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Aus Angst vor den Taliban in Afghanistan | Tausende Flüchtlinge wollen nach Deutschland
Aus Angst vor den Taliban in Afghanistan - Tausende Flüchtlinge wollen nach Deutschland
von: Paul Ronzheimer (zzt. Kabul), Ralf Schuler und Björn Stritzel veröffentlicht am 13.07.2021 - 06:57 Uhr
Der Vormarsch der Taliban nach dem Abzug der Nato hat Konsequenzen für Europa – und besonders für Deutschland. Davon ist die afghanische Regierung überzeugt.
BILD-Reporter sind derzeit in Kabul, sprachen mit der Abgeordneten Mariam Solaimankhail, Unterstützerin von Präsident Ashraf Ghani (72). Sie sagt zu BILD: „Wir sehen seit dem Vormarsch der Taliban, dass immer mehr Menschen Pässe beantragen. Zehntausende stehen auf Visumslisten für die Türkei. Wenn es so weitergeht, wird es mit Sicherheit eine Flüchtlingswelle bis nach Deutschland geben. Europa sollte deshalb die afghanische Armee unterstützen, finanziell und mit Trainings, um besser kämpfen zu können.“
Das afghanische Flüchtlingsministerium warnte, dass Deutschland angesichts der Lage einen Abschiebe-Stopp verhängen sollte.
Bereits jetzt gibt es in Afghanistan laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR knapp drei Millionen Binnenflüchtlinge. Im Nachbarland Pakistan registrierte das UNHCR vergangenes Jahr 1,5 Millionen afghanische Flüchtlinge.
„Wenn der Vormarsch der Taliban weitergeht, werden wohl auch noch mehr Afghanen fliehen“, sagt Wenzel Michalski, Deutschland-Direktor von Human Rights Watch. Vor allem Menschen, die vor den Taliban fliehen müssen, würden es in Pakistan jedoch schwer haben, da das Land die Islamisten unterstützt.
Nach Bundeswehr-Einsatz: Taliban wollen wieder Frauen und Schwule steinigen Jetzt, nach dem fast kompletten Abzug der internationalen Truppen, sind die Islamisten wieder auf dem Vormarsch.
„Viele fliehen deshalb in den Iran, um über die Türkei nach Europa zu gelangen.
“ 2020 registrierte das UNHCR 780 000 afghanische Flüchtlinge im Iran, in der Türkei knapp 130 000. Dort haben sie aber keine Zukunft, weil die Türkei die Genfer Flüchtlingskonvention nicht unterzeichnet hat, so Michalski.
Afghanen müssten unter gefährlichen Bedingungen über das Mittelmeer fliehen, um dann über Griechenland und die Balkanroute nach Westeuropa zu gelangen.
2020 wurden insgesamt 45 935 Asylerstanträge von Afghanen in der EU gestellt, in diesem Jahr waren es in Deutschland bislang 7587 Erstanträge. Die Schutzquote betrug zuletzt 38,1 Prozent. Mittlerweile leben 271 805 Afghanen in Deutschland, 26 850 davon wurden hier geboren.
Deutschland sei auf einen möglichen neuen Flüchtlingsstrom nicht vorbereitet, kritisiert Menschenrechtler Michalski. „Es hätte eine Planung und ein koordiniertes Gesamtkonzept für die flüchtenden Afghanen nach dem Abzug geben müssen.“
Mathias Middelberg (56, CDU), innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, verspricht Wachsamkeit der Politik, sagt zu BILD: „Wir müssen die Verhältnisse eng beobachten, um nicht überrascht zu werden.“ Bei veränderter Sicherheitslage in Afghanistan sei mit steigenden Antragszahlen zu rechnen.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
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