An Verletzungen gestorben : Jugendlicher auf der Straße in Celle erstochen
Aktualisiert am 08.04.2020-11:40
Ein Fünfzehnjähriger ist am Dienstagabend in Celle auf der Straße erstochen worden. Mehrere Zeugen beobachteten die Tat und hielten den mutmaßlichen Täter fest.
Ein 15 Jahre alter Junge ist im niedersächsischen Celle erstochen worden - plötzlich, unvermittelt und nach Polizeiangaben vermutlich auch grundlos. Der Junge war mit dem Fahrrad in der Nähe des Bahnhofs unterwegs, als ihn ein 29 Jahre alter Mann „mit einem Stichwerkzeug“ angriff, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten. Das Opfer erlitt am Dienstagabend schwere Verletzungen. Der 15-Jährige starb kurze Zeit später im Krankenhaus.
Mehrere Zeugen beobachteten die Tat und hielten den mutmaßlichen Täter fest. Er wurde von der Polizei vorläufig festgenommen - wegen Verdachts des Totschlags. Noch im Laufe des Mittwochs sollte er einem Haftrichter vorgeführt werden, sagte eine Polizeisprecherin. Augenzeugen hätten berichtet, der Mann habe sich zuvor in einem Hauseingang aufgehalten.
Der Angriff sei aus dem Nichts gekommen, die Hintergründe seien unklar, sagte die Polizeisprecherin. Unbekannt ist auch, ob der 29-Jährige und sein Opfer sich kannten. Der Junge sei irakischer Herkunft und wohne in Celle. Der mutmaßliche Täter sei Deutscher, zu seinem Motiv gebe es bisher noch keine konkreten Anhaltspunkte. Bei seiner Festnahme habe der 29-Jährige verwirrt gewirkt. Der Mann, der anwaltlich vertreten wird, äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen.
Nach einem Bericht der „Celleschen Zeitung“ sperrte die Polizei den Tatort am Dienstagabend weiträumig ab. Die Spurensicherung suchte demnach in Schutzanzügen nach Hinweisen.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
15-jähriger Iraker in Celle erstochen: Streit um mögliches rassistisches Motiv
Sonntag, 12.04.2020, 22:57
Die Bluttat von Celle gibt weiter Rätsel auf, der Tatverdächtige schweigt zum Tod des 15-jährigen Jugendlichen. Über das Motiv wird gestritten.
Nach dem gewaltsamen Tod eines 15-Jährigen in Celle hat sich der mutmaßliche Angreifer noch nicht zu dem Motiv für die Tat geäußert. "Es gibt bislang keine Anhaltspunkte für einen politischen Hintergrund oder eine rassistische Motivation. Wir gehen weiterhin von einer psychischen Erkrankung bei dem Mann aus", sagte Oberstaatsanwalt Lars Janßen.
Am Samstag gab die Polizei bekannt, dass "auch das persönliche Umfeld sowie die Social-Media-Accounts des 29-Jährigen durchleuchtet" werden. Bereits am Donnerstag hatte "Zeit Online" berichtet, dass drei Social-Media-Accounts des mutmaßlichen Täters "eine Nähe zu rechtsextremen Verschwörungsideologien" belegten. Die Polizei habe bestätigt, dass es sich beim Inhaber der Konten um den Verdächtigen handele.
Das Opfer ist ein 15 Jahre alter jesidischer Kurde, der mit seiner Familie aus dem Irak nach Deutschland kam. Nach Angaben der Polizei soll ihn der Tatverdächtige am Dienstagabend grundlos mit einem Messer niedergestochen haben, als er zufällig auf seinem Fahrrad an dem 29 Jahre alten Mann vorbeifuhr. Wegen Verdachts des Totschlags wurde am Mittwochabend Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Angreifer erlassen.
Psychiatrisches Gutachten soll Aufschlüsse geben
Genauere Aufschlüsse soll nun ein psychiatrisches Gutachten über den aus Celle stammenden Beschuldigten geben. "Bei einer solchen Konstellation ist die Beauftragung eines solchen Gutachtens die normal übliche Praxis", sagte Oberstaatsanwalt Janßen.
Mehrere Gruppierungen, darunter jesidische Vereine, warfen der Staatsanwaltschaft am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung vor, einen möglichen rassistischen Hintergrund mit Verweis auf mutmaßliche psychische Erkrankungen kleinzureden. "Psychische Erkrankungen sind kein Widerspruch für ideologische Motive", hieß es in der Erklärung.
Teenager (†15) auf offener Straße erstochen: Rechtsextreme Attacke?
14.04.2020 12:08 4.298 Teenager (†15) auf offener Straße erstochen: Rechtsextreme Attacke?
Celle – Nach der tödlichen Attacke auf einen 15-Jährigen in Celle prüfen die Ermittler die Aktivitäten des mutmaßlichen Täters im Internet.
Es gehe insbesondere um die Social-Media-Accounts des Mannes, sagte Oberstaatsanwaltschaft Lars Janßen am Dienstag.
Der 29-jährige Deutsche soll den Jungen laut Polizei grundlos niedergestochen haben, als der 15-Jährige zufällig mit seinem Fahrrad an ihm vorbeifuhr.
Der Mann sitzt seit der Tat am Dienstagabend vergangener Woche wegen Totschlagsverdachts in Untersuchungshaft. Er schweigt zum Tatgeschehen und zu seinem Motiv. Das Opfer ist ein jesidischer Kurde, der mit seiner Familie 2014 aus dem Nordirak nach Celle geflüchtet war.
Im Hinblick auf das Motiv werde in alle Richtungen ermittelt, sagte Janßen. Mehrere Gruppierungen, darunter jesidische Vereine, hatten der Staatsanwaltschaft am Freitag vorgeworfen, einen möglichen rassistischen Hintergrund des Verbrechens mit dem Verweis auf eine mögliche psychische Erkrankung des Täters vorschnell klein zu reden.
Auch das Netzwerk "Südheide gegen Rechtsextremismus" unterstützt die Erklärung, in der Parallelen zum Attentäter von Hanau gezogen werden. Nach Recherchen von "Zeit Online" belegen unter anderem drei Social-Media-Accounts des 29-Jährigen aus Celle "eine Nähe zu rechtsextremen Verschwörungsideologien".
Die Staatsanwaltschaft hat wie in solchen Fällen üblich ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben. Bei seiner Festnahme hatte der 29-Jährige laut Polizei verwirrt gewirkt.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
11.08.2020 09:54 1.859 15-Jährigen auf der Straße erstochen: Beschuldigter soll in die Psychiatrie
Celle - Nach dem tödlichen Messerangriff auf einen 15-Jährigen in Celle vom vergangenen April könnte der Beschuldigte dauerhaft in einer psychiatrischen Klinik untergebracht werden.
Einen entsprechenden Antrag auf Durchführung eines Sicherungsverfahrens hat die Staatsanwaltschaft Lüneburg beim Schwurgericht des Landgerichts Lüneburg gestellt, wie Oberstaatsanwalt Lars Janßen am Dienstag sagte. Die Anklagebehörde gehe von Totschlag aus.
Nach den psychiatrischen Gutachten sei zur Tatzeit bei dem 30-Jährigen von einer erheblich eingeschränkten oder sogar einer aufgehobenen Steuerungsfähigkeit aufgrund einer psychotischen Störung im Zusammenhang mit Drogenkonsum auszugehen.
Dabei bestehe die Gefahr erneuter gewalttätiger Übergriffe, meinte Janßen. Per Gutachten seien Cannabis-, Amphetamin- und Kokainkonsum nachgewiesen worden.
"Ein ausländerfeindliches oder rechtsextremes Motiv, das der Beschuldigte bestreitet, konnte nach den Ermittlungen nicht festgestellt werden", sagte Janßen. Die Untersuchungen des persönlichen Umfelds des Beschuldigten und die Auswertung seiner Social-Media-Accounts hätten dafür keine Anhaltspunkte ergeben.
Angeklagter hat Tat gestanden
Am 7. April war der 15-Jährige mit dem Rad auf der Bahnhofstraße in Celle gefahren. Zeugen zufolge hatte sich der Angreifer in einem Hauseingang aufgehalten und den Jugendlichen plötzlich angegriffen. Der Junge war mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden und dort gestorben.
Das Opfer ist ein jesidischer Kurde, der mit seiner Familie 2014 aus dem Nordirak nach Celle geflüchtet war.
Der Beschuldigte hat die Tat nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft gestanden. Er habe ausgesagt, nach dem Verlust seines Arbeitsplatzes vermehrt Drogen genommen zu haben, sagte Janßen im April.
Der Mann habe sich verfolgt gefühlt, daher habe er ein Messer dabei gehabt, als er den Jugendlichen traf. Er habe einen Schub bekommen und zugestochen, das Opfer habe er nicht gekannt.
Mehrere Gruppierungen, darunter jesidische Vereine, hatten der Staatsanwaltschaft zuvor vorgeworfen, einem möglichen rassistischen Motiv nicht ausreichend nachgegangen zu sein.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Landgericht Lüneburg 15-Jähriger in Celle erstochen - Täter muss in die Psychiatrie Daniel S. sei für die Allgemeinheit gefährlich: Er hatte im April einen Jugendlichen getötet - nun hat das Landgericht Lüneburg angeordnet, den 30-Jährigen in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen. 22.10.2020, 10.09 Uhr
Rund ein halbes Jahr nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Jugendlichen in Celle ist der Angreifer wegen vorsätzlicher Tötung nach einem Krankheitsschub in die Psychiatrie eingewiesen worden. Das Landgericht Lüneburg befand, dass Daniel S. wegen seiner paranoiden Schizophrenie für die Allgemeinheit gefährlich sei, wie ein Gerichtssprecher sagte.
Aufgrund der Erkrankung sei die Schuldfähigkeit erheblich gemindert und möglicherweise sogar aufgehoben gewesen, so der Sprecher. Eine Revision ist möglich. S. hatte bereits zum Auftakt des Sicherungsverfahrens zugegeben, im April auf den 15-Jährigen eingestochen zu haben. Er habe ihn nicht töten wollen, aber Stimmen gehört und sich von dem Jugendlichen verfolgt gefühlt. Für den Angriff war laut Landgericht kein rassistisches Motiv erkennbar.
Die Familie des Opfers stammt aus dem Irak. Nach der Messerattacke hatten mehrere Gruppierungen, darunter jesidische Vereine, der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, einen möglichen rassistischen Hintergrund kleinzureden. Psychische Erkrankungen seien kein Widerspruch für ideologische Motive, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung dieser Vereine.
Die zeitliche Unterbringung in der Psychiatrie ist nicht begrenzt, in regelmäßigen Abständen wird überprüft, ob eine Therapie anschlägt. bbr/dpa