Ehepaar vor Gericht : Bewährungsstrafe für Salafisten nach versuchter Ausreise nach Syrien
Aktualisiert am 18.03.2021-17:02
Ein Gerichtssaal am Frankfurter Landgericht Bild: dpa
Mit Freiheitsstrafen auf Bewährung ist ein salafistisches Ehepaar davon gekommen nach einem Ausreiseversuch nach Syrien. Das Landgericht Frankfurt hat das Geständnis als strafmildernd gewertet.
Nach einem Ausreiseversuch nach Syrien mit dem Ziel der Beteiligung am dem dortigen Bürgerkrieg ist ein Ehepaar am Donnerstag vom Landgericht Frankfurt zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Die Staatsschutzkammer verurteilte den 29 Jahre alten Ehemann wegen versuchter Vorbereitung einer staatsgefährdenden Gewalttat zu einem Jahr und elf Monaten, die 28 Jahre alte Ehefrau zu 16 Monaten wegen Beihilfe und setzte die Haft zur Bewährung aus. Die beiden müssen in den kommenden vier Jahren straffrei bleiben, wollen sie keine Haft riskieren (Az.: 6140 Js 247545/17).
Strafmildernd wurde das Geständnis gewertet. Zudem hat das einst salafistische Paar keine Kontakte mehr zur islamistischen Szene. Besonders die Frau habe auch wegen der beiden kleinen Kinder nur zögerlich bei den Reiseplänen in den syrischen Bürgerkrieg mitgemacht. Beide Angeklagte hätten keine „ausgeprägt feindliche Haltung“ gegen Deutsche gezeigt und seien stattdessen „hin- und hergeschwankt“, so der Vorsitzende Richter.
Die Eheleute hatten sich im November 2016 auf den Weg in die Türkei gemacht, wo sie vor dem geplanten Grenzübertritt nach Syrien gemeinsam mit ihren beiden Kindern in einem Hotel übernachteten. Dort wurden sie von der Polizei an der Fortsetzung der Reise gehindert - kurz darauf kehrten sie nach Deutschland zurück. Vor Gericht räumten sie die Reise in die Türkei und die geplante Weiterreise nach Syrien ein. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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