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Dautphetal (Hessen): Junge (11) stirbt nach Schlauchboot-Drama i. d. Lahn | Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung
Junge (11) stirbt nach Schlauchboot-Drama - Ermittlungen gegen zwei Männer nach Tod in der Lahn 06.02.2023 - 11:47 Uhr
Dautphetal (Hessen) – Er hat es leider nicht geschafft: Der kleine Junge (11), den Retter nach Stunden in der Lahn gefunden hatten, ist am Sonntagabend an seinen schweren Verletzungen gestorben. Das gaben Staatsanwaltschaft Marburg und Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf am Montag bekannt.
ZitatNun laufen Ermittlungen nun gegen zwei Männer, die mit im Boot waren – wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung....Neben dem Jungen waren noch zwei Männer (31, 35) aus dem Hinterland in dem Schlauchboot gewesen – sie konnten sich laut Polizei aus eigener Kraft retten, kamen ebenfalls ins Krankenhaus. Ob es sich um Verwandte des Kindes handelt, war zunächst unbekannt. Gegen sie laufen nun Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.
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ZitatZum Zeitpunkt des Unfalls mit dem Schlauchboot sind demnach außer dem Jungen ein weiteres Kind sowie zwei Erwachsene in dem Boot gewesen. Alle drei hätten sich an Land retten können. Ob es sich dabei um die Familie des Elfjährigen handelt, war noch nicht bekannt. (dpa)
Zitat Zum Zeitpunkt des Unfalls befanden sich nach mehreren Berichten noch zwei weitere Personen mit ihm im Boot. Zunächst war die Rede von zwei weiteren Jugendlichen. Kreissprecher Stephan Schienbein sprach am Abend von zwei Erwachsenen, die nach dem Bootsunfall per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht wurden. Bis zum Abend war unklar, ob sie sich selbst retten konnten oder aus der Lahn, die zurzeit sichtbar mehr Wasser führt, gerettet wurden. Am Sonntag hat die Polizei dann mitgeteilt: Die Erwachsenen konnten sich selbst ans Ufer retten und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Marburg gegen die Männer.
Zitat 2 Erwachsene und der Junge im Boot auf der Lahn
Außer dem Jungen seien zwei Männer in dem Boot gewesen. Sie hätten sich retten können und seien im Krankenhaus behandelt worden. Laut Polizei handelt es sich um zwei 31 und 35 Jahre alte Männer aus dem Marburger Hinterland. Der 31-jährige Mann ist der Lebensgefährte der Mutter des verstorbenen elfjährigen Jungen. Bei beiden Männern wurden vor der Entlassung aus der Klinik Blutproben entnommen. Unfallursache weiter unklar
Die Unfallursache ist noch unklar. Hochwasser sorge aktuell auf der Lahn für hohe Fließgeschwindigkeiten, sagte uns ein Sprecher des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Laut Staatsanwalt Thomas Ide soll das verstorbene Kind am Mittwochmorgen obduziert werden.
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Zitat von Christine im Beitrag #2Mich würde mal interessieren, warum Ermittlungen gegen die Männer laufen. Denn anscheinend sind alle 3 gleichzeitig in die Lahn gefallen?
Es war keine gute Idee, zu dieser Jahreszeit mit einem Kind in einem Schlauchboot unterwegs zu sein. Das war schon fahrlässig.
Folgender Artikel beschreibt sehr gut, wieso ermittelt wird:
Bootsunfall auf der Lahn: Marburger Staatsanwaltschaft ermittelt nach Tod eines Jungen .....
Die Erwachsenen – bei denen es sich nicht um die leiblichen Eltern des Elfjährigen handelt – kamen nach dem Vorfall zur medizinischen Versorgung ebenfalls in ein Krankenhaus. Dort wurde ihnen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Blut entnommen.
Mehr Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler unter anderen von einer Obduktion des Jungen. Ergebnisse – auch zum Zustand des Schlauchboots oder Alkoholisierung der Bootsinsassen – sollen nach Behördenangaben gegen Ende dieser Woche vorliegen.
Doch wie gefährlich ist die Lahn grundsätzlich? „Das ist pauschal gar nicht einzuschätzen, denn sie ist in verschiedenen Abschnitten breiter, enger, tiefer oder flacher. Mal drückt sich an einer Engstelle mehr Wasser schneller durch, mal in anderen Bereichen weniger in langsamerer Geschwindigkeit“, sagt Julien Krause, einer der Experten von Lahntours, Aktivreise-Anbieter aus Weimar auf OP-Anfrage. Das Gebiet rund um Dautphetal, wo der Unfall geschah, sei für das Wasser eher „ein Nadelöhr“. Es gebe gute Gründe, wieso die Lahn zumindest für gewerbliche Anbieter erst ab Höhe Gießen befahrbar sei.
Aktuell sei der Fluss eineinhalb bis zwei Meter höher und entsprechend schneller als der Normalstand; und das sei „schon einiges“. Entsprechend veränderten sich auch die Bedingungen, die Gefahreneinschätzung. Zumal mit einem Schlauchboot, das schnell kaputt gehen könne. „Viel Unrat liegt im Fluss nach den hohen Pegelständen der letzten Wochen. Da kann ein Boot schnell an irgend etwas hängen bleiben – und bei einem Schlauchboot kann dann Luft rausgehen“, sagt Krause.
Es gibt viele Fallstricke, die auf oder unter dem Wasser lauern können, gerade bei hohem Wasserstand: „Das geht natürlich mit einer hohen Strömungslage einher, das ist sehr gefährlich, man sieht die Gefahren einfach nicht“, macht auch DLRG-Bezirksleiter Bernd Buß deutlich.
Vor allem die Fließgeschwindigkeit dürfe hier nicht unterschätzt werden, Erwachsene und gerade Kinder hätten in einer solchen Unglückslage große Schwierigkeiten, wieder aus dem Wasser zu kommen. Dass es die beiden erwachsenen Männer überhaupt aus eigener Kraft ans Ufer geschafft haben, „das war schon Glück“. Hinzu kommen weitere Gefahren, wie spontan entstehende Strudel oder Treibgut wie im Wasser treibende Baumstämme, mit denen Boote wie Menschen kollidieren können.
Die Kälte sei ein weiteres massives Problem, kann bei einem Sturz ins Wasser zum Schock führen und sei enorm kräftezehrend: „Innerhalb weniger Minuten hat man wegen der Kälte schon keine Kraft mehr, man kühlt einfach aus.“ Hinzu komme, dass sich normale Alltagskleidung schnell mit Wasser vollsaugt und das Schwimmen noch erschwert.
Ins Wasser dürfen in einer solchen Lage, wenn überhaupt, nur speziell ausgebildete Einsatzkräfte wie die Strömungsretter der DLRG. Sie waren auch am Samstag bei der groß angelegten Rettungs- und Suchaktion nach dem Elfjährigen im Einsatz und fanden den Jungen schließlich.
Die Strömungsretter gehen dort ins Wasser, wo es Hinweise auf die zu rettende Person gibt. Dabei tragen sie im Einsatz spezielle Westen, die den Körper vor einem Aufprall schützt und werden zusätzlich an langen Sicherungsleinen hängend vom Ufer aus von Kollegen gesichert. „Man muss speziell ausgebildet und ausgerüstet sein, wer das nicht ist, geht bitte auch nicht ins Wasser, es ist einfach zu gefährlich“, betont Buß.
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Die Lahn ist laut Kanu-Experte Krause eigentlich „sehr sehr ruhig“, ihre Langsamkeit sei genau der Grund, wieso Wasser-Wanderungen speziell bei Familien im Frühjahr und Sommer so beliebt seien. Doch bei Voraussetzungen wie aktuell – auch wegen der niedrigen Temperatur von um die 5 Grad Celsius – „sollte man nicht in oder auf das Wasser gehen“.
Wenn ich mir das Foto in der Bild ansehe, war es sehr gefährlich mit einem Boot auf dem Fluss zu fahren. Da stehen wegen Hochwasser Bäume im Wasser. Ein Schlauchboot kann von Ästen unter Wasser aufgerissen werden. Wie kommt man auf so eine blöde Idee?