28.05.2021, 12:07 UHR Bill Cosby sitzt seit 2018 wegen sexueller Nötigung in Haft. Einen Antrag auf Bewährung lehnte das Gericht nun ab. Bill Cosby (83) muss eine herbe Niederlage im Kampf für seine Freiheit einstecken. Seit 2018 sitzt der ehemalige TV-Star wegen sexueller Nötigung in Haft. Mindestens drei Jahre und höchstens zehn Jahre soll er im Gefängnis bleiben. Ein Antrag auf vorzeitige Entlassung auf Bewährung wurde nun abgelehnt, wie unter anderem das US-Magazin "Deadline" berichtet.
Ein Gerichtsdokument, das dem Branchenblatt vorliegt, zeigt, dass sich der einstige "Die Bill Cosby Show"-Star offenbar weigert, an einer Therapie für Sexualstraftäter teilzunehmen. "Sie müssen an den institutionellen Programmen teilnehmen und diese beenden", heißt es in dem schriftlichen Bescheid. Darüber hinaus sprach sich die Strafvollzugsbehörde von Pennsylvania gegen eine vorzeitige Entlassung von Cosby aus.
Niederlage ist "keine Überraschung" "Dass Bill Cosbys Antrag auf Bewährung abgelehnt wurde, ist keine Überraschung für Herrn Cosby, seine Familie , seine Freunde und sein Anwälteteam", erklärte der Sprecher des Inhaftierten, Andrew Wyatt. Cosby weist bislang alle Schuldzuweisungen von sich und plädiert weiterhin auf seine Unschuld.
30.06.2021 19:41 BILL COSBY WIEDER AUF FREIEM FUSS: GERICHT HEBT VERURTEILUNG WEGEN SEXUELLER NÖTIGUNG AU Von Christina Horsten
Philadelphia (USA) - Das höchste Gericht im US-Bundesstaat Pennsylvania hat die Verurteilung des US-Schauspielers und Entertainers Bill Cosby (83) wegen sexueller Nötigung gekippt.
Aufgrund einer Vereinbarung mit einem früher mit dem Fall befassten Staatsanwalt hätte Cosby in dieser Sache nicht angeklagt werden dürfen – so argumentierte das Gericht in einer rund 80 Seiten langen Stellungnahme am Mittwoch.
Der Entertainer müsse freigelassen werden.
2018 war Cosby wegen sexueller Nötigung verurteilt worden.
Er ist seit September 2018 im Gefängnis, wo er eine Strafe von mindestens drei und höchstens zehn Jahren Haft absitzen muss. Zahlreiche Anträge auf Berufung und vorzeitige Haftentlassung waren abgelehnt worden.
Mehr als 60 Frauen hatten Cosby sexuelle Übergriffe unterschiedlicher Art vorgeworfen.
Im Prozess ging es allerdings nur um einen einzigen Fall aus dem Jahr 2004. Die Jury sah es als erwiesen an, dass Cosby eine Frau mit Tabletten hilflos gemacht und dann sexuell genötigt hatte.
Der Entertainer hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Bill Cosby, der zum ersten Verurteilten der Metoo-Fälle wurde, ist wieder ein freier Mann. Viele reagieren wütend und schockiert, aber es gibt auch Zuspruch.
Das Urteil gegen Cosby war das erste gegen einen Prominenten in der #Metoo-Bewegung, die 2017 mit den Enthüllungen über den Film-Produzenten Harvey Weinstein begann. Nun ist er, nach knapp drei Jahren im Gefängnis, wieder ein freier Mann. Das oberste Gericht im US-Bundesstaat Pennsylvania hob das Urteil wegen sexueller Nötigung auf - nicht, weil die Richter den Entertainer für unschuldig halten, sondern wegen eines formalen Fehlers. Wegen des Deals eines Staatsanwalts hätte Cosby in dieser Sache gar nicht erst strafrechtlich angeklagt werden dürfen.
Das Gericht erklärte auch, dass es nicht zulässig gewesen sei, derart viele Zeuginnen gegen Cosby zu laden. 60 Frauen werfen dem Entertainer Missbrauch oder Nötigung vor, vor Gericht kam nur ein Fall, weil viele Vorwürfe verjährt sind. Fünf weitere Frauen wurden damals als Zeuginnen geladen. Nun gilt der 83-Jährige wieder als unschuldig, und kann nicht mehr strafrechtlich belangt werden. Die Reaktionen auf den überraschenden Freispruch fielen heftig aus.
Die Schauspielerin Amber Tamblyn schrieb auf Twitter: "Ich bin wütend, diese Nachricht zu hören. Ich kenne persönlich Frauen, die dieser Mann mit Drogen bewusstlos gemacht und vergewaltigt hat. Schande über das Gericht für diese Entscheidung." Für die amerikanische Journalistin Elisabeth Jean Carroll ist das aufgehobene Urteil als Beispiel dafür, "warum Frauen nicht vorwärtskommen." Die #Metoo-Aktivistin und Schauspielerin Rosanna Arquette nannte die Entscheidung "widerlich".
Doch neben Schock und Ratlosigkeit sorgte die Entscheidung des Gerichts auch für erfreute Reaktionen. Die Schauspielerin Phylicia Rashad, die in Cosbys TV-Sendung The Cosby Show an dessen Seite spielte, schrieb auf Twitter: "Endlich. Ein Justizirrtum wurde nun berichtigt." Der amerikanische Rechtsanwalt Geraldo Rivera betonte, Cosby sei von der "Menge überrollt worden".
02.06.2023 07:32 636 EX-PLAYBOY-MODEL BEHAUPTET, BILL COSBY HABE SIE VERGEWALTIGT Los Angeles - Zwei Jahre nach Bill Cosbys (85) Freilassung aus dem Gefängnis bringt eine weitere Frau ihre Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen den US-Komiker vor Gericht.
Die 80-jährige Victoria Valentino reichte am Donnerstag (Ortszeit) eine Zivilklage in Los Angeles ein, wie US-Medien berichteten. Das ehemalige "Playboy"-Model beschreibt darin einen angeblichen Übergriff Cosbys im Jahr 1969.
Cosby habe ihr und einer Freundin bei einem Restaurantbesuch Tabletten gegeben und sie damit betäubt. Der Entertainer habe die Frauen danach in sein Büro gefahren, wo sie von ihm vergewaltigt worden sei, macht Valentino geltend.
Ein neues kalifornisches Gesetz ermöglicht Klagen wegen sexuellen Missbrauchs ohne Einschränkung durch eine Verjährungsfrist. Die Frau verlangt eine Entschädigung in nicht genannter Höhe.
Die von Valentino erhobenen Vorwürfe enthielten keine Fakten oder Beweise, teilte Cosbys Sprecher Andrew Wyatt dem US-Sender CNN mit. Es gebe zudem Widersprüche in den zahlreichen Behauptungen der Frau.
Valentino hatte erstmals 2014 in Interviews Vorwürfe gegen den einstigen Sitcom-Superstar ("Die Bill Cosby Show") erhoben.
Nach Verfahrensfehler auf freiem Fuß
Mehr als 60 Frauen haben Cosby in den vergangenen Jahren sexuelle Übergriffe unterschiedlicher Art vorgeworfen. Der Entertainer wies die Vorwürfe stets zurück.
Der Komiker war 2018 wegen sexueller Nötigung in einem Strafprozess zu mindestens drei und höchstens zehn Jahren Haft verurteilt worden. In dem Verfahren ging es um einen einzigen Fall aus dem Jahr 2004. Die Jury sah es als erwiesen an, dass Cosby eine Frau mit Tabletten hilflos gemacht und dann sexuell genötigt hatte.
Nachdem Cosby rund drei Jahre in Haft verbrachte hatte, kippte das höchste Gericht im US-Staat Pennsylvania im Juni 2021 seine Verurteilung überraschend wegen eines Verfahrensfehlers und der Schauspieler kam auf freien Fuß.
Cosby, der einst als Amerikas Vorzeige-Vater gegolten hatte, wurde danach weiter mit Zivilklagen konfrontiert.
Im Juni vergangenen Jahres befand ihn eine Jury in Los Angeles des sexuellen Missbrauchs einer 16-Jährigen im Jahr 1975 für schuldig und sprach der Klägerin 500.000 Dollar zu.
Zu dem Übergriff war es in der als "Playboy-Mansion" bekannten Villa des "Playboy"-Gründers Hugh Hefner gekommen.