Epoch Times3. Juli 2020 Aktualisiert: 3. Juli 2020 16:02
In Celle hat der Prozess gegen eine mutmaßliche ehemalige Angehörige der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus Deutschland begonnen. Die 30-Jährige soll sich in Syrien unter anderem als "Heiratsvermittlerin" für den IS betätigt haben.
Im niedersächsischen Celle hat am Freitag der Prozess gegen eine mutmaßliche ehemalige Angehörige der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus Deutschland begonnen. Die 30-Jährige muss sich vor dem dortigen Oberlandesgericht (OLG) verantworten, weil sie sich laut Anklage mehrere Jahre beim IS in Syrien aufgehalten und sich dort unter anderem als „Heiratsvermittlerin“ betätigt haben soll. Die Türkei hatte sie 2019 mit ihren Kindern abgeschoben.
Die Deutschsyrerin hatte sich laut Anklageschrift seit 2014 beim IS in Syrien aufgehalten. Außerdem soll sie von dort aus Heiraten zwischen IS-Kämpfern und Frauen aus Deutschland vermittelt haben und an den anschließenden Schleusungen beteiligt gewesen sein.
Nach Angaben eines Gerichtssprechers erklärte die Angeklagte am Freitag vor Gericht, ihrem damaligen Ehemann 2014 zum IS nach Syrien begleitet, dessen Ideologie aber niemals geteilt und den Entschluss bald bereut zu haben. Ihr Mann sei vom IS inhaftiert und währenddessen bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau dagegen vor, Mitglied des IS gewesen und von diesem zumindest zeitweise Geld erhalten zu haben. Demnach führte sie zudem den Haushalt für ihren für den IS kämpfenden Mann und erzog die gemeinsamen Kinder im Sinne der Dschihadistenmiliz. Nach dem Zusammenbruch des IS im vorigen Jahr wurde sie in der Türkei aufgegriffen und von dort im Dezember 2019 mit ihren vier Kinder nach Deutschland abgeschoben. (afp)
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Justiz Frauen für den IS angeworben: Terror-Prozess kurz vor dem Ende
28.07.2020 06:00 63 Frauen für den IS angeworben: Terror-Prozess kurz vor dem Ende
Celle - Im Prozess gegen eine IS-Sympathisantin aus Vechta, die für die Terrormiliz Frauen zur Heirat mit Kämpfern angeworben haben soll, wird das Urteil früher als zunächst geplant erwartet.
Die Plädoyers sind für den 20. und das Urteil für den 24. August vorgesehen, teilte das Oberlandesgericht Celle am Montag mit.
Ursprünglich sollte der Prozess gegen die 30-Jährige noch zwei Monate länger laufen.
Die Deutsch-Syrerin muss sich seit Anfang Juli wegen Unterstützung der Miliz Islamischer Staat vor dem Oberlandesgericht verantworten.
Als Teil eines Netzwerks radikalisierter Frauen soll die Angeklagte nach ihrer Ausreise nach Syrien 2014 von dort aus weitere Frauen in Deutschland für den IS gewonnen, deren Heirat mit Kämpfern organisiert und sie in die Aktivitäten der Miliz eingegliedert haben.
Zu Prozessauftakt hatte die Angeklagte ein Teilgeständnis abgelegt.
Sie bereue inzwischen die Ausreise zum IS und distanziere sich von der Miliz, hatte sie erklärt.
Der Bundesgerichtshof hatte eine Entlassung der Angeklagten aus der Untersuchungshaft kürzlich abgelehnt.
Wegen der Schwere der Vorwürfe habe die 30-Jährige mit einer empfindlichen Haftstrafe zu rechnen. Zudem bestehe Fluchtgefahr.
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