Er brauchte das Geld für seine kranke Frau Litauer gesteht Schmuggel von 35 Millionen Zigaretten
Von: Bianca Weiner 02.02.2021 - 18:01 Uhr
Bochum – Er schmuggelte unverzollte Zigaretten in ganz großem Stil, hinterzog so mehr als fünf Millionen Euro Steuern! Der Grund für seine Taten ist allerdings tragisch …
Am Dienstag begann der Prozess gegen Redas J. vor dem Bochumer Landgericht. Der Litauer legte ein volles Geständnis ab, gab zu, zusammen mit weiteren Komplizen über 35 Millionen Zigaretten nach Deutschland geschmuggelt, über Mittelsmänner verkauft und so 5,7 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben.
Die Männer hielten sich immer für einen Monat unerlaubt in Deutschland auf, bewohnten eine Wohnung in Herten. Mit verschiedenen Fahrzeugen verteilten sie die Ware in ganz NRW. Dann wurde der jeweilige Täter abgelöst und durch einen Komplizen ersetzt, der Wohnung und Wagen übernahm.
Die Zigaretten verkauften sie für weniger als die Hälfte des Normalpreises, pro Stange (200 Zigaretten) kassierten sie zwischen 16 und 19 Euro.
Wegen Betrugs steht Rolf W. (59) in Dortmund vor Gericht. Hinter seinen Taten, zu denen er steht, steckt eine Familientragödie.
Der 45-Jährige sei durch tragische Weise auf die schiefe Bahn geraten. Traurig erzählte er von der Krebserkrankung seiner Frau und dass ihm die Kosten für die Behandlung über den Kopf wuchsen. Die Basis-Krankenversicherung hätte nur das Nötigste gezahlt, den Rest musste er privat aufbringen.
Redas J.: „Jede OP kostete 2000 Euro, jede Krankenschwester 50 Euro und jede Arztbehandlung 200 Euro. Das läpperte sich im Laufe der Zeit. Wir liehen uns Geld, konnten es nicht zurückzahlen.“ Dann kam das Angebot eines Bekannten, er könne in den Zigarettenhandel einsteigen.
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