23.11.2020 19:04 Anklage nach 23 Jahren: Mörder endlich gefasst!
Von Max Patzig
Küsnacht/Zürich (Schweiz) - Bereits im Juli 1997 soll ein Raubüberfall eskaliert und das Opfer am Tatort verstorben sein. Seither befand sich der Tatverdächtige, der jahrelang unbekannt blieb, auf der Flucht. Nun jedoch kann die Staatsanwaltschaft den Täter zur Rechenschaft ziehen.
Anfang Juli 1997 fand die Zürcher Polizei in Küsnacht die Leiche einer 87-jährigen Frau in ihrer Villa. "Aufgrund der Situation vor Ort musste von einem Tötungsdelikt ausgegangen werden", teilte die Staatsanwaltschaft Zürich am heutigen Montag mit.
"Im Zuge der Spurensicherung konnte in der Wohnung des Opfers eine DNA-Spur einer unbekannten männlichen Person gesichert werden", so die Ermittler weiter. Doch die Spur verlor sich im Polizeiregister. Der Tatverdächtige trat bislang nicht in Erscheinung.
Umfangreiche Ermittlungen gegen Unbekannt wurden angestellt, doch nach vier Jahren letztlich eingestellt. Es mangelte an Hinweisen auf den Täter.
Im November 2016 tauchte jedoch dieselbe DNA-Spur an einem weiteren Raub-Tatort auf. Dieses Mal war der Mann in Thun (Berner Oberland in der Schweiz) tätig.
Zwischenzeitlich wurde der Tatverdächtige (77) jedoch in Spanien von der Polizei aufgegriffen. Eine Auslieferung wurde veranlasst. Erneute Auslieferung beschlossen, Ermittlungen beendet: Tatverdächtiger muss erneut vor Gericht!
Seit 2017 befindet sich der Mann deshalb in der Schweiz, seit Juni 2018 sogar in einem Gefängnis im Kanton Bern. Jedoch wurde er nur für den Raub in Thun verurteilt.
Die Auslieferung der spanischen Behörden bezog sich nämlich nur auf diesen einen Fall. Für den Vorwurf des Mordes musste eine neue Auslieferung erwirkt werden. "Der Beschuldigte wehrte sich dagegen mit Rechtsmitteln durch alle Instanzen", so die Staatsanwälte am Montag.
Doch er hatte keine Chance, die Beweise scheinen erdrückend zu sein. Im Februar dieses Jahr erfolgte schließlich die erneute Auslieferung. Der Mann bleibt also weiterhin in der Schweizer Justizvollzugsanstalt.
"Die Staatsanwaltschaft I des Kantons Zürich hat nun ihr Strafverfahren abgeschlossen und beim Bezirksgericht Meilen Anklage gegen den 77-jährigen Mann erhoben", erklärte die Behörde ihren späten Erfolg.
Der Verhandlungstermin vor Gericht wurde nicht mitgeteilt, steht wohl noch nicht fest.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
ZitatVor 23 Jahren wurde Ella Christen-Albold in ihrer Küsnachter Villa ermordet. Das Haus wurde kurz nach ihrem Tod abgerissen. Auf dem Grundstück befinden sich heute vier Häuser mit Wohnungen.
ZitatViele Alteingesessene erinnern sich noch an den grausamen Tod der Pensionärin. Seltsam war, dass bei der Tat nichts gestohlen wurde. Dies, obwohl die Witwe sehr reich war: 12 Millionen soll sie bei ihrem Tod besessen haben.
Das Opfer war gefesselt und erschlagen worden. Die Frau wohnte allein. Der Täter hätte also Zeit gehabt, sich zu bereichern. Aber er setzt einen Notruf ab und verschwindet.
ZitatDie Ermittlungskräfte hofften, den Fall mithilfe eines Tonbandes aufzuklären. Ein Mann – bei dem es sich höchstwahrscheinlich um den Täter handelte – hatte in gebrochenem Deutsch einen Notruf abgesetzt.
ZitatDas Opfer war gefesselt und erschlagen worden. Die Frau wohnte allein. Der Täter hätte also Zeit gehabt, sich zu bereichern. Aber er setzt einen Notruf ab und verschwindet.
Deshalb denke ich, dass seine Version nicht so unglaubwürdig sein muss, wie sie sich anhört.
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Carlo F. soll 1997 eine Millionärin in Küsnacht ZH brutal umgebracht haben. Das Bezirksgericht Meilen sprach ihn schuldig. Der Italiener, der wegen einer anderen Straftat bereits im Gefängnis sitzt, geht in Berufung. Publiziert: 13:38 Uhr | Aktualisiert: 13:51 Uhr