VERBRECHEN Eine 68-jährige Rentnerin wurde im Mai überfallen. Die Polizei fahndet nun mit einem Bild nach dem Täter.
Am Mittwoch, dem 21.05.2014, zwischen 07:50 und 08:15 Uhr kam es auf dem Tierfriedhof Burger Landstraße zu einem versuchten Mord an einer 68- jährigen Rentnerin.
Laut Polizei ist die Frau mittlerweile in einer stabilen Verfassung und kann in absehbarer Zeit durch Kriminalbeamte vernommen werden. Die eingerichtete Mordkommission sucht neben Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen im tatrelevanten Zeitraum gemacht haben, nach wie vor Auskunftspersonen, die sich in regionaler Nähe zum Tierfriedhof aufhalten bzw. aufhielten. Die auf dem Phantombild abgebildete Person, die sich zur tatkritischen Zeit am Tierfriedhof aufhielt, wird dringend gesucht. Die männliche Person soll zwischen 175 cm und 185 cm groß sein und zwischen 35 und 45 Jahre alt sein. Die Person hat rot-blondes, gelocktes Haar, welches vorne kürzer als hinten ist. Der mutmaßliche Täter hat auf dem Bild einen Balken vor den Augen, weil die Zeugen nicht sagen konnten, welche Augenfarbe er hat. Da die Augenfarbe ein Gesicht sehr verändert, hat man darauf verzichtet.
Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, haben die Familie des Opfers und das Polizeipräsidium Wuppertal eine Belohnung in Höhe von insgesamt 6.500 Euro ausgelobt.
(Die Auslobung ist nicht für Personen bestimmt, zu deren Berufspflichten es gehört, strafbare Handlungen zu verfolgen). Zeugenhinweise bitte an: Kriminalpolizei Wuppertal, MK Tierfriedhof, unter Telefon: 0202/284-0. red
SOLINGEN (DPA/LNW) Nach einem versuchten Mord an einer Rentnerin auf einem Solinger Tierfriedhof haben Ermittler und Familie 6500 Euro Belohnung auf den Täter ausgesetzt. Das Opfer sei inzwischen - fast zwei Monate nach der Tat - zwar außer Lebensgefahr, habe aber immer noch nicht vernommen werden können, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Die Ermittler wandten sich mit einem Phantombild an die Öffentlichkeit.
Die 68-Jährige war bei dem versuchten Raubmord lebensgefährlich verletzt worden. Der Täter flüchtete mit einem dreistelligen Geldbetrag. Der Ehemann des Opfers hatte seine schwer verletzte Frau am 21. Mai an dem Friedhof entdeckt, als er sie dort abholen wollte. Sie sei in einer Klinik mittlerweile in stabiler Verfassung und könne in absehbarer Zeit vernommen werden. Die Mordkommission sucht einen 35 bis 45 Jahre alten Mann mit rotblond-gelocktem Haar.
ÜBERFALL Bluttat vom Tierfriedhof löst blankes Entsetzen aus. Noch keine Spur vom Täter.
Von Hans-Peter Meurer und Christian Beier (Fotos)
Nach wie vor in Lebensgefahr schwebt die 68-jährige Solingerin, die am Mittwochmorgen von einem noch unbekannten Täter auf dem Tierfriedhof an der Burger Landstraße brutal überfallen und beraubt worden ist.
„Ihr Zustand konnte zwar intensivmedizinisch stabilisiert werden, doch sie befindet sich weiterhin in einer kritischen Situation. Eine dringend nötige Operation konnte bislang nicht vorgenommen werden“, erklärte gestern der für Kapitalverbrechen zuständige Wuppertaler Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt auf Anfrage des Solinger Tageblatts.
Die Frau aus der Südstadt war am Mittwochmorgen gegen 7.45 Uhr von ihrem Mann mit dem Auto zu dem Friedhof gebracht worden, weil sie das Grab ihrer vor zwei Monaten gestorbenen Katze „Fritzi“ besuchen wollte. Während der Mann die Zeit nutzte, um Einkäufe zu tätigen, muss der Täter der Frau aufgelauert und sie nach dem Betreten des Friedhofs brutal attackiert haben. Die Seniorin scheint ein Zufallsopfer geworden zu sein
Die Bluttat geschah auf dem 40 Meter langen Verbindungsweg durch ein schmales Wäldchen zwischen der Eingangspforte des Friedhofes und den Gräberreihen. Die Frau hatte sich nach dem Überfall – trotz schwerster Kopfverletzungen – zurück vor den Friedhof geschleppt. Dort wurde sie gegen 9.15 Uhr zeitgleich von einem Autofahrer und ihrem zurückkehrenden Mann gefunden.
„Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen können wir eine Beziehungstat ausschließen. Die Frau scheint ein Zufallsopfer geworden zu sein“, sagte Staatsanwalt Kaune-Gebhardt.
Unterdessen laufen die Ermittlungen der eigens eingerichteten Sonderkommission weiter auf Hochtouren. „Wir hoffen immer noch auf einen entscheidenden Hinweis aus der Bevölkerung“, war Staatsanwalt Kaune-Gebhardt optimistisch. Gestern am frühen Morgen, der Tatzeit vergleichbar, hielten Polizisten der Wuppertaler Einsatzhundertschaft in Tatortnähe auf der Burger Landstraße alle Autofahrer an und verteilten Flyer mit einem Zeugenaufruf. Doch bis gestern Nachmittag waren noch keine Hinweise eingegangen.
Derweil machen sich zunehmend Sprachlosigkeit, Ohnmacht, Verzweiflung und blankes Entsetzen über die brutale Straftat breit – nicht nur in der Solinger Bevölkerung, sondern vor allem auch unter den Mitgliedern des Vereins für Tierbestattung Solingen. Er betreibt den Tierfriedhof an der Burger Landstraße 204 seit 15 Jahren.
„Als ich heute früh von der abscheulichen Tat im ST gelesen habe, bin ich mit einem verdammt mulmigen Gefühl hier auf den Friedhof gegangen, sagte kopfschüttelnd Wolfgang B. aus Ohligs. Der 73-Jährige begleitete seine Frau Edeltraut zum Grab ihres im September gestorbenen Hundes. „Ich habe einen Stock mit Harke mitgenommen“, räumte der Ohligser ein. „Zur Sicherheit, man weiß ja nie.“
Noch immer ungeklärt: Solingerin entging knapp dem Tod Aktualisiert: 22.12.18 17:30
2014 wurde eine Frau auf dem Tierfriedhof niedergeschlagen. Die Ermittlungen sind bislang ergebnislos.
Von Kristin Dowe
Eigentlich ist der Tierfriedhof an der Burger Landstraße ein friedlicher Ort. Akkurat geschnittene Hecken säumen mit Blumen geschmückte Parzellen, die sich – abgesehen von ihrer Größe – kaum von menschlichen Gräbern unterscheiden. Dorthin kommen die Solinger, um ihrer verstorbenen Lieblinge zu gedenken. Doch ausgerechnet dieser ruhige Ort wurde an jenem Mittwoch, am 21. Mai 2014, Schauplatz eines brutalen Verbrechens.
Ihr Ehemann hatte eine zur Tatzeit 68-jährige Frau aus der Südstadt an diesem Tag in den frühen Morgenstunden mit dem Auto zum Tierfriedhof gebracht, damit diese das Grab ihrer verstorbenen Katze „Fritzi“ pflegen konnte. Doch dort sollte die Rentnerin nicht ankommen: Wohl hinterrücks griff sie eine Person unvermittelt an und schlug die Solingerin brutal mit einem Felsbrocken nieder, so dass diese schwerste Kopfverletzungen erlitt – soweit die Schilderung der Polizei.
Konkret geschah die Tat auf dem kurzen Verbindungsweg durch ein schmales Wäldchen zwischen der Eingangspforte des Friedhofes und den Gräbern. Mit letzter Kraft war es der Frau gelungen, sich zurück vor den Friedhof zu schleppen, wo sie gegen 9.15 Uhr von ihrem Mann gefunden wurde. Er hatte in der Zwischenzeit Einkäufe gemacht. Der Täter hatte Bargeld aus der Handtasche der Solingerin gestohlen. Ansonsten gestaltete sich die Spurenlage dürftig.
Kriminalhauptkommissar Marcus Lindner von der Polizei Wuppertal leitete die Ermittlungen. Der Ärger über die bislang erfolglose Tätersuche ist ihm im Gespräch mit dem ST deutlich anzumerken: „Dieser Fall geht mir bis heute nahe, da die Frau von dem Überfall lange sichtlich gezeichnet war“, erinnert er sich. „Leider konnten nur sehr wenige Spuren am Tatort gefunden werden.“ Immerhin fanden die Ermittler eine weggeworfene Zigarettenkippe, an der DNA-Spuren gesichert wurden. Ein Abgleich mit in der polizeilichen Datenbank gespeicherten DNA-Werten ergab jedoch keinen Treffer. Auch Zeugen zu dem Vorfall, die sich zur fraglichen Zeit zwischen 7.45 und 8.15 Uhr in der Nähe des Tatortes aufgehalten hatten, suchten die Ermittler weitgehend vergeblich.
Dabei hatte das Team alle Register gezogen: Es wurde eine 20-köpfige Mordkommission gebildet, für Mantrailing ausgebildete Spürhunde sowie ein Hubschrauber eingesetzt, die Burger Landstraße am darauffolgenden Tag für Personenkontrollen gesperrt und Handzettel mit einem Zeugenaufruf verteilt. Ohne Ergebnis. Auch die Auswertung einer großflächigen Funkzelle rund um den Tatort trug nicht zur Aufklärung des Geschehens bei. Die Staatsanwaltschaft ging von einem Zufallsopfer aus und hatte den Überfall gar als versuchten Mord eingestuft. „Die Frau ist ja beraubt worden, und mutmaßlich wollte der Täter diese Straftat mit einer anderen, also dem Mord an der Frau, verdecken. Wenn dies nachgewiesen werden könnte, wäre das ein klares Mordmerkmal“, sagt Lindner. Auch ein Phantombild des mutmaßlichen Täters wurde angefertigt, das allerdings nicht auf Angaben des Opfers, sondern auf der Beschreibung einer Zeugin basierte.
Tierfriedhof ist nun mit Kameras ausgestattet Beim Verein für Tierbestattung, der den Tierfriedhof betreibt, hatte die Tat für Entsetzen gesorgt. Die damaligen Pächter sind inzwischen verstorben – Marco Struck übernahm 2016 den Vorsitz des Vereins. Auf Anraten der Kripo hat Struck auf dem gut 3000 Quadratmeter großen Friedhofsgelände Überwachungskameras installieren lassen – eine davon hängt deutlich sichtbar am Eingang und dient zur Abschreckung.