Quarantäne nach Corona-Ausbruch In Berlin dürfen Hunderte Mieter das Haus nicht verlassen
von: Hildburg Bruns veröffentlicht am 15.06.2020 - 09:55 Uhr
„Das hat eine neue Qualität in der Corona-Krise“, sagt Neuköllns Gesundheits-Stadtrat Falko Liecke (47, CDU) und man hört seine tiefen Sorgen. Erstmals müssen in Berlin die Bewohner ganzer Mietshäuser unter Quarantäne.
Berlin - In mindestens drei Bezirken wurden schon komplette Hausgemeinschaften getestet: in Spandau (Wilhelmstadt), Wedding, Neukölln. Was sie gemeinsam haben: einen hohen Anteil rumänischer Bewohner.
Aufgefallen war diese Verbindung bei Schulkindern. Aber es ist nicht klar, ob sich Betroffene bei Begegnungen oder einem Event angesteckt haben.
Eine Theorie: Ein infizierter Pfarrer, der mittlerweile in der Klinik liegt, könnte bei Besuchen in verschiedenen Gemeinden andere infiziert haben.
Neukölln scheint ein Hotspot zu sein. Ein ganzer Wohnblock mit hunderten von Mietern an der Harzer/Treptower Straße steht derzeit vorsorglich unter Quarantäne. Positiv getestet wurden bislang 52 Bewohner. „Samstag um 6.30 Uhr morgens stand bei mir das Gesundheitsamt vor der Tür und wollte Daten haben“, sagt Mensure Y. (36). Die türkische Mutter darf mit ihren Kindern (17, 7) jetzt 14 Tage nicht mehr raus oder Besuch empfangen.
Der Großteil der Tests muss aber noch durchgeführt werden. Am Wochenende waren Gesundheitsamt und Sozialarbeiter zunächst unterwegs, um die Betroffenen zu informieren.
Stadtrat Liecke kann mit seinen sechs mobilen Teams und dem Abstrichzentrum am Hotel Estrel etwa 200 bis 300 Abstriche am Tag nehmen. Er sagt: „Da es schnell gehen soll, müssen wir uns was einfallen lassen.“ In einer Telefon-Konferenz mit Senat und Bezirksexperten soll die Lage heute beraten werden.
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