20.08.2020 07:12 2.446 Zungen-Küsse und sexuelle Handlungen mit 12-Jähriger? Priester wegen Missbrauchs vor Gericht
Bad Kissingen - Ein katholischer Pfarrer muss sich seit dem heutigen Donnerstag (9 Uhr) wegen sexuellen Missbrauchs eines Mädchens vor dem Amtsgericht Bad Kissingen verantworten.
Der 43-Jährige soll sich vor rund zehn Jahren an einer damals 12-Jährigen vergangen haben.
Das Mädchen hat laut Staatsanwaltschaft für den Angeklagten geschwärmt. Beide hätten sich häufiger getroffen und zahlreiche Nachrichten geschrieben.
Später soll es zu mindestens einem Zungenkuss und zwischen November 2010 und Februar 2011 in einem Wald am Rande einer unterfränkischen Gemeinde zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Von 2008 bis 2010 war der Verdächtige Kaplan einer katholischen Pfarrgemeinschaft im Landkreis Bad Kissingen, das mutmaßliche Opfer eine Ministrantin.
Staatsanwältin Isabell Simon geht davon aus, dass der Angeklagte wusste, dass die Schülerin noch minderjährig war. Die Anklage lautet daher auf sexuellen Missbrauch von Kindern und schweren sexuellen Missbrauch von Kindern.
Der Würzburger Bischof Franz Jung hat dem Deutschen bis zur Klärung des Sachverhaltes die Ausübung des priesterlichen Dienstes verboten. Für den Prozess vor einem Schöffengericht ist nur ein Verhandlungstag anberaumt. Sieben Zeugen sollen gehört werden. Ein Urteil könnte noch am Donnerstag gesprochen werden. Diese Entscheidung dürfte dann auch die kirchenrechtliche Voruntersuchung beeinflussen, die seit Februar in der Sache läuft.
Update, 20. August, 10.06 Uhr: Angeklagter schweigt zu Vorwürfen
Der wegen schweren sexuellen Missbrauchs angeklagte katholischer Pfarrer hat es zu Prozess-Auftakt zunächst abgelehnt, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Lediglich zu seinen persönlichen Verhältnissen sagte der 43-Jährige am Donnerstag etwas vor dem Amtsgericht Bad Kissingen."Ich komme aus einer christlichen Familie", sagte der Angeklagte. "Ich habe erst überlegt, Arzt zu werden und Menschen zu helfen." Irgendwann sei dann doch der Wunsch gereift, Priester zu werden. "Es gibt schon immer wieder Momente, wo man sich einsam fühlt", sagte er hinsichtlich Fragen des Schöffengerichts zum zölibatären Leben.
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