Todesfall "Peggy": Ex-Verdächtiger muss kein Schmerzensgeld an Mutter zahlen 22. Mai 2024, 15:14 Uhr
Wer ist für den Tod der kleinen Peggy verantwortlich? Bis heute ist diese Frage ungeklärt. Die Mutter des Mädchens forderte nun von einem früheren Verdächtigen Schmerzensgeld - ohne Erfolg.
von MDR THÜRINGEN
TEILEN Die Mutter der über viele Jahre verschwundenen und schließlich tot aufgefundenen Peggy aus Oberfranken ist mit einer Schmerzensgeld-Klage gegen einen Ex-Verdächtigen gescheitert. Eine Zivilkammer des Landgerichts Hof wies die Klage der Frau am Mittwoch als unbegründet zurück. Dies teilte ein Gerichtssprecher mit.
Sie habe nicht beweisen können, dass der Beklagte die Leiche des Kindes 2001 in einen Wald gebracht hatte, begründete die Kammer ihre Entscheidung.
26.06.2024, 15:01 Uhr Audiobeitrag > Schmerzensgeldklage abgewiesen: Peggys Mutter legt Berufung ein Schmerzensgeldklage abgewiesen: Peggys Mutter legt Berufung ein Peggy Knoblochs Mutter hat Berufung gegen das am Landgericht Hof gesprochene Urteil eingelegt. Dort war im Mai ihre Schmerzensgeldklage abgewiesen worden. Angeklagt war ein Mann, der 2018 gestanden hatte, Peggys Leichnam vergraben zu haben.
Von Frederik Eichstädt Frederik Eichstädt Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am 26.06.2024 um 15:30 Uhr.
Die Mutter der vor 23 Jahren in Lichtenberg verschwundenen Peggy Knobloch hat am Oberlandesgericht Bamberg Berufung gegen das im Mai am Landgericht Hof gesprochene Urteil im Schmerzensgeld-Prozess eingelegt. Das teilte das Landgericht am Mittwoch mit. Dort war am 22. Mai 2024 die Schmerzensgeldklage der Mutter von Peggy als unbegründet abgewiesen worden.
Mutter fordert Schmerzensgeld von ehemaligem Verdächtigen Die Klägerin hatte Schmerzensgeld in Höhe von 75.000 Euro von einem ehemaligen Verdächtigen gefordert. Dieser hatte 2018 gestanden, Peggys Leichnam in einem Waldstück vergraben zu haben, das Geständnis aber später widerrufen. Er habe die Aussagen nur auf Druck von der Polizei abgegeben.
Peggys Mutter macht ihn nach Angaben ihrer Anwältin für ihr seelisches Leid verantwortlich, da sie 15 Jahre lang nichts vom Schicksal ihrer kleinen Tochter gewusst habe. 2016 waren die sterblichen Überreste der 2001 im Alter von neun Jahren verschwundenen Peggy zufällig von einem Pilzsammler in einem Waldstück bei Lichtenberg entdeckt worden.
Gericht entscheidet über weiteres Vorgehen Die Klägerin hat nun zwei Monate Zeit, um ihre Berufung zu begründen. Anschließend kann die Gegenseite eine Erwiderung abgeben. Dann entscheidet das Berufungsgericht in Bamberg, ob eine Berufungshauptverhandlung anberaumt oder im Beschlussweg eine Entscheidung getroffen wird.
Schrecklicher Verdacht im Fall Peggy K.: Was wurde mit dem Körper des Mädchens gemacht? Während die Mutter der Getöteten gegen einen einstigen Nachbarn klagt, wird bekannt, dass die Polizei womöglich einen dramatischen Befund verheimlicht.
Ina Jung und Thomas Moser 18.11.2024 aktualisiert am 18.11.2024 - 17:56 Uhr
ZitatZugleich ist jetzt ein Befund bekannt geworden, den die Ermittler seit acht Jahren womöglich bewusst verheimlicht haben: Die Anfang Juli 2016 in einem Wald gefundenen Knochen Peggys gehören fast ausnahmslos zu ihrem Oberkörper (Rippen, Armknochen, Hals, Schädel). Es fehlen der rechte Unterarm sowie Knochen der Hände. Der Unterkörper mit Becken, Bein- und Fußknochen fehlt jedoch komplett, bis auf ein wenige Zentimeter langes Stück eines Oberschenkelknochens, der abgetrennt worden sein muss. Dieser auffällige Spurenbefund führte die Ermittler zu der Hypothese, dass der Körper des Mädchens zertrennt worden sein könnte. Bekannt gemacht haben die Behörden diesen Sachverhalt nie. Vermittelt wurde lediglich, dass nicht sämtliche Knochen gefunden worden seien.
ZitatSollte es zutreffen, dass der Unterkörper gezielt abgetrennt wurde, stellt sich eine Vielzahl von Fragen: Warum zerteilt jemand eine Mädchenleiche? Waren daran mehrere Personen beteiligt? Was geschah mit dem Unterkörper? Was für Spuren sollten möglicherweise verwischt werden? Und warum haben Polizei und Behörden diesen Befund nie kommuniziert?
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ZitatAuffällige Schnittfläche am Oberschenkelknochen Bis zum Juli 2016, als ihre sterblichen Überreste gefunden wurden, wenige Kilometer von Lichtenberg entfernt im Wald bei Rodacherbrunn auf Thüringer Seite. Die Rechtsmedizin stellte fest, dass die Knochen zu einem acht- bis zehnjährigen Kind gehörten. Peggy, die gerade neun geworden war, könnte nach ihrem Verschwinden noch einige Zeit gelebt haben. War das Kind möglicherweise verschleppt und fortgesetzt missbraucht worden?
ZitatAuffällige Schnittfläche am Oberschenkelknochen Bis zum Juli 2016, als ihre sterblichen Überreste gefunden wurden, wenige Kilometer von Lichtenberg entfernt im Wald bei Rodacherbrunn auf Thüringer Seite. Die Rechtsmedizin stellte fest, dass die Knochen zu einem acht- bis zehnjährigen Kind gehörten. Peggy, die gerade neun geworden war, könnte nach ihrem Verschwinden noch einige Zeit gelebt haben. War das Kind möglicherweise verschleppt und fortgesetzt missbraucht worden?