Zwei Jugendliche von 15 000 Volt-Schlag getötet Zeugin: „Haben brennenden Menschen gesehen“
von: Noel Altendorf und Marco Zitzow veröffentlicht am 29.11.2020 - 12:51 Uhr
Itzehoe – Jugendliche klettern auf einen Kesselwagen am Bahnhof Itzehoe (Schleswig-Holstein), als auf einmal ein Stromschlag mit 15 000 Volt von der Oberleitung überspringt. Zwei junge Menschen (17 und 18) sind tot, zwei wurden verletzt.
Eine Anwohnerin wurde Zeugin des dramatischen Unfalls: „Es gab einen großen Knall! Und wir haben einen brennenden Menschen gesehen und noch einen, der obendrauf lag, und zwei, die weggelaufen sind.“
Wie konnte es dazu kommen?
Eine Gruppe von vier Jugendlichen (16 bis 18 Jahre) trieb sich am Samstagabend auf dem Gleisgelände herum. Gegen 22.20 Uhr kletterten zwei der Gruppe auf einen abgestellten Kesselwagen. Dabei kamen die beiden Jugendlichen zu dicht an die Oberleitungen. Plötzlich kam es zu einem Überschlag von 15 000 Volt.
Was die Jugendlichen nicht wussten oder leichtfertig ignorierten: Strom unter hohen Spannungen kann durch die Luft auf Objekte und Menschen überschlagen, je nach Spannung und Luftfeuchtigkeit. Bei Oberleitungen ist für Laien daher aus Sicherheitsgründen in einem Spannungsfeld von 1000 bis 30 000 Volt ein Sicherheitsabstand von drei Metern unbedingt einzuhalten.
Die beiden Jugendlichen auf dem Kesselwagen bezahlten ihren Leichtsinn mit ihrem Leben. Die beiden anderen wurden ärztlich betreut, einer erlitt eine Verbrennung an der Hand, der Zweite erlitt einen Schock, so ein Sprecher der Bundespolizei in der Nacht zum Sonntag.
Nach dem Unfall war nach Angaben des Polizeisprechers ein Großaufgebot an Rettungskräften im Einsatz. Damit die Rettungskräfte gefahrlos arbeiten konnten, wurde der Strom in der Oberleitung abgeschaltet. Die Feuerwehr barg die beiden Leichen vom Kesselwagen und übergaben sie dem Bestatter.
Es waren Einsatzkräfte der Feuerwehr Itzehoe, vier Rettungswagen, zwei Notarztfahrzeuge sowie Beamte von Landes- und Bundespolizei im Einsatz. Weil Gefahrgut in dem Kesselwagen war, wurde vorsorglich der Löschzug Gefahrgut des Kreise Steinburg alarmiert.
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