Düsseldorf/München - Wo bleibt sie denn nur? Peter S. (61) starrt auf die Anzeigentafel am Flughafen. Air Berlin-Flug 6037 aus Düsseldorf ist am Montag um 19 Uhr mit Verspätung gelandet.
Jetzt ist es schon 20.30 Uhr, alle Passagiere sind raus, nur seine Lebensgefährtin Claudia Domning (47) nicht. Peter S. ruft auf ihrem Handy an – nichts. Irgendwann fährt der Münchner Besitzer einer Handelsvertretung wieder zurück in sein Haus in Aubing. Gegen 22 Uhr klingelt sein Telefon, die Düsseldorfer Polizei: Claudia wurde ermordet! Am Sonntag wurde sie tot in ihrem Hotelzimmer in Düsseldorf gefunden – vom eigenen Vater (84).
Die Immobilienkauffrau ist über Silvester bei ihren Eltern in Düsseldorf zu Besuch. Um ihnen nicht zur Last zu fallen, quartiert sie sich wie immer ins nahe „Kempe Komfort Hotel“ im Stadtteil Flingern ein – ein drei Sterne-Haus mit Blick auf den S-Bahnhof Wehrhahn.
Doch am Samstag, am Tag vor dem Mord, hat es Streit gegeben – Familienangelegenheiten. Claudia und ihre Mutter konnten miteinander sehr laut werden. „Sie waren sich sehr ähnlich“, erzählt Lebensgefährte Peter S. Er hat die Eltern selbst schon oft besucht, die wiederum waren auch schon oft in seinem Haus in München.
Diesmal muss der Streit besonders schlimm gewesen sein. „Claudia hat mich in der Nacht auf dem Rückweg ins Hotel angerufen, sie war völlig aufgebracht.“ Sie geht ins Hotelzimmer im fünften Stock, gibt ihrem Freund die Festnetznummer, der ruft sofort wieder an. Er muss sie weiter beruhigen.
Claudia geht ins Bett und schläft schlecht. Das erzählt sie am Sonntag gegen 11 Uhr noch ihrem Vater am Telefon, sagt Peter S. Zum vereinbarten Versöhnungsessen am selben Tag kommt sie nicht mehr. Der Vater wird nervös, fährt zum Hotel und lässt um 18 Uhr das Zimmer öffnen. So findet er seine tote Tochter.
Die Zimmertür ist unversehrt, es gibt keinerlei Kampfspuren, es fehlen auch keine Wertsachen. Es scheint fast, als hätte Claudia ihren Mörder erwartet. Die Obduktion ergibt Gewaltspuren am Hals. Hinweise auf ein Sexualdelikt gibt es nicht. Die Leiche der Münchnerin war offenbar voll bekleidet.
„Claudia war ein Sonnenschein“, sagt Lebensgefährte Peter S. und muss weinen. 13 Jahre waren die beiden ein Paar. „Sie war eine Super-Frau, so offen, so fröhlich.“ Heuer wollten sie heiraten. Einen Termin hatten sie noch nicht – aber es hätte im Frühjahr sein sollen. Auch die Nachbarn beschreiben Claudia Domning als „rheinische Frohnatur“.
Der 61-Jährige kann nicht mehr schlafen. Nachts wandert er ruhelos durch sein Haus. Heute hat er einen Termin im Polizei-Präsidium.
Claudias silberner Chrysler steht noch vor der Tür. Darin sind viele Bärchen. Ganz oben am Rückspiegel hängt ein besonderer. „Schutzengel“ steht auf seinem Hemd. Claudia hatte ihn nicht dabei, als sie nach Düsseldorf geflogen ist. Ihr Freund Peter S. sagt: „Wäre ich doch bloß mitgekommen.“
München/Düsseldorf - Nach der Ermordung der 47-jährigen Claudia Domning aus München in einem Düsseldorfer Hotel haben Kriminalbeamte den Lebensgefährten der Frau vernommen.
Peter S. sei in München als Zeuge befragt worden, es gebe bislang weder gegen ihn noch andere Personen einen konkreten Tatverdacht, sagte ein Polizeisprecher in Düsseldorf.
Die aus Düsseldorf stammende Frau hatte im Rheinland ihre Eltern besucht. Am Sonntag war sie zu einer Verabredung nicht erschienen. Ihr 84-jähriger Vater war daraufhin zu dem Hotel gefahren und hatte eine Angestellte gebeten, das von seiner Tochter angemietete Zimmer zu öffnen. Er stieß auf die Leiche und alarmierte die Polizei.
Die Spuren deuteten zunächst auf einen Unfall hin. Erst die Obduktion ergab, dass die Frau umgebracht wurde. Wie und wann sie der Mörder tötete, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitteilen.
Die Mordkommission “Hotel“ vermutet den Mörder im persönlichen Umfeld der Frau. Die Zimmertür war nicht aufgebrochen worden, es fehlten keine Wertsachen. Auch Spuren eines Kampfes fanden die Ermittler nicht. Die Frau war bereits am Dienstag vergangener Woche in dem Hotel abgestiegen. Die Polizei forscht nun unter Hochdruck, wen die Angestellte außer ihren Eltern noch getroffen haben könnte.
München/Düsseldorf - Eine Tote, viele Vernehmungen, kein Tatverdächtiger: Der Mord an Claudia Domning (47) in einem Düsseldorfer Hotel bleibt mysteriös.
Zwei Ermittler der Mordkommission „Hotel“ aus dem Rheinland vernahmen am Mittwoch in München ihren Lebensgefährten Peter S. (61) und mehrere weitere Bekannte. Ergebnis: keine Tatverdächtigen, keine Festnahmen.
Der Handelsagentur-Besitzer Peter S. konnte ein Alibi vorweisen. Er könne sich auch nicht vorstellen, wer Claudia umgebracht haben könnte, hatte er zuvor der tz gesagt. Die Polizei geht weiter von einer Beziehungstat aus. Es gebe derzeit aber keine Hinweise auf einen heimlichen Liebhaber, sagte Markus Niesczery von der Düsseldorfer Polizei.
Die in Aubing lebende Immobilienkauffrau war am Sonntag tot in ihrem Hotelzimmer in Düsseldorf gefunden worden – und zwar vom eigenen Vater (84)! Die Tür war nicht aufgebrochen, alle Wertsachen waren noch da, es gibt keine Kampfspuren. Todesursache laut Obduktion: Gewalteinwirkung am Hals. Claudia Domning wurde in Düsseldorf geboren und war dort zum Silvester-Besuch bei ihren Eltern und Freunden.
Auch dort ermittelt die Polizei mit Hochdruck. Familie, Freunde, Bekannte wurden vernommen. Neben den Hotelangestellten wollen die Ermittler auch alle anderen Hotelgäste vom Sonntag befragen – nicht ganz leicht bei einem 65-Zimmer-Hotel. Viele Gäste sind längst abgereist, teils ins Ausland. Außerdem hat die Spurensicherung etliche Fingerabdrücke und DNA-Spuren gefunden – völlig normal in einem Hotel. Deren Prüfung kann Tage dauern.
Ein Streit zwischen Claudia Domning und ihrer betagten Mutter scheidet derweil als Motiv aus. Es gab zwar in der Nacht vor dem Mord „verbale Auseinandersetzungen“, das hätten die Mutter wie auch Zeugen bestätigt, sagte der Polizeisprecher. Der Streit war aber nicht schlimm. „An Silvester ist man nicht immer einer Meinung.“ Die beiden Ermittler wollten noch am Mittwoch Abend zurück ins Rheinland reisen.
Sexualverbrechen an Claudia Domning ausgeschlossen
Hotel-Mord: Ermittler prüfen Spur zu Scientology
Aktualisiert: 06.03.09 - 21:47
Der Hotel-Mord an Claudia Domning (47) wird immer mysteriöser: Jetzt überprüften die Ermittler sogar eine Verbindung zu Scientology!
Die Münchnerin war in Zimmer 501 des Kempe Komfort Hotels in Düsseldorf umgebracht worden. Das Haus gehört der Kempe Grundbesitz & Anlagen AG, deren Chef Klaus Kempe (60) ist – laut Selbstdarstellung der „Kopf der Firma“. Dieser Kopf ist bekennender Scientologe. Auf seiner Internet-Seite beschreibt er seinen Lebenswandel „in und durch Scientology“.
Der tz sagte Klaus Kempe: „Das ist schon alles richtig.“ Er schrieb außerdem Bücher wie „Wie verdiene ich mit Immobilien ein Vermögen?“ – der Düsseldorfer ist Immobilienmakler. Claudia Domning arbeitete in der gleichen Branche. Die gebürtige Düsseldorferin war Immobilienkauffrau bei einem Münchner Unternehmen. Allerdings konnten die Ermittler keine Hinweise auf eine Verbindung finden.
Auch ein Sexdualverbrechen schließt die 12-köpfige Mordkommission nun aus. Jetzt hoffen die Beamten auf die Analyse von Fingerabdrücken und DNA-Spuren.
Spektakuläre Wende im Fall der in Düsseldorf tot aufgefundenen Claudia Domning (47)! War ihr Tod am Ende kein Mord, sondern ein Unfall?
Das schließen die Düsseldorfer Ermittler um Staatsanwalt Christoph Kumpa nun nicht mehr aus! Es ist nicht die erste Wende in dem Fall.
Die Münchner Immobiliekauffrau besuchte über Silvester ihre Eltern in Düsseldorf – übernachtet aber in einem Hotel. Vorvergangenen Sonntag der Schock: Ihr eigener Vater (84) findet sie gegen 18 Uhr tot in ihrem Hotelzimmer! Erst sieht alles nach einem Unfall aus. Eine Obduktion kommt aber zum Ergebnis: Claudia starb durch Gewalt gegen den Hals.
Der Unfall wird zum Mordfall. Die Tür war nicht aufgebrochen, es fehlte kein Geld, es gibt keine Spuren eines Kampfes. Die Ermittler vermuten den Täter im Umfeld der Toten und vernehmen dutzende Menschen – Familie, Freunde, Hotelangestellte und Gäste. Sechs Stunden lang muss ihr Münchner Lebensgefährte Peter S. (61) aussagen. Wie ein Mörder habe er sich gefühlt, sagte er danach der tz. Die Polizei sichert im Zimmer viele Fingerabdrücke und DNA-Spuren.
Alles ohne Ergebnis, sagt Staatsanwalt Kumpa der tz. Niemandem sei Verdächtiges aufgefallen, niemand habe der Münchnerin Böses gewollt, nicht eine einzige DNA habe die Ermittler auf eine Spur gebracht. Darum soll die Rechtsmedizin in Düsseldorf die Leiche nochmal untersuchen.
Bisher bestätigten die Ermittler keine Details in dem Fall. Sie hofften, dass sich der Täter in der Vernehmung verplappert. Jetzt schildert der Staatsanwalt die letzten Stunden von Claudia Domning: Danach war die Kauffrau am Samstagabend vor ihrem Tod bei den langjährigen Nachbarn der Eltern feiern, die Ermittler fanden Alkohol in ihrem Blut. Am Sonntagvormittag rief sie ihren Vater an und sagte, dass sie nicht zum Frühstück komme, weil es ihr sehr schlecht gehe und sie sich wieder ins Bett lege. Gegen 18 Uhr fand der Vater die Leiche in einer merkwürdigen Position. Sie lag neben dem Bett, aber mit dem Kinn auf dem Nachttisch. Sie hatte den Schlafanzug an, eine Sexualdelikt konnte ausgeschlossen werden. Hatte Claudia Domning einen Schwächeanfall und stürzte mit dem Hals auf den Nachttisch? Die Untersuchungen werden zwei Wochen dauern.
München/Düsseldorf - Das Hin und Her um den Tod von Claudia Domning geht weiter (43). Die Münchnerin war vor fünf Wochen tot in ihrem Zimmer in einem Düsseldorfer Hotel gefunden worden – vom eigenen Vater (84)!
Die Immobilienkauffrau hatte bei ihren Eltern Silvester gefeiert. Seitdem tappen die Düsseldorfer Ermittler im Dunkeln. Daran ändert auch das zweite Gutachten der Rechtsmedizin nichts. Ergebnis nach tz-Informationen: Die Verletzungen passen nicht zweifelsfrei zu einem Unfall. Die Mord-Ermittlungen gehen weiter!
Für den Lebensgefährten Peter S. (61) ist die Situation unerträglich: „Jeder Ermittler erzählt mir etwas anderes. Was soll ich noch glauben?“ Gestern besuchte er zum ersten Mal das Grab in Düsseldorf, Claudias Eltern hatten ihn nicht zur Beerdigung vor zwei Wochen eingeladen. Er sagt: „Am schlimmsten wäre, wenn es Mord war, und der Täter noch frei rum läuft.“