Vermisste Rahel M. tot aufgefunden: Verdächtiger in Untersuchungshaft Nach "Aktenzeichen XY"-Aufruf
Veröffentlicht am 18.10.23 um 14:03 Uhr
Festnahme und Leichenfund im Fall Rahel M. Ein Mann, dessen Kopf unkenntlich gemacht wurde, führt einen anderen Mann, dessen Kopf von der Kapuze der grauen Jacke verdeckt wird, aus einem Gebäude. Daneben das Schild "Amtsgericht
Im Fall einer seit Weihnachten vermissten Frau herrscht nun traurige Gewissheit: Rahel M. ist tot. Ein 35-Jähriger aus Mittelhessen soll die Frau getötet haben. Die Leiche lag in seiner Wohnung.
Als Verdächtiger sei ein 35-jähriger Mann vorläufig festgenommen worden, teilte Oberstaatsanwalt Dominik Mies am Mittwoch mit. Gegen Mittag wurde der Beschuldigte im Fall der vermissten Rahel M. aus Montabaur (Rheinland-Pfalz) der Haftrichterin am Amtsgericht Limburg vorgeführt.
Dem 35-Jährigen aus dem Kreis Limburg-Weilburg wird vorgeworfen, die seit knapp zehn Monaten vermisste Frau getötet zu haben, nachdem er ihr zwischen dem 24. und 25. Dezember 2022 eine Dosis Betäubungsmittel injiziert haben soll, so Mies. Aufgrund dieser Injektion soll die 34-Jährige kollabiert sein. Anschließend soll der Beschuldigte sie noch lebend in eine große Tasche gepackt, zur Lahn transportiert und dort abgelegt haben.
Die Haftrichterin erließ gegen den Beschuldigten einen Haftbefehl wegen Mordes in Tateinheit mit einem Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. "Es ist davon auszugehen, dass Beschuldigter und Geschädigte sich kannten", so Mies. Noch ist unklar, wie die Frau genau gestorben ist.
Leiche in Wohnung des Beschuldigten gefunden Nachdem die Ermittler am 20. Juli die Lahn abgesucht hatten, habe der Beschuldigte die Frau in seine Räumlichkeiten gebracht, sagte der Oberstaatsanwalt. Dort seien dann die sterblichen Überreste der Frau am Montag gefunden worden. Nach der Vermissten war zuvor mehrfach intensiv an und in dem Fluss Lahn zwischen Villmar und Runkel (Limburg-Weilburg) gesucht worden.
"Das ist für die Hinterbliebenen ein schweres Schicksal. Für uns ist das aber ein Ermittlungserfolg und zeigt, dass die akribische Suche richtig war", so Mies.
Neue Hinweise durch "Aktenzeichen XY... ungelöst"-Aufruf Am 13. September berichtete die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" über den Fall. Bereits durch Vorberichte zur Sendung hatte sich ein Mann vorab bei der Polizei gemeldet. Er sagte, dass er im Januar an der Badeinsel in Runkel beim Angeln ein rotes Haarbüschel aus dem Wasser gezogen habe.
Auch die Vermisste hatte auffällig rotes Haar. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Westhessen sagte Mitte September, zu dem Vermisstenfall sei nach der Sendung eine Vielzahl von Hinweisen eingegangen. Diese würden nun von der Kriminalpolizei priorisiert und so schnell wie möglich bearbeitet.
Ende September hatte es deshalb eine zweite Suchaktion an der Schleuseninsel Runkel und etwas weiter flussabwärts Richtung Villmar gegeben. Dabei waren Taucher und Spürhunde, gefunden wurde aber nichts.
Leiche in Wohnung versteckt Prozess im Fall getöteter Rahel M. beginnt in Limburg Nachdem nach monatelanger Suche vor rund einem Jahr die Leiche der vermissten Rahel M. bei einem Mann in Limburg gefunden wurde, beginnt nun der Prozess gegen den Tatverdächtigen. Er soll die Tote erst an der Lahn und dann in seiner Wohnung versteckt haben.
Veröffentlicht am 04.10.24 um 08:32 Uhr
Im Fall der getöteten Rahel M. aus Montabaur (Rheinland-Pfalz) deren Leiche im Oktober vergangenen Jahres nach monatelanger Suche in der Wohnung eines Limburgers gefunden wurde, beginnt am Freitag vor dem Landgericht Limburg der Prozess gegen den Mann. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mitte 30-Jährigen Totschlag vor.
Er soll mit Rahel M. an Heiligabend 2022 gemeinsam Drogen konsumiert haben. Dabei soll er M. Kokain in die Halsschlagader gespritzt haben, woraufhin die Frau kollabiert sein soll und verstarb.
Leiche an Lahn versteckt und wieder zurückgeholt Anders als zunächst vermutet, geht die Staatsanwaltschaft inzwischen davon aus, Rahel M. bereits tot war, als der Angeklagte sie in eine Sporttasche gepackt und im Wasser an der Lahn versteckt haben soll.
Laut der Anklage soll der Mann die Leiche dann wieder zu sich nach Hause geholt haben, als er erfuhr, dass die Polizei den Fluss im Sommer mehrfach absuchte.
Über den Fall wurde auch in der Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" berichtet, ein Zeuge hatte sich daraufhin gemeldet und gesagt, er habe im Januar nach dem Verschwinden der Frau ein Büschel roter Haare aus der Lahn gefischt.
Urteil im Fall der toten Rahel M. aus Montabaur gefallen Stand 15.11.2024, 15:43 Uhr
SWR-Reporter Constantin Pläcking aus dem Studio Koblenz. Von Autor/in Constantin Pläcking
Das Landgericht Limburg hat einen 36-jährigen Mann zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil er mitverantwortlich am Tod von Rahel M. ist. Nach der Frau aus Montabaur war monatelang gesucht worden.
Der Mann aus Limburg soll mit Rahel M. an Heiligabend 2022 gemeinsam Drogen und sehr viel Alkohol konsumiert haben. Nach zwei vorherigen Kokainspritzen sollen sich beide eine weitere Dosis Kokain gespritzt haben, woraufhin die Frau kollabiert und schließlich gestorben sei, so das Gericht.
Verurteilt wurde der Mann wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und wegen unterlassener Hilfeleistung. Laut Gericht soll er seine Strafe in einer Entzugsklinik absitzen.
Es konnte kein Totschlag nachgewiesen werden Die Staatsanwaltschaft hatte dem Angeklagten zuerst Totschlag vorgeworfen. Anders als in der Anklage angenommen, konnte ihm im Prozess aber nicht nachgewiesen werden, dass er den Tod von Rahel M. billigend in Kauf genommen habe. Allerdings habe er keine Rettungsmaßnahmen eingeleitet oder Hilfe gerufen, als es Rahel M. sichtbar schlechter ging. Er selbst hatte gesagt, dass er zu benebelt gewesen sei, um ihr zu helfen. Später habe er die Leiche der Frau in eine Sporttasche gepackt und zunächst an der Lahn versteckt.
Staatsanwaltschaft plädierte auf drei Jahre Haft Die Staatsanwaltschaft Limburg plädierte im Verfahren darauf, den Angeklagten zu drei Jahren Haft wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz zu verurteilen. Er habe Rahel M. das Kokain zum unmittelbaren Verbrauch überlassen und dadurch leichtfertig ihren Tod mitverursacht, was laut Gesetz mit nicht weniger als zwei Jahren Haft zu bestrafen ist. Dem Angeklagten komme zu Gute, dass er im Prozess gestanden hatte, was diesen auch signifikant verkürzt habe. Die Verteidigung hatte keine konkrete Strafe gefordert.
Suche nach Rahel M. machte Angeklagten nervös Mediale Aufmerksamkeit bekam der Fall durch die öffentliche Suche der Polizei nach Rahel M. aus Montabaur. Als der Angeklagte erfuhr, dass die Polizei den Fluss im Sommer mehrfach absuchte, soll er die Leiche wieder zu sich nach Hause geholt haben, wo die Polizei sie dann im Oktober 2023 fand. Diese Umstände hätten aber keinen Einfluss auf das Verfahren gehabt. Die Vertreterin der Nebenklage sagte in ihrem Plädoyer, das sei für den Vater von Rahel M. schwer zu verstehen.
Über den Fall wurde auch in der Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" berichtet, ein Zeuge hatte sich daraufhin gemeldet und gesagt, er habe im Januar nach dem Verschwinden der Frau ein Büschel roter Haare aus der Lahn gefischt.
Sendung vom Fr., 15.11.2024 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4