen zu werden. Auch über E-Mail und soziale Medien gibt es fast täglich gut gemeinte Anfragen: Gibt es neue Hinweise, eine neue Spur? Fragen ohne Antworten, die aber immer wieder aufwühlen. „Wir geben die Hoffnung nicht auf. Alles ist möglich. Man kann die Sache schwer einordnen. Wir wissen es einfach nicht“, sagt das Familienmitglied. Es sei genau diese nagende Ungewissheit, die es so schwer mache, mit der Situation fertig zu werden.
Im Video: Zwei Wochen nach seinem Verschwinden wird Nick verzweifelt gesucht Verzweifelte Suche nach Nick Frischke (22) Deutscher in Kapstadt vermisst 02:34 min Deutscher in Kapstadt vermisst Verzweifelte Suche nach Nick Frischke (22) Nicks letztes Lebenszeichen: Ein Foto vom 15. Februar 2023 Denn was wirklich geschah, wissen wohl nur die Täter. Nach Angaben der Polizei war Nick am 6. Februar 2023 in das Land am Südzipfel Afrikas eingereist. Er hatte ein AirBnB im Vorort Pinelands von Kapstadt angemietet. Über mehrere Tage erkundete er die Stadt, postete Fotos von sich und seinen Erlebnissen auf sozialen Medien, zuletzt in einem Outdoor-Geschäft in der berühmten Einkaufsmeile V&A Waterfront. Doch am Abend kehrte er nicht zurück in das Gästehaus.
Das letzte Lebenszeichen: Ein von einer Sicherheitskamera aufgenommenes Foto zeigt Nick am 15. Februar in Sportkleidung auf dem Weg zu einem Wanderpfad am Fuße des Karbonkelbergs in Hout Bay, einem weiteren Vorort Kapstadts. Nach Angaben der Polizei sei er dort von einem Fahrdienst abgesetzt worden. Über viele Tage suchen Rettungskräfte, Polizei und Sicherheitskräfte nach dem schlanken, sportbegeisterten Touristen. Drohnen und Spürhunde werden eingesetzt. Die Familie heuert einen privaten Ermittler an. Alles ohne Erfolg.
Prozess verzögert sich - Die Beweislage ist zu dünn Ende Februar findet die Polizei Nicks Rucksack und Handy in einer Hütte in einem Armutsviertel von Hout Bay, das direkt an den Karbonkelberg grenzt. Die Polizei nimmt fünf Verdächtige fest, die im März von der Nationalen Strafverfolgungsbehörde NPA des Raubüberfalls angeklagt werden. Die Männer geben zu, Frischke ausgeraubt zu haben, sagen jedoch aus, ihn lebend zurückgelassen zu haben.
Seitdem zieht sich das Verfahren hin. Zwar erscheinen die Angeklagten, die sich in Untersuchungshaft befinden, regelmäßig vor dem Amtsgericht in Wynberg, doch immer wieder wird vertagt. Die Strafverfolgungsbehörde benötige mehr Zeit für zusätzliche Ermittlungen, sagt NPA-Sprecher Eric Ntabazalia. Für eine Mord-Anklage sei die Beweislage zu dünn. Der tatsächliche Prozessbeginn könnte sich wohl noch bis August ziehen. Währenddessen gibt die Familie die Hoffnung nicht auf, ihren Nick noch lebendig wiederzufinden. (dpa/uni)
Deutscher in Afrika vermisst Drohnen, Spürhunde, Privatermittler: Das seltsame Verschwinden des Nick Frischke Teilen
Fall des in Kapstadt vermissten Deutschen noch ungelöst
Samstag, 10.02.2024, 11:58
Vor einem Jahr verschwand der deutsche Urlauber Nick Frischke in Kapstadt. Seine Familie lebt seitdem in Ungewissheit - gibt aber die Hoffnung nicht auf, dass Nick noch leben könnte. Kein Tag vergeht, an dem Nick Frischkes Familie nicht an ihn denkt. Seit einem Jahr, seit dem 15. Februar 2023, gilt der heute 23 Jahre alte Brandenburger in der Touristenmetropole Kapstadt als vermisst.
ZitatBislang ist jede Spur im Sand verlaufen. Seine Eltern, Geschwister, Großeltern und engsten Verwandten leben seit Monaten zwischen Hoffnung, Trauer und Verzweiflung. „Das Jahr, das zurückliegt, ist sehr hart gewesen, tränenreich und anstrengend. Es ist sehr schwer für uns als Familie, weiter normal zu funktionieren“, erzählt ein Familienmitglied, das anonym bleiben möchte, der Deutschen Presse-Agentur. Alles ist möglich. Es gebe keinen Tag, an dem sich nicht unaufhörlich die gleichen Fragen im Kopf drehten: Was ist wirklich passiert? Wurde Nick getötet? Oder ist er davongekommen, hat durch den Schock eines gewaltsamen Überfalls sein Gedächtnis verloren, irrt obdachlos und orientierungslos durch die Gegend?
ZitatIn Frischkes Heimatort Döbern in der Nähe von Cottbus könne die Familie nicht einkaufen gehen, ohne von besorgten Einwohnern angesprochen zu werden. Auch über E-Mail und soziale Medien gebe es fast täglich gut gemeinte Anfragen: Gibt es neue Hinweise, eine neue Spur? Fragen ohne Antworten, die aber immer wieder aufwühlen.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Anwohner schließen sich zusammen, um im Fall des vermissten Deutschen neue Hoffnung zu schöpfen
Fast anderthalb Jahre nachdem der deutsche Tourist Nick Frischke beim Wandern in Hout Bay spurlos verschwunden ist, hat sich eine Gruppe besorgter Anwohner zusammengetan, um ein Spezialteam der Polizei bei der Untersuchung des Falles zu unterstützen.
Um die Ermittlungen nicht zu stören, haben die Anwohner inkognito gearbeitet und hoffen auf einen Durchbruch für Frischkes Familie.
Eric Ntabazalila von der Nationalen Staatsanwaltschaft bestätigt, dass der Prozess gegen die Männer, die wegen des mutmaßlichen Besitzes von Frischkes persönlichen Gegenständen verhaftet wurden, zwischen dem 12. und 16. August vor dem Wynberg Regional Court stattfinden wird.
Igshaan Fisher, Jason Abrahams, Vanroy Petersen, Carlo Guenantin und Melvin Guenantin sind alle des Raubes angeklagt.
Frischke, 22, wurde am 15. Februar 2023 auf dem Hangberg Trail zwischen Hout Bay und Sandy Bay vermisst, als er Kapstadt besuchte.
Er hatte sich in einem Gästehaus in den Pinelands aufgehalten.
Zuvor war eine Belohnung von 20 000 Rand für Hinweise auf Frischkes Verbleib ausgesetzt worden.
In einem Exklusivinterview mit dem Weekend Argus erklärte einer der besorgten Anwohner, der aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden kann, weil er eng mit den Spezialkräften der Polizei zusammenarbeitet, dass sie gebeten wurden, die folgende Erklärung zu dem Fall abzugeben, nachdem sie wichtige und verdeckte Informationen erhalten hatten:
Wir, eine Gruppe besorgter Bürger, helfen, wo wir können, und geben alle Informationen an sehr spezialisierte SAPS-Mitarbeiter weiter. Das spezialisierte SAPS-Personal prüft alles, was den internationalen deutschen Touristen Nick Frischke betrifft.
Jeder Hinweis und jede Information, die wir haben, wurde bereits an die spezialisierten Polizeikräfte weitergeleitet.
Die Gruppe riet den Touristen, bei Besuchen im Land vorsichtiger zu sein und bei Reisen und Wanderungen ein größeres Sicherheitsbewusstsein an den Tag zu legen.
Die Polizei wird keine unserer Erkenntnisse veröffentlichen, da es sich um einen hochkarätigen Fall handelt und der Fall sehr heikel ist.
Unsere Social-Media-Kampagne wird fortgesetzt, bis Nick Frischke gefunden ist.
Frischkes Mutter Jana reiste im Juni 2023 nach Kapstadt, um der Polizei DNA-Proben zur Verfügung zu stellen.
Frischke ist 1,75 m groß und sportlich. Er hatte einen Kletterkurs absolviert und nahm regelmäßig an Laufveranstaltungen teil.
Keine Mordanklage wegen in Südafrika vermisstem Döberner
Mo 12.08.24 | 13:40 Uhr
Seit eineinhalb Jahren wird Nick F. aus Döbern in Südafrika vermisst. Schnell waren Verdächtige ausgemacht, die etwas mit seinem Verschwinden zu tun haben sollen. Nun hat die Hauptverhandlung begonnen - nicht wegen Mordes, sondern wegen Raubes.
Im Fall des in Südafrika verschwundenen Döberners (Spree-Neiße) Nick F. hat am Montag die Hauptverhandlung gegen vier Verdächtige begonnen. Wie ARD-Korrespondent Stefan Überbach berichtet, ist das Vorverfahren gegen die Männer beendet. Dabei waren nicht genug Anhaltspunkte festgestellt worden, um die Verdächtigen wegen Mordes anzuklagen. Sie müssen sich vor dem Amtsgericht von Wynberg, einem Vorort Kapstadts, stattdessen wegen schweren Raubes verantworten.
Kurz nach Beginn der Verhandlung am Montag hatte der Verteidiger der vier Männer um mehr Beratungszeit gebeten. Der Prozess soll demnach am Dienstag fortgesetzt werden. Schon am Freitag könnte es nach ARD-Informationen ein Urteil geben.
Seit eineinhalb Jahren vermisst, keine Spur von Nick F.
Nick F. war in Südafrika im Urlaub und wird seit mittlerweile 18 Monaten vermisst. Am 15. Februar 2023 hatte er seine Unterkunft verlassen, dabei aber persönliche und auch Wertgegenstände in der Unterkunft gelassen.
Kurz nach dem Verschwinden des Döberners waren fünf Tatverdächtige ermittelt und in Untersuchungshaft gebracht worden. Die Anklage gegen einen der Verdächtigen war zwischenzeitlich wegen Mangels an Beweisen fallengelassen worden. Die restlichen vier Angeklagten befinden sich seit rund einem Jahr in Untersuchungshaft. Sie hatten zugegeben, Nick F. ausgeraubt zu haben, wollen aber nichts mit seinem Verschwinden zu tun haben. Bei ihnen waren Gegenstände gefunden worden, die dem Döberner zuzuordnen waren.
Die nationale Strafverfolgungsbehörde NPA hatte versucht, weitere Beweise gegen die Angeklagten zu sammeln und diese auch wegen Mordes anzuklagen. Allerdings fehlt trotz zahlreicher Suchaktionen auch von Freiwilligen bislang jede Spur von Nick F. Eine Leiche ist nie gefunden worden.