Gemeinsame Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Rheinpfalz und der Staatsanwaltschaft Frankenthal
In den frühen Morgenstunden des 18.2.2014 fand ein von der Nachtschicht nach Hause kommender 49-jähriger Mann seine 50-jährige Lebensgefährtin in der gemeinsamen Mietwohnung in Speyer tot auf.
Die Mordkommission der Zentralen Kriminalinspektion Ludwigshafen hat die Ermitltungen aufgenommen.
Staatsanwaltschaft und Polizei gehen aufgrund der vorgefundenen Gesamtumstände und Spurenlage von einem Gewaltverbrechen aus.
Gemeinsame Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Rheinpfalz und der Staatsanwaltschaft Frankenthal
Wie bereits berichtet hatte am Morgen des 18.2.2014 ein 49-jähriger Mann, der von der Nachtschicht kurz nach 5 Uhr nach Hause kam, seine 50-jährige Lebensgefährtin tot in der gemeinsamen Wohnung in Speyer gefunden. Der Leichnam der Frau wies zahlreiche Messerstiche auf.
Bei den nach diesem Gewaltverbrechen durchgeführten Ermittlungen ergaben sich gestern Verdachtsmomente gegen die 52-jährige Ehefrau des 49-Jährigen, der sich gegen Ende des letzten Jahres von ihr getrennt hatte. Diese wurde unter dringendem Tatverdacht festgenommen.
In ihrer Vernehmung räumte sie gegenüber der Mordkommission ein, die Lebensgefährtin ihres Mannes in den frühen Abendstunden des 17.2.2014 zur Aussprache aufgesucht zu haben. Im Verlauf eines sich anschließenden Streits habe sie die Frau erstochen.
Der Leichnam der Toten wurde heute im Institut für Rechtsmedizin in Mainz obduziert. Dem vorläufigen Obduktionsergebnis zufolge verstarb die Frau infolge der ihr beigebrachten Messerstiche.
Bei ihrer inzwischen erfolgten Vorführung beim Haftrichter machte die 52-jährige Ehefrau von ihrem Schweigerecht Gebrauch. Der Haftrichter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Frankenthal Haftbefehl wegen Totschlags.
53-Jährige in Frankenthal verurteilt Neun Jahre Haft für Mord an Nebenbuhlerin
Eine 53-Jährige, die die Freundin ihres Mannes erstochen hat, ist zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Die Frankenthaler Richter sprachen die Frau wegen Totschlags schuldig.
Die vierfache Mutter hatte zugegeben, die Nebenbuhlerin am 17. Februar niedergestochen zu haben. Die Frau sei mit Perücke und Brille maskiert unter einem Vorwand in die Wohnung des Opfers in Speyer gelangt und habe um eine neue Chance für die Beziehung gebeten, sagte der Staatsanwalt am Montag in seinem Plädoyer vor dem Frankenthaler Landgericht.
Nach einem Wortwechsel und einem Handgemenge habe die Frau dann ihrer Konkurrentin die tödlichen Messerstiche zugefügt.
Die 53-Jährige habe aus "extremer Wut" elf Mal zugestochen, nachdem die Nebenbuhlerin den Mann nicht habe freigeben wollen und sie ausgelacht habe. Dann soll die Angeklagte die Tote entkleidet haben, um ein Sexualdelikt vorzutäuschen. "Sie war bereit, die Frau zu töten", so der Staatsanwalt. Es könne aber nicht mit der nötigen Sicherheit gesagt werden, dass Mordmerkmale wie Heimtücke oder niedere Beweggründe erfüllt seien. Die Anklagevertretung hatte elf Jahre Haft wegen Totschlags gefordert.
Nebenklage-Anwalt sieht Mordmerkmale erfüllt Der Anwalt der Nebenklage, der den Bruder des Opfers vertritt, ging davon aus, dass die Frau von Anfang an im Sinn hatte, ihre Nebenbuhlerin zu töten. Er hatte vom Gericht den rechtlichen Hinweis gefordert, dass auch eine Verurteilung wegen Mordes in Betracht komme.
Die Verteidigung hatte darauf verwiesen, dass der Ehemann die 53-Jährige jahrelang mit dem Opfer betrogen und sie im Dezember 2013 nach mehr als 20 Ehejahren verlassen habe. Sie sei zutiefst gekränkt gewesen. Deshalb plädierte der Anwalt der Angeklagten für eine deutlich geringere Strafe als von der Staatsanwaltschaft gefordert, ohne aber ein genaues Maß zu nennen. Täterin äußert Reue
"Ich wollte das nicht und ich bereue es zutiefst", sagte die Frau vor Gericht. Sie hatte nach Angaben ihres Anwalts erst nach der Trennung erfahren, dass ihr Mann bereits seit Jahren eine Beziehung zu der anderen Frau unterhielt. Der Bruder des Opfers sagte an die Adresse der Angeklagten, er glaube ihr nicht, dass sie zunächst nur mit seiner Schwester habe sprechen wollen.