Es sind nur die Fälle im Beitrag, welche ich im Forum nicht gefunden habe +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
veröffentlicht am 13.03.2015 - 19:41 Uhr
Erschlagen, erstochen, erdrosselt: In Deutschland sind rund 100 Morde an Mädchen und Frauen nicht aufgeklärt.
Der Fall Christin Malchow
Die 36-jährige Krankenschwester holt am 18. Juli 2006 ihren Sohn Lucas (5) vom Kindergarten in Kröpelin bei Rostock ab. Beide fahren auf Rädern über einen Waldweg im Biendorfer Forst, als die Frau und ihr Junge plötzlich mit einem Knüppel niedergeschlagen werden.
Christin Malchow erliegt einen Tag später ihren schweren Verletzungen. Das Kind, das den Killer gesehen haben muss, überlebt. Über 6000 Männer müssen später zum DNA-Test, doch einen Treffer in der Datenbank der Polizei gibt es nicht.
Der Fall Monika Pawlak
Die zerstückelte Leiche der jungen Frau (24) wird am 2. Januar 2010 in einer Plastiktüte am Fluss Ihme in Hannover gefunden. Zahlreiche Männer bat die Polizei daraufhin zum Speicheltest. Doch der Mörder war nicht darunter.
Als eine weitere Prostituierte zerstückelt aufgefunden wird, glauben die Ermittler, dass dieser Killer auch Monika Pawlak ermordet haben könnte. Ermittlungen ohne Ergebnis! Es finden sich letztlich keine Beweise für diese These.
Der Fall Ulla Lilienthal
Das 15-jährige Mädchen aus Isernhagen verabschiedet sich am 13. Januar 1985 von ihren Eltern und sieben Geschwistern. „Tschüs, ich fahre zu meinen Freunden nach Burgwedel“, sagt sie. Abends gegen 21 Uhr will sie zurück sein. Doch Ulla kommt nicht.
An den folgenden beiden Tagen sucht die ganze Familie nach dem großen, schlanken Mädchen – bei Freunden, an der Berufsschule. Vergeblich.
Anfang Februar dann die schreckliche Entdeckung. Die Schülerin wird halb entkleidet und tot im Fuhrberger Holz aufgefunden. Sie war vergewaltigt und erdrosselt worden.
Der Fall Wioletta Pourissa
Am 18. Dezember 1996 wird die 27 Jahre alte Lotto-Laden-Besitzerin in Hamburg-Hamm tot aufgefunden. Die Mordkommission ermittelt: Der Täter kommt zwischen 12.30 Uhr und 14 Uhr in den kleinen Lotto-Laden an der Sievekingsallee.
Er tötet die junge Pächterin mit zwei Kopfschüssen und rafft 600 Mark aus der Ladenkasse. Dann verschließt er die Tür.
Der Ehemann findet abends das Opfer. Die Mordkommission sichert viele Spuren – bislang ohne Erfolg! Als Belohnung zur Aufklärung des Falles sind 5000 Euro ausgesetzt.
Der Fall Gabriele Schubert
Am 21. September 2006 wird Gabriele Schubert (42) in der Chemnitzer Vetterstraße erschlagen aufgefunden. Kurz darauf gerät ihr Schwager (45) in Verdacht. Zwei Jahre später gibt es einen Prozess. Doch der Mann wird freigesprochen.
Dabei kommt heraus: Vier Monate vor ihrem Tod war Gabriele Schubert von ihrem damaligen Lebensgefährten (47) vergewaltigt worden. Der kam dafür in den Knast. Die Chemnitzerin trennte sich aber zunächst nicht von ihm, besuchte ihn sogar in der JVA.
Dann lernte sie doch einen anderen Mann kennen und machte Schluss. Verdacht der Tochter: „Aus Rache könnte er meiner Mutter aus dem Knast einen Auftragskiller geschickt haben...“ Eine konkrete Spur gibt es aber bislang nicht.
Der Fall Jadwiga Prokop
1993. Die 29-jährige Polin, die in Berlin als Prostituierte arbeitete, wird in der Grünanlage in der Lützowstraße ermordet aufgefunden. Der Killer schlug ihr den Schädel ein, offenbar mit einem Tischbein.
Ihre leere Handtasche liegt wenige Meter von der Leiche entfernt in einem Gebüsch. Das Geld fehlt. Die Polizei fahndet im Rotlicht- und Drogen-Milieu – bis heute ohne eine Spur.
Der Fall Kristina Hani
Es ist der 16. April 2007. Im Park Thomashöhe im Stadtteil Neukölln ist es dunkel. Im Schein der wenigen Straßenlaternen sehen Zeugen, wie zwei Männer einen Hartschalen-Koffer ziehen.
Minuten danach flackert ein Feuerschein im Park auf. Anwohner rufen die Feuerwehr. Als die Flammen gelöscht sind, bleibt ein verkohlter Koffer. Darin liegt ein zusammengekauertes Mädchen.
Eine Obduktion ergibt: Die Tote ist Kristina Hani († 14), eine Schülerin, die nur wenige Hundert Meter vom Park entfernt wohnt. Der Gerichtsmediziner stellt eine Überdosis Heroin bei dem Mädchen fest, an der es auch gestorben ist.
Schließlich gerät ein Knacki (17) in der Jugendstrafanstalt Plötzensee unter Verdacht. Ein Mithäftling behauptet, er habe ihm den Mord an der Schülerin gestanden. Die Ermittler sind sich sicher, dass der Junge beim Portionieren von Heroin seiner Freundin Kristina eine Überdosis verabreicht hat.
2008 beginnt der Indizien-Prozess wegen Mordes gegen den 17-Jährigen. Er endet mit Freispruch „aus Mangel an Beweisen“.
Der Fall Pia Isabel Heym
2. Weihnachtstag 1996. In einer Laubenkolonie im Frankfurter Ortsteil Oberrad findet ein Kleingärtner einen Müllsack. Er öffnet ihn, weicht geschockt zurück: Darin liegt der Kopf von Pia Isabel Heym († 27). Seit 24. Juli 1996 wurde die Bankangestellte vermisst.
Die psychisch kranke Frau hatte immer wieder wahllos Männern Sex angeboten. Nach ihrem Verschwinden gab es deshalb wenig Hoffnung auf ein glückliches Ende. Ob sie wirklich einer flüchtigen Bett-Bekanntschaft zum Opfer fiel, ist aber bis heute nicht geklärt.
Der Mörder ist ebenso unbekannt wie der Verbleib ihres Körpers. Bei der Absuche der Kleingartenanlage mit Leichenspürhunden schlug ein Tier zwar an, die Ermittler gruben aber nur die Überreste von „Krümel“ aus. Sein Besitzer hatte den alten Schäferhund-Mischling an dessen Lieblingsplatz begraben.
Der Fall Marja Schenbruck
Die 49-Jährige Verkäuferin aus Aachen, Mutter von drei Kindern, arbeitet in einem Sex-Shop. Am Mittag des 3. April 1996 betritt ein Mann den Laden, kauft einen Katalog für 2 DM. Die Verkäuferin packt ihn samt Kassenbon in eine unauffällige Tüte. Diese findet die Kripo später in einem Mülleimer einer nahegelegenen Bushaltestelle.
Vermutlich ist es derselbe Mann, der eine halbe Stunde später wieder in den Sexshop zurückkommt und den Kasseninhalt fordert. Als sich die Verkäuferin weigert, das Geld herauszugeben, sticht er sie mit 15 Messerstichen nieder. Zehn davon sind tödlich.
Der Täter flüchtet mit etwa 1000 DM. Doch: Beim Kampf mit der Verkäuferin hinterlässt er seine DNA-Spur und rot-braune Fasern seiner Kleidung. 2009 startet die Polizei einen Massenspeicheltest – ohne Erfolg.
Der Fall Edith Schulze und Roswitha Chadt
Dortmund am 28. Juni 2008. Thomas Chadt (32) will Oma und Mutter eine Freude machen, den Rasen mähen. Er findet die 85-Jährige erwürgt in ihrem Bett, die 59-Jährige blutüberströmt auf der Treppe – von Einbrechern mit einem Schraubendreher erstochen.
Staatsanwalt Henner Kruse (43): „Die Täter hatten 20 versteckte 500-Euro-Scheine entdeckt. Möglicherweise weckten sie die Frauen, um weitere Geldverstecke in Erfahrung zu bringen.” Am Tatort finden die Ermittler die Spuren eines Kampfes – und eine fremde DNS–Spur.
Ein Verdächtiger kann jedoch nicht ermittelt werden. 2013 rollte die Mordkommission den Fall noch einmal komplett auf – ohne Erfolg.
Der Fall „Dirne Monika“
Die 32-Jährige Ungarin (Markenzeichen: hohe, weiße Lederstiefel) war Prostituierte auf dem Straßenstrich. Am 5. Juni 2009 geht Monika in Hamm wieder an der Heesener Straße anschaffen.
Doch zu ihrem letzten Freier hätte sie gegen Mitternacht besser nicht einsteigen sollen: 12 Tage später finden Spaziergänger die verweste Leiche in einem Gebüsch.
Die Mordkommission kann keinen Verdächtigen ermitteln. Erst im kommenden Frühjahr gibt es eine neue Spur: Auf dem Gelände einer Gartenbaufirma finden Mitarbeiter Handtasche und Jacke des Mord-Opfers. Spuren des Täters lassen sich darauf allerdings nicht finden…
Der Fall Antonella Bazzanella
Es ist der 21. Juni 1987 in Karlsruhe. Die 25-jährige Italienerin fährt mit dem Rad durch den Hardtwald. Dort trifft sie auf ihren Mörder.
Der schleift sie ins Dickicht, schlägt, fesselt und erdrosselt die junge Frau. Für die Ermittler spricht einiges für einen Ritualmord.
Konkrete Hinweise zum Täter, verwertbare Spuren – nichts. Die Polizei kommt in dem Fall kaum weiter. Unglücklicher Umstand: Weil zur Tatzeit Tina Turner ein Konzert in der Nähe des Tatorts gegeben hat, war es sehr laut. Dadurch hat möglicherweise niemand die Schreie des Opfers gehört.
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wa.deHamm Cold Case „Monika“: Warum der Mord kein Fall für die Spezialermittler ist Stand:05.06.2023, 21:00 Uhr
Von: Frank Lahme
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400 alte Mordfälle aus NRW sollen noch einmal genau unter die Lupe genommen werden. Hamm schaut dabei in die Röhre – obwohl es auch hier mindestens einen „Cold Case“ gibt, bei dem kein Täter ermittelt wurde.
Hamm – Dieser Fall ist der Mordfall Monika, der sich in der Nacht zu Dienstag, 6. Juni, zum 14. Mal jährt. Die 32-jährige Ungarin hatte als Prostituierte am Straßenstrich an der Heessener Straße in Hamm gearbeitet und wurde vermutlich von einem Freier erdrosselt. „Monika“ war nur ihr Aliasname, sie lebte ein paar hundert Meter von ihrer nächtlichen Arbeitsstätte entfernt an der Heessener Straße und galt als Einzelgängerin. Trotzdem hatte sie eine Art Lebensgefährten, mit dem sie sich in einem Mietobjekt an der Heessener Straße ein Zimmer teilte. Dieser Mann hatte sie am Abend des 5. Juni 2009 mit dem Auto zum Straßenstrich gefahren und war dann selbst in einer Spielhalle abgestiegen.
Mordfall „Monika“: Seit 14 Jahren ungelöst Ein Taxifahrer, der „Monika“ persönlich kannte, sah die 32-Jährige gegen Mitternacht an der Heessener Straße. Er ist der letzte Zeuge, der die Ungarin noch lebend zu Gesicht bekam.
Erst knapp zwei Wochen später, am 18. Juni 2009, wurde ihr Leichnam von zwei jungen Leuten, die mit einem Hund unterwegs waren, am Sachsenweg in einem Gebüsch gefunden. Ein Tatverdächtiger wurde nie ermittelt, auch der Todeszeitpunkt ließ sich nie genau ergründen.
Prostituierte vermutlich von Freier erdrosselt: Alle Ermittlungen laufen ins Leere Ein dreiviertel Jahr später, am 11. März 2010, fanden Kinder beim Spielen auf dem Gelände der Firma Kley an der Werler Straße (also am anderen Ende der Stadt) die rote Handtasche der Ermordeten unter einem Holzstapel. Papiere, Geld, Zigaretten und Kondome befanden sich noch darin. Bei der Absuche des Geländes entdeckten Polizisten dort auch Monikas Jacke. Die Ermittler vermuteten, dass beide Dinge noch in der Tatnacht abgelegt wurden. Die versteckte Lage, so die Mordkommission damals, spreche für eine gewisse Ortskenntnis des Täters, andererseits befinde sich der Fundort auf dem Weg zur Autobahn 2.
Auch nach diesen Funden kam es nie zu einer heißen Spur in dem Fall. Auch die Ausstrahlung des Falls in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“, die von knapp sechs Millionen Zuschauern verfolgt wurde, änderte daran nichts. Der Mörder läuft bis heute frei herum.
Cold Case „Monika“: Warum der Mordfall kein Fall für die Spezialermittler ist Der Grund dafür, dass die 24 Spezialermittler, die seit 2021 beim Landeskriminalamt (LKA) mit der Aufarbeitung der Cold Cases in NRW betraut und Anfang Mai dieses Jahres den einzelnen Polizeistationen für die Aufklärung der 400 Fälle zugeordnet wurden, in Sachen Monika nicht tätig werden: Auch sie werden nichts mehr finden. Wie Staatsanwalt Henner Kruse dem WA mitteilte, waren die Handtasche und Folien, die von dem Leichnam gezogen wurden, umfangreich auf DNA und Fingerabdrücke untersucht worden. Im August 2022 trafen die letzten Analyse-Ergebnisse in Dortmund ein. Wieder mal wurde kein Treffer gelandet.