Ungelöste Mord- und Kriminalfälle
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Dietzenbach: Gruppe von 50 Männern legt Feuer und greift Polizisten an | Anklage erhoben
29.05.20 Gruppe von 50 Männern legt Feuer und greift Polizisten an
Am Freitag hat eine Gruppe im hessischen Dietzenbach Feuer gelegt. Offenbar nur, um die Polizei anzulocken, die sie mit Steinen bewarf. Zwei Stunden dauerte die Auseinandersetzung. Der Innenminister glaubt an einen Zusammenhang mit einer früheren Polizeiaktion.
Eine heftige Stein-Attacke gegen Feuerwehrleute und Polizisten hat in Hessen Entsetzen ausgelöst. Die Einsatzkräfte waren in Dietzenbach im Kreis Offenbach vermutlich in einen Hinterhalt gelockt und dann attackiert worden. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Nach den Worten von Landesinnenminister Peter Beuth (CDU) könnte der Angriff womöglich mit einer größeren Polizeiaktion Anfang der Woche zusammenhängen. Beamte hatten in einem Hochhaus in mehreren Kellern unter anderem über 200 Fahrräder sichergestellt, mutmaßlich Diebesgut.
„Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass es am Ende einen Zusammenhang gibt zu Straftaten, die vorher begangen worden sind und wo es eine entsprechende Polizeiaktion gegeben hat“, sagte Beuth in Wiesbaden. Einzelheiten müssten jedoch erst noch ermittelt werden. Auf einen politischen Hintergrund gebe es keine Hinweise, sagte der Minister. Nach den Worten eines Polizeisprechers in Dietzenbach ist die Motivlage noch völlig offen.
Den Angaben zufolge wurden zunächst auf einem Parkdeck Mülltonnen und ein Bagger angezündet, um die Einsatzkräfte nach Angaben der Polizei in einen Hinterhalt zu locken. Als die Helfer am frühen Freitagmorgen eintrafen, wurden sie von etwa 50 Männern mit Steinen beworfen.
„Wir haben leider eine hinterhältige Tat zu beklagen ... eine Gewalttat, die ich aufs Schärfste verurteile“, sagte Beuth. „Ein Dutzend Einsatzwagen wurden beschädigt, da grenzt es an ein Wunder, dass kein Helfer verletzt wurde.“ Beuth kündigte an, die Polizeipräsenz in Dietzenbach und Umgebung deutlich zu erhöhen. „Wir werden dafür sorgen, dass der Staat für Recht und Ordnung sorgt“, sagte er.
Drei Männer wurden laut Polizei vorläufig festgenommen. Zwei von ihnen hätten den Einsatz gestört und seien Platzverweisen nicht gefolgt, der Dritte sei ein mutmaßlicher Steinewerfer. Der Sachschaden beläuft sich laut Polizei auf mindestens 150.000 Euro.
Erst am Donnerstag hatte das Bundeskriminalamt (BKA) über einen neuen Anstieg bei der Gewalt gegen Polizisten in Deutschland berichtet. So wurden dem Bundeslagebild zur Gewalt gegen Polizisten zufolge im vergangenen Jahr 36.126 Fälle registriert. Das waren rund 3000 Fälle – oder auch 8,6 Prozent – mehr als im Jahr 2018. Einsatzkräfte werden zum Beispiel mit Böllern beworfen oder mit Eisenstangen attackiert. Auch die Zahl der Polizisten, die Opfer von Attacken wurden, stieg. Im Jahr 2019 waren es 69.466 Beamte. Im Vergleich zum Jahr 2018 (65.896 Opfer) wurde eine Zunahme von 5,4 Prozent registriert.
Auch in Hessen sehen sich Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungssanitäter immer häufiger körperlicher Gewalt ausgesetzt. Rein statistisch gesehen kam es im Jahr 2019 pro Tag zu fünf bis sechs Übergriffen alleine auf Polizistinnen und Polizisten. Insgesamt wurden 2052 derartige Gewalttaten erfasst, wie aus der Antwort des hessischen Innenministeriums auf eine Landtagsanfrage der AfD-Abgeordneten Dirk Gaw und Klaus Herrmann vom April hervorgeht.
ZitatNach den Worten von Landesinnenminister Peter Beuth (CDU) könnte der Angriff womöglich mit einer größeren Polizeiaktion Anfang der Woche zusammenhängen. Beamte hatten in einem Hochhaus in mehreren Kellern unter anderem über 200 Fahrräder sichergestellt, mutmaßlich Diebesgut.
Anklage nach Steinwürfen auf Polizei und Feuerwehr
Es war eine feige Attacke aus dem Hinterhalt: Am 29. Mai 2020 zündete ein Mob auf einem Parkdeck Mülltonnen und dann einen Bagger an, lockte so Polizei und Feuerwehr an. Kaum waren die Einsatzkräfte vor Ort, bewarfen die Chaoten sie mit Steinen! Wie durch ein Wunder wurde bei der Attacke im Spessartviertel niemand verletzt.
Nun sind die Ermittlungen abgeschlossen, ist Anklage erhoben worden.
Die Staatsanwaltschaft Offenbach wird acht jungen Männern (15 bis 21 Jahre alt) schweren Landfriedensbruch vor, sieben müssen sich zusätzlich wegen gemeinschaftlicher Brandstiftung verantworten.
Eine Sprecherin des Amtsgerichts Offenbach: „Sie sollen ein Kraftfahrzeug in Brand gesetzt haben.“
Da das Verfahren sehr aufwendig ist, wurde „über den Antrag auf Zulassung der Anklage bislang nicht entschieden.“ Daher ist auch der Beginn einer Hauptverhandlung noch nicht absehbar.