Anwalt von Block: Entführer sollen auf eigene Faust gehandelt haben Stand: 04.07.2025 16:20 Uhr Der neue Strafverteidiger von Christina Block hat am Freitag erklärt, dass Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma, die schon länger für die Block-Gruppe arbeitete, die Entführung der beiden Kinder auf eigene Faust durchgeführt haben sollen. Eine neue Version, nachdem vorher die verstorbene Mutter von Christina Block die Entführung in Auftrag gegeben haben sollte.
Das Security-Unternehmen habe die Sorgen einer Mutter um ihre Kinder ausgenutzt, so der Strafverteidiger. Es habe Christina Block immer neue Ermittlungs- und Observationspläne offeriert, um anschließend hohe Rechnungen zu stellen.
Im Elysée-Hotel "regelrecht eingenistet" Die Mitarbeiter hätten sich im Grand-Elysée-Hotel "regelrecht eingenistet" und dort kostenlos gelebt. Als die Blocks das beenden wollten, hätten sich die Mitarbeiter offenbar zur Entführung der Kinder entschlossen. Ihre Hoffnung sei offenbar gewesen, dafür nachträglich noch mal einen großen Geldbetrag zu bekommen, so der Anwalt. Gezahlt worden sei aber nicht, Christina Block habe weder einen Auftrag erteilt noch von der geplanten Entführung gewusst.
Haben sich die Entführer quasi selbst beauftragt? Ein überraschender Strategiewechsel in der Verteidigung. Denn bislang hatte Christina Block über ihren Anwalt Otmar Kury die Vermutung geäußert, ihre ein halbes Jahr vor der Entführung verstorbene Mutter könne die Entführung in Auftrag gegeben haben. Diese Version halten die Ermittler laut Anklage für lebensfremd. Unklar bleibt, ob das Gericht der neuen Version mehr Glauben schenken wird, wonach sich die Entführer quasi selbst beauftragt haben.
Der Prozess beginnt am 11. Juli. Christina Block bestreitet, etwas mit der Entführung ihrer heute 11- und 14-jährigen Kinder zu tun zu haben.
Fall Block: Gerhard Delling droht Anzeige wegen falscher Verdächtigung Stand: 08.07.2025 06:01 Uhr Der ehemalige TV-Moderator Gerhard Delling muss mit einer Anzeige wegen falscher Verdächtigung rechnen. Es geht um erfundene Pädophilie-Vorwürfe gegen den Ex-Mann von Christina Block und seinen Anwalt. Dieser will jetzt Gerhard Delling anzeigen - wie zuvor schon Dellings Lebensgefährtin Christina Block.
Gerhard Delling müsse gewusst haben, dass die Anschuldigungen haltlos seien, sagte der Anwalt dem NDR auf Anfrage. Delling habe trotzdem darauf gedrängt, die - so wörtlich - "Pädophilenstory" müsse jetzt öffentlich werden. Zu dem Zeitpunkt waren die Block-Kinder gerade entführt worden.
Delling und Block bestreiten alle Vorwürfe Sollte das Familiengericht mit falschen Vorwürfen beeinflusst werden? Gerhard Delling will sich offiziell nicht äußern. Christina Block sei extrem besorgt gewesen, so ihr Anwalt, als ein privater Ermittler ihr umfassendes Material übergab. Obwohl sie bei der Polizei den Namen des Privatermittlers nannte, sei dieser nie vernommen worden. Die Staatsanwaltschaft schätzte das Material als offensichtlich gefälscht ein.
Unklar ist, ob und wann Christina Block und Gerhard Delling davon erfuhren und ob sie trotzdem weiter versuchten, die Anschuldigungen im Sorgerechtsstreit zu nutzen. Sie bestreiten alle Vorwürfe.
Prozess um mutmaßliche Entführung: Verteidiger von Christina Block bezeichnet Mandantin als unschuldig Der Prozess um die mutmaßliche Beauftragung der Entführung zweier Kinder durch Christina Block ist gestartet. Ihr Verteidiger erhebt Vorwürfe gegen den Vater der Kinder. Aktualisiert am 11. Juli 2025, 11:53 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, iyf
Der Verteidiger der Hamburger Unternehmerin Christina Block, Otmar Kury, hat Vorwürfe wegen mutmaßlicher Entführung zweier Kinder zurückgewiesen. Christina Block habe zu keiner Zeit einen Auftrag erteilt, ihre Kinder von dem beim in Dänemark lebenden Vater zurückzuholen, sagte er in einem Eröffnungsstatement nach der Anklageverlesung.
Block sei nicht schuldig. "Sie ist auch nicht hinreichend verdächtig", sagte Kury. Zugleich warf er dem Vater der Kinder vor, seiner Mandantin den Kontakt zu ihrer Tochter und ihrem Sohn jahrelang rechtswidrig verweigert und die Kinder damit geschädigt zu haben. Zudem kündigte er ein umfangreiches Statement Blocks an.
Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft die Anklage verlesen. Block habe zusammen mit einem 63-jährigen Deutschen den Auftrag erteilt, ihre beiden Kinder gewaltsam der Obhut des ebenfalls sorgeberechtigten Vaters zu entziehen, sagte der Anklagevertreter.
Die Anklage gegen Block und den 63-Jährigen lautet auf gemeinschaftliche schwere Entziehung von Minderjährigen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Das Strafgesetzbuch sieht eine Mindeststrafe von einem Jahr vor, die Höchststrafe beträgt zehn Jahre Gefängnis. Block wird zudem schwere Misshandlung von Schutzbefohlenen vorgeworfen.
Lebensgefährte Delling ebenfalls angeklagt Die 52-jährige Block ist ebenso wie ihr Lebensgefährte, der ehemalige Sportmoderator Gerhard Delling, angeklagt. Ihm wird Beihilfe vorgeworfen, Dellings Verteidiger wies die Vorwürfe vor Prozessbeginn zurück. Zudem sind vier weitere Männer und eine Frau angeklagt.
Der Staatsanwaltschaft zufolge lauerten in der Silvesternacht 2023 mehrere Männer den damals 10 und 13 Jahre alten Kindern und dem Vater Stephan Hensel in Süddänemark auf. Die Täter sollen Hensel zusammengeschlagen, die Kinder in ein Auto gezerrt und nach Deutschland gebracht haben.
Prozess um mutmaßliche Entführung: Verteidiger von Christina Block bezeichnet Mandantin als unschuldig
Die Tochter von Eugen Block, dem Gründer der Restaurantkette Block House, kämpft seit Jahren vor Gerichten um ihre Kinder. Der Hamburger Staatsanwaltschaft zufolge behielt er sie nach einem Wochenendbesuch im Widerspruch zu seinem Umgangsrecht widerrechtlich bei sich.
Als einziges EU-Land erkennt Dänemark Entscheidungen von Gerichten anderer Mitgliedsländer in Sorgerechtsstreitigkeiten nicht automatisch an. Ende 2021 erklärte ein dänisches Amtsgericht die Vollstreckung der deutschen Entscheidung für unzulässig.
Nächster Termin in zehn Tagen Block-Prozess wird zunächst unterbrochen 15.07.2025, 11:10 Uhr
Die Hamburger Unternehmerin Christina Block soll den Auftrag erteilt haben, zwei ihrer Kinder von Dänemark nach Deutschland zu entführen. Schon am zweiten Tag des Mammut-Prozesses knirscht es heftig in dem Verfahren.
Der Prozess gegen Christina Block wegen der mutmaßlichen Entführung ihrer beiden Kinder geht erst einmal nicht wie geplant weiter. Für heute war eine erste Aussage von Block erwartet worden. Nach der Einlassung der Anwältin von Andreas P., einem der Mitangeklagten von Block, schlug die Vorsitzende Richterin Isabel Hildebrandt jedoch vor, den Prozesstag zu beenden.
Die nächsten beiden Prozesstage wurden aufgehoben, erst am 25. Juli wird die Verhandlung fortgesetzt. Eigentlich waren 37 Prozesstage bis Ende des Jahres angesetzt.
Endete die Block-Schlammschlacht in Selbstjustiz?
Hintergrund sind Einwände eines weiteren Verteidigers von Andreas P. Er bemängelt, dass die Staatsanwaltschaft immer wieder Unterlagen kurzfristig nachgereicht habe. In diese Akten müssten sich die Verteidiger jedoch erst einarbeiten.
Kein "Einsperrauftrag" P. ist der Beihilfe zur gemeinschaftlichen schweren Entziehung Minderjähriger in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung angeklagt. Der 58-jährige Leiter eines Hamburger Sicherheitsunternehmens soll für eine Bewachung des Anwesens von Christina Block gesorgt haben, um eine Flucht der Kinder zu verhindern, nachdem diese aus der Obhut ihres Vaters in Dänemark zurück nach Deutschland gebracht worden waren.
Ihren Mandanten treffe keine Schuld, da er davon ausgehen musste, dass das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder bei der Mutter gelegen habe, sagte die Verteidigerin. Sie betonte, dass ihr Mandant "keinen Einsperrauftrag hatte". Er sei von Christina Blocks Vater, dem Gründer der gleichnamigen Steak-House-Kette Eugen Block, lediglich beauftragt worden, die Familie gegen "den medialen Andrang zu schützen".
Block ist angeklagt, die Entführung zweier ihrer Kinder aus Dänemark in Auftrag gegeben zu haben, wo diese sich bei ihrem Vater und Ex-Mann der Angeklagten aufgehalten hatten. Hintergrund ist ein jahrelanger Sorgerechtsstreit.
Mit Block stehen in dem Prozess sechs weitere Angeklagte, darunter ihr Lebensgefährte - der frühere Sportmoderator Gerhard Delling - vor Gericht. In ihren Eingangsstatements hatten alle Verteidiger die Vorwürfe gegen ihre Mandanten zurückgewiesen.