Familienstreit in Münster Tochter (55) wollte Vater (88) mit Bohrmaschine töten
von: ANDREAS WEGENER veröffentlicht am 05.03.2021 - 16:41 Uhr
Münster – Sie lebten zusammen und stritten sich immer wieder. Am Donnerstag verlor die Tochter (55) die Fassung und verletzte ihren Vater (88) lebensgefährlich: Brutale Bohrmaschinen-Attacke in Münster!
Nachbarn alarmierten um 11.32 Uhr Retter und Polizei, der lebensgefährlich verletzte Senior war blutüberströmt aus seiner Wohnung zu ihnen geflüchtet.
Als die Beamten eintrafen, war laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft und Polizei schnell klar, dass die Tochter für das Verbrechen verantwortlich sein könnte. Zeugen berichteten den Polizisten, dass die Frau aus der gemeinsamen Wohnung geflüchtet sein soll.
„Die Beamten suchten sofort die nähere Umgebung ab und fanden die 55-Jährige kurze Zeit später in einer Garage des Hauses. Dort hatte sie sich hinter dem Tor versteckt“, so Dirk Bommert, der Leiter der Mordkommission. „Die augenscheinlich stark alkoholisierte Frau ließ sich ohne Widerstand festnehmen.“
Das Opfer befand sich auch am Freitag noch in Lebensgefahr. Der Mann lebt mit seiner Tochter und deren Lebensgefährten zusammen im Ortsteil Mauritz.
Ermittlungen ergaben, dass die Frau immer wieder Streit mit ihrem Vater gehabt haben soll. Schon 2016 ermittelte die Polizei gegen sie, damals hatte sie ihren Vater mit einer Vase angegriffen. Das Verfahren wurde gegen eine Geldbuße eingestellt.
Am Donnerstag eskalierte der andauernde Zwist. „Die Beschuldigte soll ihrem Vater im Zuge des Streites mit einer Bohrmaschine mehrfach auf den Kopf geschlagen haben“, sagt Oberstaatsanwalt Dirk Ollech.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ ein Richter am Donnerstag Haftbefehl wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung.
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Vater mit Bohrmaschine totgeschlagen - sieben Jahre Haft Münster Mit einer Bohrmaschine hat eine 56-jährige Münsteranerin ihren Vater totgeschlagen. Jetzt wurde sie vom Schwurgericht in Münster verurteilt. Für sieben Jahre muss die Frau in Haft. Von Pjer Biederstädt Donnerstag, 21.10.2021, 15:20 Uhr 21.10.2021, 15:25 Uhr
Sie hat ihrem 88-jährigen Vater im Alkoholrausch mit einer 1600 Gramm schweren Bohrmaschine mehrfach auf den Kopf geschlagen, sodass dieser an den Folgen starb. Für die grausame Tat am 4. März dieses Jahres verurteilte ein Schwurgericht die 56-jährige Münsteranerin am Donnerstag zu sieben Jahren Haft wegen Totschlags und verfügte die Unterbringung der alkoholabhängigen Frau in einer Entzugsklinik.
Mögliches Motiv: Angst ums Erbe Als die Vorsitzende Richterin das Urteil im voll besetzten Saal 11 am Landgericht verkündete, verlor die Verurteilte den Kampf gegen die Tränen. Die Urteilsbegründung trug die gelernte Pharmazeutisch-technische Assistentin dann mit Fassung.
Vater aus Angst ums Erbe getötet Das Schwurgericht war davon überzeugt, dass die alkoholkranke Frau ihren Vater aus Angst um ihr Erbe töten wollte. Denn der Senior hatte seit 2016 einer polnischen Frau für haushalterische Tätigkeiten mehrere Tausend Euro, unter anderem für eine Wohnung in Polen, zukommen lassen. Immer wieder waren Tochter und Vater deshalb in Streit geraten. Die Münsteranerin hatte während der Verhandlung beteuert, dass es ihr nicht ums Geld gegangen sei, sondern aus Eifersucht gehandelt habe. Das glaubte ihr das Gericht jedoch nicht. Zeugen hatten von anderslautenden Bekundungen der Verurteilten berichtet.
Die Staatsanwaltschaft hatte ebenfalls sieben Jahre Haft gefordert, allerdings auf Körperverletzung mit Todesfolge plädiert, weil der Tötungsvorsatz nicht eindeutig zu belegen sei. Das sah das Schwurgericht anders. Das Mordmerkmal der Habgier hingegen – so der Vorwurf in der Anklageschrift – sei nicht erfüllt, erläuterte die Vorsitzende Richterin.
Gericht sieht keine Chance auf Heilung Strittig war, ob eine Therapie im Maßregelvollzug bei der Alkoholikerin anschlagen würde. Das Gericht sah zwar keine Chance auf Heilung, aber auf Besserung im Verhalten und verfügte die Unterbringung in einer Entzugsklinik.