Ungelöste Mord- und Kriminalfälle
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Aktuell zum Weltfrauentag - Gewalt gegen Frauen - Jedes Jahr werden in Deutschland 300 Frauen getötet
„Die sogenannten Ehrenmorde sind ein Phänomen, das uns seit Jahren besorgt“ Stand: 07.03.2021
In Aschaffenburg startete in dieser Woche der Prozess gegen einen Mann, der 2015 mit seiner Familie aus Syrien geflüchtet war. Er soll seine eigene Tochter ermordet haben. Sebastian Fiedler vom Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Sebastian Fiedler, warnt vor Übergriffen auf Frauen, bei denen als Motiv eine angebliche Ehrverletzung angegeben wird. „Die sogenannten Ehrenmorde sind ein Phänomen, das uns bereits seit vielen Jahren besorgt“, sagte Fiedler zu WELT AM SONNTAG. „Prävention und Intervention sind in diesem Umfeld eine große Herausforderung“, so Fiedler. Der „übersteigerte Ehrbegriff“, der in bestimmten Milieus zu finden sei, lasse sich „nicht mit unserem Grundgesetz in Übereinklang bringen“.
Am Donnerstag startete in Aschaffenburg der Prozess gegen Hashem N. – er soll seine Tochter wegen ihres Lebensstils und ihrer Beziehung zu einem Mann umgebracht haben. Aktuell laufen in Deutschland drei weitere ähnlich gelagerte Prozesse.
Nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) werden pro Jahr etwa 300 Frauen in Deutschland getötet – die Zahl der getöteten Männer liegt jedes Jahr niedriger. Die neue kriminologische Forschung hat dafür den Begriff „Femizid“ eingeführt. Etwa ein Drittel aller Morde, die das Bundeskriminalamt in der Statistik unter „Partnerschaftsgewalt“ führt, begingen Männer, die keinen deutschen Pass besitzen. Dabei liegt der Ausländeranteil hierzulande nur bei gut sieben Prozent.
Frau (†30) in französischer Grossstadt Lyon getötet
Täter wurde in der Schweiz verhaftet
Eine 30-jährige Frau ist in der französischen Stadt Lyon Opfer eines Femizids geworden. Ihr Freund und mutmasslicher Täter flüchtete in die Schweiz, wo er festgenommen werden konnte.
Eine Frau (†30) war in der Nacht auf den vergangenen Freitag tot in ihrer Wohnung in der französischen Grossstadt Lyon aufgefunden worden, wie die französischen Justizbehörden am Samstag der Nachrichtenagentur AFP bekannt gaben.
Aufgrund eines Rechtshilfeersuchen wurde der Täter am Freitagabend um 23.15 Uhr in der Schweiz verhaftet. Wo dies geschah, wurde nicht bekannt gegeben.
Mit Hammer getötet Gemäss lokalen Medienberichten wurde die Leiche der Frau am Freitagmorgen gegen 2 Uhr entdeckt. Ihr sollen Schläge mit einem Hammer auf den Kopf verabreicht worden sein. Nach ihrem Freund wurde von den Justizbehörden aktiv gefahndet.
Bei dem Paar soll es 2015 nach Schwierigkeiten in der Beziehung zu einer Mediation gekommen sein. Seither habe es aber gemäss Kenntnis von Polizei und Justiz keine Klagen und keine Hinweise auf Probleme in der Beziehung gegeben. Der mutmassliche Täter soll 2017 wegen fehlender Versicherung verurteilt worden sein.
Jährlich fast 150 Femizide Allein 2020 sind in Frankreich 90 Frauen durch ihre Partner oder Ex-Partner umgebracht worden. 2019 war die Zahl der von ihren Partnern und Ex-Partnern getöteten Frauen, auch Femizide genannt, mit 146 sogar noch deutlich höher gewesen. (SDA)
Mann tritt auf Ex-Frau ein – Nachbarn filmen Übergriff
Stand: 07.03.2021 | Lesedauer: 2 Minuten
In der Türkei kam es bereits zu Protesten nach der Gewalt gegen Frauen
Er trat gegen ihren Kopf, hob ihn hoch und schlug ihn auf den Boden. In der Türkei hat ein Mann seine Ex-Frau auf der Straße brutal angegriffen. Die fünfjährige Tochter stand schreiend daneben. Nachbarn riefen den Krankenwagen.
Ein Video von einem Mann, der auf der Straße vor den Augen der gemeinsamen Tochter brutal auf seine Ex-Frau eintritt und schlägt, hat in der Türkei für Entsetzen gesorgt. Gegen den Mann sei am Sonntag wegen versuchten vorsätzlichen Totschlags Haftbefehl erlassen worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Die Tat hatte sich Anadolu zufolge am Samstagabend in der nordtürkischen Stadt Samsun ereignet. Ein Video, das aus einem Fenster eines der umliegenden Häuser aufgenommen wurde, zeigt, wie die Frau leblos am Boden liegt. Der Mann tritt mehrfach gegen Kopf und Körper der Frau, schlägt ihr ins Gesicht, hebt ihren Kopf hoch und knallt ihn auf den Boden. Die fünf Jahre alte Tochter steht daneben und schreit.
Ex-Mann wurde festgenommen Anwohner riefen Anadolu zufolge einen Krankenwagen. Die Frau schwebt nach offiziellen Angaben nicht in Lebensgefahr. Der mutmaßliche Täter war noch am Abend festgenommen worden.
Das Video wurde vielfach in den sozialen Medien geteilt und löste scharfe Reaktionen aus. Der Kommunikationsdirektor des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Fahrettin Altun, bezeichnete die Tat auf Twitter als „Brutalität“, die wütend mache. Man werde den Fall genau verfolgen. Die Organisation „Wir werden Frauenmorde stoppen“ forderte die Umsetzung von Regelungen zum Schutz von Frauen.
Nach Angaben der Organisation wurden in der Türkei im vergangenen Jahr mindestens 300 Frauen von Männern getötet. In der Hälfte der Fälle war demnach der Partner der Täter. Anlässlich des Weltfrauentags ist am Montag eine Kundgebung in Istanbul geplant.
In der Mediathek ist der bedrückende Film über die Ermordung von Hatun Sürücü durch einen ihrer Brüder zu sehen. Hatun Sürücü wollte nichts anderes, als ein selbstbestimmtes Leben führen.