Prozess nochmal neu Mutter und Kind angefahren! Mord-Prozess um Raser neu aufgerollt
5. August 2020 11:42 Bereich:
Im September 2017 floh Djordje S. (35) mit seinem BMW vor der Polizei, erfasste eine Mutter und deren kleine Tochter. Beide überlebten nur knapp, leiden bis heute.
Ein Jahr später bekam der Serbe vom Landgericht u. a. wegen zweifachen versuchten Mordes 13 Jahren Haft. Doch der Angeklagte ging gegen diesen Vorwurf in Revision. Der Bundesgerichtshof kassierte das Urteil. Seit Freitag rollt eine andere Kammer den Fall neu auf.
Rückblick: 21. September 2017, morgens gegen 8 Uhr in der Oranienstraße (Kreuzberg). Mit über 75 Stundenkilometern rast der Serbe durch die Tempo-30-Zone. Betrunken. Ohne Pappe.
Im Kofferraumgestohlene Baumaschinen. Zur selben Zeit wollen Sultan A. (damals 27) und Tochter Melek (damals 5) an der Ecke Skalitzer Straße bei Grün die Straße Richtung Kindergarten überqueren.
Der BMW erwischt sie frontal. Mutter und Kind schleudern 15 Meter durch die Luft. Beide werden schwer verletzt. Das Kind sogar lebensgefährlich. Zwei Krankenschwestern, zufällig vor Ort, retten ihm das Leben. Djordje S., damals nur einen Monat nach seiner Abschiebung wieder nach Berlin zurückgekehrt, galt als Intensivtäter im Straßenverkehr, war bereits sieben Mal einschlägig vorbestraft.
Im Oktober 2019 hob der 4. Strafsenat des BGH das Urteil auf. Begründung: Die Feststellungen des Landgerichts, der Angeklagte habe mit bedingtem Tötungsvorsatz gehandelt, seien lückenhaft. So seien seine Sichtverhältnisse am Unfallort nicht nachvollziehbar festgestellt. Genauso wenig die tatsächliche Ampelschaltung. Und die tatsächliche Geschwindigkeit des BMW.
Familienmitglieder der Opfer, die zum Prozessauftakt zahlreich erschienen waren: „Es war schon ein Schock, dass das Urteil aufgehoben wurde. Aber wir hegen keinen Hass. Wir legen das Schicksal in die Hände des Gerichts.“
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