Um sich an Knast-Bruder zu rächenSeriendieb will freiwillig zurück in den Knast
Von: Emily Engels 18.06.2021 - 09:43 Uhr
München – „So bescheuert muss man erst mal sein“, verteidigt Anwältin Anja Aringer ihren Mandanten Karl-Heinz N. (56) vor dem Münchner Amtsgericht.
Der Rentner und Seriendieb hat zuvor zugegeben: Weil er einen Knast-Bruder zur Rede stellen wollte, beging er kurz nach seiner Entlassung aus der JVA Bernau wieder einen plumpen Klau – um ABSICHTLICH zurück in den Knast zu kommen!
Und warum? Weil Häftlings-Kollege Roland T. ihn um 4700 Euro geprellt hatte und er sich an ihm rächen wollte.
Hintergrund: Nach seiner Entlassung sollte T. dem Rentner von dem Geld ein Auto kaufen. N. erzählt: „Ich habe ihm aus dem Knast jeden Monat 500 Euro von meiner Rente überwiesen.“
Dann die große Enttäuschung: Knast-Bruder T. behielt die Kohle selbst, kam aber später aus einem anderen Grund zurück ins Gefängnis – als N. nach 2,5 Jahren Haft bereits entlassen war. „Deshalb wollte auch ich so schnell wie möglich zurück, um ihn vor den anderen Knackis bloßzustellen“, erklärt N. vor Gericht.
In seiner Wut sei der Rentner dann – gerade wieder in Freiheit – in einen Discounter am Ostbahnhof gegangen und habe einer Dame den Geldbeutel gestohlen.
N. beteuert: „Mir ging es überhaupt nicht um das Geld, sondern nur darum, erwischt zu werden.“ Deshalb legte er den Geldbeutel mit 30 Euro Bargeld wieder im Laden ab, nahm ihn nicht mit.
Vor der Polizei habe er den Diebstahl sofort zugegeben. Doch zurück nach Bernau ging es für N. nicht, sein Plan ging nicht auf, er ist aktuell auf freiem Fuß. Doch nun droht ihm wieder Haft.
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