Er wollte 4,1 Mio Euro von der Versicherung - Hochstapler täuschte Tod auf der Ostsee vor
Von: Dino Schröder 09.12.2020 - 18:10 Uhr
Kiel – Sie wollten 4,1 Millionen Euro von Versicherung kassieren und täuschten dafür einen Unfalltod vor!
Vor dem Kieler Landgericht muss sich seit Mittwoch der Hochstapler Christoph H. (53) verantworten, weil er seinen eigenen Tod auf der Ostsee vorgetäuscht haben soll. Mit auf der Anklagebank: seine Ehefrau Olena (53). Das Verfahren gegen die mitangeklagte 87 Jahre alte Mutter, die ihren Sohn tatkräftig bei dem Plan unterstützt haben soll, wurde kurz vor Prozessbeginn aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt.
Die Anklage wirft dem Trio gemeinschaftlich versuchten schweren Betrug in 14 Fällen vor. Die drei sollen 14 Lebens- und Unfallversicherungen mit einem Gesamtvolumen von 4,1 Millionen Euro abgeschlossen haben, die nach dem angeblichen Tod von Christoph H. an seine Frau und seine Mutter ausgezahlt werden sollten. In acht Fällen war die Mutter begünstig, in den anderen 6 Fällen die Ehefrau.
Ehefrau Olena (53) sollte nach dem Unfalltod ihres Mannes die Lebens- und Unfallversicherungen kassieren
Perfider Plan um an die Versicherungssumme zu kommen
Zum Prozess-Auftakt schwiegen die beiden Angeklagten und äußerten sich nicht zu den Vorwürfen. In der Anklageverlesung wurde unterdessen der perfide Plan der beiden dargestellt.
Demnach soll Christoph H. am 7. Oktober vergangenen Jahres einen Unfall auf der Ostsee vor Kiel mit seinem Sportboot inszeniert haben und anschließend untergetaucht sein. Das Ziel: Er wollte mit dem Bootsunfall seinen eigenen Tod vortäuschen.
Mit seinem Boot wollte H. von Kiel-Schilksee über die Ostsee nach Dänemark fahren. Um die Geschichte glaubwürdig zu machen, reservierte er sich im Vorfeld ein Zimmer in einem Hotel im dänischen Bargenkop. Doch dort kam er nie an.
Auf der Ostsee, in der Kieler Bucht, versenkte er sein Boot „durch Manipulation“, indem er Wasser hinein pumpte und inszenierte einen Unfall, sagt die Staatsanwältin Lithicia Miske im Saal 232 des Landgerichts. Danach kletterte er in ein kleineres Schlauchboot und ging an der Kieler Küste an Land, wo er schließlich in den Wagen seiner 87-jährigen Mutter Thea stieg und untertauchte.
Drei Tage nach seinem Aufbruch - am 10. Oktober 2019 - meldete die aus der Ukraine stammende Ehefrau Olena den 53-Jährigen wie geplant bei der Kieler Polizei als vermisst. Das Motorboot war bereits am 8. Oktober westlich des Schönberger Strandes gesichtet worden, am 11. Oktober wurde es geborgen. Die Schwimmwesten fehlten, vom Schlauchboot fehlte auch jede Spur.
Anschließend beantragte die Ehefrau im April beim Amtsgericht Kiel die Todeserklärung ihres Mannes und stellte wenig später bei der Versicherung einen Antrag zur Auszahlung der Lebensversicherungen.
Um unterzutauchen lebte H. dann von Oktober 2019 bis November 2019 laut Ermittlungen zunächst bei einer Freundin seiner Frau Olena in Hamburg. Später zog er dann auf den Dachboden seiner Mutter im niedersächsischen Schwarmstedt (bei Hannover).
Hinter diesen Mauern eines verwilderten Rotklinker-Hauses an der Hauptstraße in Schwarmstedt (Niedersachsen) versteckte sich Christoph H. (53) nach seinem fingierten Tod
Das verwilderte Grundstück dort sollte zu seinem vermeintlich perfekten Versteck werden – bis Fahnder ihm auf die Schliche kamen. Die Ermittler wurden bereits nach der Untersuchung des gekenterten Bootes stutzig und vermuteten, dass ein Unglücksfall vorgetäuscht und das Verschwinden inszeniert sein könnte.
Am 7. Mai nahmen Polizisten Christoph H. im Haus seiner Mutter in Schwarmstedt fest. Er hockte hinter Kartons auf dem Dachboden der alten Stadtvilla.
Der Mann sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Seine Frau kam nach kurzer Untersuchungshaft unter Auflagen wieder frei. Die Mutter blieb aufgrund ihres Alters haftverschont. Für das Verfahren sind zunächst zehn Verhandlungstage bis Ende Januar angesetzt.
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Versuchter Millionenbetrug durch vorgetäuschten Tod auf der Ostsee – Plädoyers erwartet 26. Januar 2021
Im Prozess um einen versuchten Millionenbetrug durch einen vorgetäuschten Tod in der Ostsee sollen am Dienstag (09.00 Uhr) die Plädoyers am Kieler Landgericht gehalten werden.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten gemeinschaftlich begangenen Versicherungsbetrug in einem besonders schweren Fall vor.
Urteil wird am Donnerstag erwartet
Ein 53-jähriger verschuldeter Mann aus Kiel, seine gleichaltrige Ehefrau und seine Mutter sollen 14 Risiko-Lebens- und Unfallversicherungen über rund 4,1 Millionen Euro abgeschlossen haben, um beim Tod des Mannes kräftig abzukassieren. Zur Auszahlung kam es jedoch nicht, weil das Trio aufflog. Das Verfahren gegen die 87-jährige Mutter wurde aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt. Das Urteil wird an diesem Donnerstag erwartet.
Der 53-Jährige soll Anfang Oktober 2019 ein Motorboot-Unglück und seinen vermeintlichen Ertrinkungstod inszeniert haben. Anschließend versteckte er sich den Angaben zufolge monatelang lang, bevor er im Mai 2020 auf dem Dachboden des Hauses seiner Mutter in Schwarmstedt (Niedersachsen) festgenommen wurde. Er kam in Untersuchungshaft.
Prozesse - Kiel : Tod in Ostsee vorgetäuscht: Staatsanwältin fordert Haft
Kiel (dpa) - Im Prozess um einen versuchten Millionenbetrug durch einen vorgetäuschten Tod in der Ostsee hat die Staatsanwaltschaft am Dienstag mehrjährige Haftstrafen gefordert. Der 53-jährige Angeklagte und seine gleichaltrige Frau hätten sich "gemeinschaftlich als Mittäter handelnd des versuchten Versicherungsbetrugs schuldig gemacht", sagte Staatsanwältin Lethicia Miske vor dem Kieler Landgericht. Die Tat wertete sie als besonders schweren Fall und beantragte für den Angeklagten vier Jahre Haft und für seine Frau zwei Jahre und zehn Monate.
Das Ehepaar und die Mutter des Mannes schlossen laut Anklage insgesamt 14 Unfall-, Risikio- und Lebensversicherungen ab, um im Todesfall des Angeklagten 4,1 Millionen Euro zu kassieren. Das Verfahren gegen die 87-jährige Mutter wurde abgetrennt.
Um abzukassieren, inszenierte der 53-Jährige laut Anklage Anfang Oktober 2019 ein Motorboot-Unglück und seinen angeblichen Tod in der Ostsee. Anschließend versteckte er sich monatelang. Er wurde im Mai 2020 im Haus seiner Mutter in Schwarmstedt (Niedersachsen) festgenommen und kam in Untersuchungshaft.
Die Verteidigung will auf Freispruch plädieren. Nach ihrer Ansicht blieben die Angeklagten in Vorbereitungshandlungen stecken. Das aber wäre straffrei. Das Urteil wird an diesem Donnerstag erwartet.
Nach vorgetäuschtem Tod in Ostsee: Gericht verschiebt überraschend Urteil
Kiel - Im Prozess um einen versuchten Millionen-Versicherungsbetrug durch einen vorgetäuschten Tod in der Ostsee will das Kieler Landgericht am Donnerstag (14.30 Uhr) das Urteil verkünden.
Die Staatsanwältin beantragte wegen gemeinschaftlich begangenen versuchten Versicherungsbetrugs in besonders schwerem Fall vier Jahre Haft für den 53-jährigen Angeklagten sowie zwei Jahre und zehn Monate für dessen gleichaltrige Ehefrau.
Die Verteidiger plädierten auf Freispruch. Das Ehepaar sei in Vorbereitungshandlungen steckengeblieben, die nicht zu bestrafen seien.
Gemäß dem gemeinsamen Tatplan schloss das Ehepaar laut Anklage gemeinsam mit der Mutter des Mannes 14 Unfall-, Risikio- und Lebensversicherungen ab, um im Fall des Todes des Angeklagten 4,1 Millionen Euro zu kassieren.
Der 53-Jährige inszenierte Anfang Oktober 2019 ein tödliches Motorboot-Unglück auf dem Weg von Kiel nach Dänemark. Danach versteckte er sich monatelang im Haus seiner Mutter in Schwarmstedt (Niedersachsen), während seine Frau der Polizei und den Versicherungen meldete, ihr Mann sei tot.
Nachdem Ermittler misstrauisch geworden waren, durchsuchten sie das Haus in Schwarmstedt - und fanden den Mann im Mai 2020 versteckt hinter Kisten auf dem Dachboden.
Er wurde festgenommen und kam in Untersuchungshaft. Seine Frau saß dort bereits.
ZitatDie Verteidiger plädierten auf Freispruch. Das Ehepaar sei in Vorbereitungshandlungen steckengeblieben, die nicht zu bestrafen seien.
Das ist aber eine merkwürdige Auffassung. Das Abschließen von 14 Versicherungen und das Vortäuschen von einem Motorboot-Unglück hat doch geklappt. Auch die Meldung bei Polizei und Versicherung. Nur leider wurden einige misstrauisch.
Tod auf Ostsee vorgetäuscht, um Versicherungssumme zu kassierenEhepaar schuldig! Bewährungsstrafen verhängt
10.02.2021 - 13:00 Uhr
Kiel – Es ist ein Fall wie aus dem Kino!
Im Oktober 2019 fährt Christoph H. (53) mit seinem Motorboot raus aufs Meer. Kurz darauf finden Retter bei Schönberg (Kreis Plön) sein gekentertes Schiff. Vom Skipper fehlt jede Spur. Alles nur ein Versicherungsbetrug
Von wegen Bootsunglück! Der Mann taucht später quicklebendig wieder auf!
Im Prozess um den vorgetäuschten Tod auf der Ostsee hat das Kieler Landgericht am Mittwoch ein Ehepaar aus Kiel wegen des versuchten Versicherungsbetrugs in für schuldig gesprochen und Bewährungsstrafen verhängt.
Hintergrund: Christoph H. inszenierte seinen eigenen Ertrinkungstod, um 4,1 Millionen Euro von Versicherungen zu kassieren.
Dafür verurteilte ihn die Kammer zu einem Jahr und neun Monaten, seine Frau Olena zu einem Jahr.
Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass seine gleichaltrige Frau und seine 87-jährige Mutter ihn tatkräftig bei dem Plan unterstützt haben.
Monatelang hatte der Mann sich im 250 Kilometer entfernten Schwarmstedt (Niedersachsen) versteckt! Spezialeinsatzkräfte der Polizei entdeckten ihn auf dem Dachboden seines Elternhauses, wo er sich in einer Kiste vor den Fahndern versteckte.
Der Angeklagte war den Ermittlern zufolge stark verschuldet und ohne eigenes Einkommen. Er wurde von seiner 87-jährigen Mutter monatlich mit 1000 Euro und weiteren Zahlungen unterstützt.
Seine Frau soll der 53-Jährige im Juni 2019 in seine Pläne eingeweiht haben, so ein Vernehmungsbeamte. „Er sagte, er müsse eine Menge Geld zurückzahlen“, habe die 53-Jährige dem Ermittler erzählt. Sie habe ihrem Mann abgeraten.
Zur Auszahlung der Versicherungen kam es nie, jetzt aber zu einem Urteil.
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