Mehrere Verletzte in Erfurt Rassismus? Zehn Deutsche attackieren Ausländer
01.08.2020, 08:22 Uhr | dpa
Mehrere Verletzte in Erfurt Rassismus? Zehn Deutsche attackieren Ausländer
01.08.2020, 08:22 Uhr | dpa Erfurt: Ausländer angegriffen und verletzt – Polizei ermittelt. Polizeiauto in der Erfurter Innenstadt (Symbolbild): Bei dem Angriff wurden zwei Menschen verletzt. (Quelle: imago images/Karina Hessland)
Polizeiauto in der Erfurter Innenstadt (Symbolbild): Bei dem Angriff wurden zwei Menschen verletzt. (Quelle: Karina Hessland/imago images)
In Thüringens Landeshauptstadt ist es zu einer brutalen Attacke gekommen. Eine Gruppe von zehn Personen griff Ausländer an. Die Polizei vermutet ein Hassverbrechen.
Zwei Ausländer sind in Erfurt bei einer offenbar rassistischen Tat verletzt worden. Aus bislang ungeklärter Ursache attackierten etwa zehn Deutsche am frühen Samstagmorgen eine "dreiköpfige Gruppe ausländischer Mitbürger", wie die Polizei mitteilte. Zwei von ihnen wurden verletzt, ein Opfer davon schwer. Die Polizei machte zunächst keine Angaben zu deren Nationalität.
Die Angreifer wurden vorläufig festgenommen. Die Polizei geht nach eigener Aussage "von einem fremdenfeindlichen Übergriff" aus. Ob es sich bei den Opfern um Männer oder Frauen handle, teilte die Polizei bislang nicht mit.
Auch ob bei dem Angriff Waffen oder andere Gegenstände eingesetzt wurden, ließ sich zunächst nicht sagen. Dem Übergriff ging ein Streit voraus. Die Verletzten kamen in ärztliche Behandlung. Weitere Details wurden mit Verweis auf die andauernden Ermittlungen zunächst nicht genannt. Der Übergriff ereignete sich etwa gegen 3.05 Uhr.
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Seltsam. Hier schreibt man nicht Gruppe - das die sich nicht dämlich vorkommen?
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Samstag, 01. August 2020 Zustand zeitweise "kritisch" Rassisten in Erfurt verletzen drei Menschen
Vor einem rechter Szenetreff in Erfurt werden mitten in der Nacht drei Menschen aus Guinea angegriffen. Ein Dutzend Deutsche geht sie an, fügt ihnen teils schwere Verletzungen zu. Wenige Stunden später demonstrieren Hunderte - gegen einen rechtsradikalen Angriff von vor zwei Wochen.
Drei Männer aus Guinea sind in Erfurt Opfer eines rassistisch motivieren Angriffs geworden. Zwei der Männer wurden verletzt, einer von ihnen schwer, wie die Polizei mitteilte. Demnach war der Zustand des Schwerverletzten zeitweise "kritisch". Die "dreiköpfige Gruppe ausländischer Mitbürger" sei an einem bekannten Treffpunkt der rechten Szene in einem Plattenbaugebiet im Südosten Erfurts von zehn bis zwölf Deutschen verbal und danach tätlich angegriffen worden.
Die Polizei sprach von einem "fremdenfeindlichen Übergriff". Zwölf mutmaßliche Täter wurden vorläufig festgenommen und in Gewahrsam genommen. Der Gesundheitszustand des Schwerverletzten sei zeitweise als kritisch eingeschätzt worden, hieß es. Er wurde wie der andere Verletzte im Krankenhaus versorgt.
Ob bei dem Angriff Waffen oder andere Gegenstände eingesetzt wurden, war zunächst nicht bekannt. Der Übergriff ereignete sich etwa gegen 3.05 Uhr in der Nacht. Die Angreifer hielten sich den Angaben zufolge vor dem rechten Szenetreff auf. In die Ermittlungen sei das Landeskriminalamt eingeschaltet worden. Die Polizei forderte Zeugen auf, sich zu melden. In Thüringer Sicherheitskreisen wird davon ausgegangen, dass sich in dem Szenetreff, vor dem der Angriff erfolgte, auch Mitglieder oder Sympathisanten der rechtsextremistischen Kleinstpartei Dritter Weg regelmäßig aufhalten. Die Polizei äußerte sich dazu nicht.
In der thüringischen Landeshauptstadt protestierten Hunderte gegen Rechtsextremismus und Übergriffe der rechten Szene. Die Polizei sprach von etwa 400 Teilnehmern. Hintergrund war ein Vorfall am vorletzten Juli-Wochenende auf einer Grünfläche vor der Staatskanzlei, bei dem eine Gruppe Jugendlicher angegriffen und verletzt wurde. Einige der Angreifer haben nach Angaben der Ermittlungsbehörden einen rechtsradikalen Hintergrund.
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Innenminister schimpft über Justiz: "Die Nazi-Schläger laufen alle wieder frei rum"
02.08.2020 | 16:27
Sie wurden in Erfurt brutal angegriffen und verletzt - junge Männer aus einem afrikanischen Land. Die mutmaßlichen Täter, die wahrscheinlich aus der rechten Szene kommen, sind zum Ärger des Innenministers wieder auf freiem Fuß.
Drei Männer aus Guinea sind in Erfurt Opfer eines rassistisch motivieren Angriffs geworden. Zwei von ihren wurden in der Nacht zum Samstag verletzt, darunter ein 21-Jähriger schwer. Sein Zustand soll zeitweise kritisch gewesen sein. Die Polizei sprach von einem "fremdenfeindlichen Übergriff". Innenminister Georg Maier (SPD) schrieb auf Twitter: "Ich bin schockiert! Erneut rechtsextreme Gewalt in Erfurt. Bin in Gedanken bei den Opfern." Die Tat geschah vor einem bekannten Treffpunkt der rechten Szene.
Der Vorfall zeige eine steigende Gewaltbereitschaft in rechtsextremistischen Strukturen, so der Minister. Diese Einschätzung teilte auch die Linke-Abgeordnete Katharina König-Preuss.
"Die Nazi-Schläger von Erfurt laufen alle wieder frei rum"
Zwölf mutmaßliche Täter, die die Polizei vorläufig festgenommen und zeitweise in Gewahrsam genommen hatte, wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Haftbefehle seien nicht beantragt worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt am Sonntag auf Anfrage. Es lägen keine Haftgründe vor - das seien unter anderem Flucht- oder Verdunklungsgefahr. Die Ermittlungen gegen die Verdächtigen liefen weiter.
Maier twitterte nach der Entscheidung der Staatsanwaltschaft: "Die Nazi-Schläger von Erfurt laufen alle wieder frei rum. Ich weiß, dass es mir nicht zusteht, die Justiz zu kritisieren. Aber für die Opfer und die Menschen am Herrenberg ist das eine Katastrophe." Herrenberg heißt das Plattenbaugebiet im Erfurter Südosten, wo sich die Tat nachts gegen 3.00 Uhr vor dem Treffpunkt der rechten Szene ereignet hatte. Die Angreifer hielten sich laut Polizei davor auf.
Dreiköpfige Gruppe von zehn bis zwölf Deutschen attackiert
Die "dreiköpfige Gruppe ausländischer Mitbürger" sei von zehn bis zwölf Deutschen verbal und danach tätlich angegriffen worden, erklärte die Polizei. Die beiden Verletzten wurden im Krankenhaus versorgt. Der Schwerverletzte soll eine Kopfverletzung erlitten haben. In die Ermittlungen wurde unter anderem das Landeskriminalamt eingeschaltet. Die Polizei forderte Zeugen auf, sich zu melden.
In Thüringer Sicherheitskreisen wird davon ausgegangen, dass sich in dem Szenetreff, vor dem der Angriff erfolgte, auch Mitglieder oder Sympathisanten der rechtsextremistischen Kleinstpartei Dritter Weg regelmäßig aufhalten. Die Polizei äußerte sich dazu nicht.
Die Linke-Landtagsabgeordnete König-Preuss sprach von einer vermehrten Aktivität von Neonazis. Es sei bereits der zweite massive Neonazi-Übergriff in Erfurt innerhalb weniger Wochen, erklärte sie. Der Dritte Weg bietet nach ihren Angaben Kampfsporttraining für militante Neonazis sowie für Kinder und Jugendliche an.
Politikerin fordert Bleiberecht für Opfer rechter Gewalt
"Das Ziel ist, wie sich heute Nacht erneut zeigte, Menschen zu verletzen und eine Atmosphäre der Angst zu schaffen", äußerte König-Preuss, die Sprecherin für Antifaschismus und Antirassismus der Fraktion ist. Es sei an der Zeit, dem Einhalt zu gebieten. Ein Verbotsverfahren gegen den Dritten Weg sei überfällig.
König-Preuss forderte zudem auf Twitter, den Opfern rechter Gewalt ein Bleiberecht in Thüringen zu geben. Der Innenpolitiker der CDU-Landtagsfraktion, Raymond Walk, verlangte ebenfalls auf Twitter eine umfassende Aufklärung zum Tatmotiv.
In Thüringens Landeshauptstadt protestierten am Samstag hunderte Menschen gegen Rechtsextremismus und Übergriffe der rechten Szene. Die Polizei und die Veranstalter sprachen von etwa 400 Teilnehmern. Hintergrund war ein Vorfall am vorletzten Juli-Wochenende auf einer Grünfläche vor der Staatskanzlei, bei dem eine Gruppe Jugendlicher angegriffen und verletzt wurde. Einige der Angreifer haben nach Angaben der Ermittlungsbehörden einen rechtsradikalen Hintergrund. Die Ermittlungen dazu laufen ebenfalls noch.
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