Daniela Poggiali: Krankenschwester macht Fotos mit toten Patienten Wunderweib, 25. Nov 2014, 18:17 Uhr
Grauenhafte Fotos von Daniela Poggiali Unfassbar grauenhaft: Die italienische Krankenschwester Daniela Poggiali soll 38 Patienten getötet haben. Doch das reichte ihr offenbar noch nicht.
Letzten Monat wurde die italienische Krankenschwester Daniela Poggiali festgenommen, weil sie beschuldigt wird, 38 ihrer Patienten getötet zu haben. Sie hatte bis dato in einem Krankenhaus in der Gemeinde Lugo gearbeitet. Der Grund für die Tötungsdelikte soll angeblich gewesen sein, dass Poggialis Patienten ihr auf die Nerven gingen.
Während die Krankenschwester schon im Gefängnis sitzt, sind jetzt schockierende Bilder von ihr mit einer toten Patientin aufgetaucht. Auf den Fotos ist die 42-jährige Daniela Poggiali zu sehen, wie sie neben der Leiche einer Frau posiert und einen erhobenen Daumen zeigt. Auf einem anderen Bild schneidet sie Grimassen.
Die schockierenden Fotos, die seit wenigen Tagen um die Welt gehen, sollen bereits im Januar dieses Jahres von einer Krankenhauskollegin aufgenommen worden sein. Diese sagte aus, von Poggiali dazu gezwungen worden zu sein. Wie ihre Kollegin, die des Mordes an 38 Patienten beschuldigt wird, ist auch sie entlassen worden.
Daniela Poggiali selbst gab an, dass die Patientin am Leben gewesen sein soll, als die Fotos aufgenommen wurden. Außerdem leugnet sie, ihre Patienten ermordet zu haben. Die ehemalige Krankenschwester erwartet nun ihr Gerichtsverfahren.
Eine Krankenschwester wurde in Norditalien festgenommen. Sie steht im Verdacht bis zu 38 Patienten umgebracht zu haben. Sie sei oft großzügig mit sedierenden Medikamenten umgegangen, um selbst eine ruhige Nacht zu haben, sagen ihre Kollegen.
14.10.2014, von JÖRG BREMER, ROM
Vielleicht wäre die Sache nie ans Licht gekommen, doch dann starb Anfang April unvermutet die 78 Jahre alte Rosa Calderoni im Krankenhaus von Lugo, obwohl sie nur an einer Routinekrankheit gelitten hatte. Wenige Wochen zuvor war bereits Faustino Taglioni gestorben, wiewohl der auf dem Weg der Genesung gewesen war. Eine Krankenschwester ging nach dem Ableben von Rosa Calderoni zur Polizei und berichtete – der örtlichen Presse zufolge – von mehreren seltsamen Todesfällen in ihrer Klinik bei Ravenna in Norditalien und ihrem Verdacht gegen ihre Kollegin Daniela Poggiali. Am vergangenen Donnerstag wurde die 42 Jahre alte Poggiali festgenommen.
Jörg Bremer Autor: Jörg Bremer, Jahrgang 1952, politischer Korrespondent für Italien und den Vatikan mit Sitz in Rom.
Folgen: Die blonde Frau aus Faenza wird des mutmaßlichen Mordes in bis zu 38 Fällen verdächtigt. Ermittlungsrichterin Rossella Materia bestätigte jetzt ihre Untersuchungshaft. Zum Tode Rosa Calderonis war aufgefallen, dass der verdächtige „Todesengel“ Poggiali einmal behauptet hatte, dieser „Fall“ lasse sich mit zwei Spritzen Kalium „erledigen“; freilich will die Schwester dabei „nur einen Scherz“ gemacht haben. Der älteren Frau soll sie dann tatsächlich Kalium gespritzt und anschließend versucht haben, die Beweise zu vernichten. Ihre Arbeitskollegen sagen, die Poggiali sei oft großzügig mit sedierenden Medikamenten umgegangen, um selbst eine ruhige Nacht zu haben; sie wird als „kalt aber diensteifrig“ beschrieben. Richterin Materia hält sie für eine „selbstgefällige Person“, die nicht davor zurückschrecke, Schwächere zu drangsalieren.
Sie soll mithin umgebracht haben, wen sie aus welchen Gründen auch immer nicht mochte, schreibt die Presse. Staatsanwalt Mancini spricht von einem Tatverdacht bei bis zu 38 Todesfällen. Zehn Fälle wurden als „sehr verdächtig“ eingestuft. Allerdings werde es schwer sein, die Schuldfrage definitiv zu beantworten, weil inzwischen viel Zeit vergangen sei. Schon einige Tage nach der Injektion von Kalium gebe es von der Substanz keine Spur mehr im Körper; auch dürften einige der Patienten auf der Todesliste auf natürliche Art gestorben sein.
Schon seit April war Schwester Daniela nach zwei Todesfällen in zwei aufeinander folgenden Nächten nicht mehr für die Nachtschicht eingesetzt worden, nachdem sie sich offenbar zuvor oft zu Nachtdiensten gedrängt hatte. Seit dem Frühling ist niemand mehr im Krankenhaus von Lugo auf verdächtige Art verblichen, schreiben die Zeitungen und fragen sich gleichwohl, warum Schwester Daniela erst jetzt verhaftet wurde. Die Verdächtige nahm ihre Verhaftung ungerührt und gelassen hin; sie sei unschuldig, soll sie gesagt haben.
Internationaler Blick: Morde im Krankenhaus Menschen suchen in Krankenhäusern Hilfe. In extremen Ausnahmefällen werden sie zu Opfern mörderischer Pflegekräfte. Beispiele aus mehreren Ländern:
ITALIEN, 2016: Eine Krankenschwester wird festgenommen, weil sie in einer Klinik in der Toskana mehr als ein Dutzend Patienten mit einer erhöhten Dosis von Medikamenten vorsätzlich getötet haben soll.
GROSSBRITANNIEN, 2015: Ein Krankenpfleger muss wegen Mordes für mindestens 35 Jahre ins Gefängnis. Er hatte zwei Patienten nahe Manchester mit einer Überdosis Insulin getötet und etwa 20 vergiftet.
TSCHECHIEN, 2008: Wegen siebenfachen Mordes wird ein Krankenpfleger zu lebenslanger Haft verurteilt. In einem ostböhmischen Krankenhaus hatte er Patienten zu Tode gespritzt.
DEUTSCHLAND, 2006: Der sogenannte „Todespfleger“ von Sonthofen muss lebenslang ins Gefängnis. Nach Überzeugung der Richter hat der Mann 28 meist alte und zum Teil schwer kranke Patienten zu Tode gespritzt.
NIEDERLANDE, 2004: Wegen Mordes an sieben Patienten muss eine Krankenschwester lebenslang hinter Gitter. Sie hatte Alte und Kinder in Den Haag mit überdosierten Medikamenten getötet.
FRANKREICH, 2003: Wegen des Todes von sechs schwer kranken Patienten wird eine französische Pflegerin in Versailles zu zehn Jahren Haft verurteilt. Sie tötete die Menschen nach ihrer Aussage aus Mitleid.