Marzahn: Mutter und Tochter tot in Wohnung entdeckt Die Leichen der 38-Jährigen und des neunjährigen Kindes wurden in einem mehrgeschossigen Plattenbau in der Wörlitzer Straße gefunden. Die Polizei vernimmt den Familienvater.
1.3.2020 - 16:40 , BLZ
In einer Wohnung in dem Plattenbau in Marzahn wurden in der Nacht zwei Leichen entdeckt.
Berlin-MarzahnIn einer Wohnung in Berlin-Marzahn sind in der Nacht zum Sonntag die Leichen einer Mutter und ihrer Tochter entdeckt worden. Die Mordkommission ermittele zum Verdacht zweier Tötungsdelikte, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Am Sonntag wurde eine Obduktion durchgeführt. Angaben zu den Ergebnissen machte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht.
Beide haben die afghanische Staatsbürgerschaft, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Einen Tatverdächtigen gab es demnach nicht. Die Vernehmungen laufen, auch die des Familienvaters, hieß es weiter. Bisher bestünde kein Tatverdacht gegen den Mann, sagte Steltner der Berliner Zeitung. Die Hintergründe der Tat seien vollkommen unklar.
Gefunden wurden die beiden Leichen am Samstagabend gegen 20.00 Uhr. Der Tatort ist in einem mehrgeschossigen Plattenbau in der Wörlitzer Straße. Die Wohnung wurde am Sonntag von Kriminaltechnikern auf Spuren untersucht. Nach Angaben von Nachbarn lebten die Opfer erst seit kurzem in der Wohnung.
Berlin. Nach einem Zeugenaufruf der Polizei im Fall des Mordes an einer 38-jährigen Frau und ihrer 9-jährigen Tochter in Berlin-Marzahn sind bislang sieben Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Dies teilte eine Sprecherin der Polizei am Mittwoch mit. Die Hintergründe der Tat sind jedoch weiter unklar. Es gebe zurzeit auch keinen Verdächtigen. Der oder die Täter sollen unter anderem einen Feuerlöscher bei der Tat in der Wörlitzer Straße benutzt haben. Die Leichen waren am Samstagabend gegen 20.00 Uhr in einer Wohnung in einem mehrgeschossigen Plattenbau gefunden worden.
Homa Z. und ihre neunjährige Tochter Tajala sind grausam ermordet worden. Die Hintergründe sind rätselhaft. Die afghanische Community fordert Aufklärung. Von Thomas Loy
Die afghanische Community der Hauptstadt trauert um zwei Menschen aus ihren Reihen. Vor zehn Tagen wurden die 38-jährige Homa Z. und ihre neunjährige Tochter Tajala in ihrer Marzahner Wohnung grausam ermordet. Der Ehemann Ahmad Z. fand seine Tochter tot im Badezimmer, anschließend brach er psychisch zusammen.
Er hat für die Tat keinerlei Erklärung, wie er in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel erklärt. Einen Zusammenhang mit den Kämpfen in Afghanistan sieht er nicht, er habe vor seiner Flucht nach Deutschland nicht als Dolmetscher für die US-Armee gearbeitet, wie es in Medienberichten heißt, sondern als Sozialarbeiter. Ein Racheakt der Taliban macht für ihn als Hypothese zur Aufklärung des Verbrechen wenig Sinn.
Ahmad Z. flüchtete mit seiner Familie Ende 2014 nach Deutschland, vor drei Jahren sei er in den Plattenbau an der Wörlitzer Straße gezogen. Am 29. Februar, ein Sonnabend, arbeitete er an einem Obst- und Gemüsestand auf einem Wochenmarkt in Schöneberg.
Auf dem Weg nach Hause rief er seine Frau an, aber niemand ging ans Telefon. Als er seine Wohnung erreichte, sei die Tür verriegelt gewesen. Er rief die Polizei, die Beamten vermittelten einen Schlüsseldienst. In der Wohnung herrschte Chaos, Möbel waren umgeworfen, Gegenstände lagen auf dem Boden, „es sah aus, als hätte jemand überall Mehl verstreut“. Laut Polizei ist in der Wohnung ein Feuerlöscher entleert worden.
Nachdem er seine Tochter entdeckt habe, sei er in Ohnmacht gefallen, erzählt Z. Die Polizei habe ihm später mitgeteilt, dass auch die Leiche seiner Frau in der Wohnung gefunden wurde. Wie die beiden umgebracht wurden, weiß er nicht.
Die Leichen wurden obduziert, die Staatsanwaltschaft hält die Ergebnisse aber zurück. Hinweise auf ein mögliches Tatmotiv hat die Polizei bislang nicht. Der Ehemann werde nicht verdächtigt, erklärte Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaft, am Wochenende.
Demonstrierende erhöhen Druck auf Staatsanwaltschaft
Mehrere Hundert Menschen beteiligten sich am Sonnabend an einem Schweigemarsch in Marzahn. „Wir protestieren, um unsere Trauer und unsere Wut hier zum Ausdruck zu bringen“, heißt es in einer Erklärung des Afghanischen Kommunikations- und Kulturzentrums.
Man wolle Druck machen, auch gegenüber Staatsanwaltschaft und Polizei, dass der Mord aufgeklärt werde. „Wir schauen nicht weg“, sagt der Vorsitzende des Kulturzentrums, Sabour Zamani. Von einem ähnlichen Verbrechen in der afghanischen Community in Deutschland habe er noch nicht gehört.
Es gebe zwar Beschimpfungen und Beleidigungen, denen afghanische Flüchtlinge in Berlin ausgesetzt seien, aber konkrete Bedrohungen aus der rechtsextremen Szene oder aus dem Heimatland kenne er nicht. Die Taliban hätten gar nicht die Mittel, um in Deutschland Landsleute zu verfolgen.
In Berlin leben nach Angaben Zamanis rund 3000 Afghanen. Die Polizei sucht nach möglichen Zeugen, die am Tag der Tat Beobachtungen in der Wörlitzer Straße gemacht haben. Auch der Feuerlöscher ist ein wichtiger Anhaltspunkt. Der Täter hatte den leeren Feuerlöscher offenbar wieder mitgenommen.
Mutter und Tochter in Berliner Wohnung getötet - Nachbar verhaftet Nach einem Doppelmord an einer Mutter und ihrer Tochter in Berlin, hat die Polizei einen Nachbarn festgenommen. Er soll seine Opfer aus Habgier getötet haben. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. 29.03.2020, 22:03 Uhr
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Artikel merken Berlin. Einen Monat nach dem Doppelmord an einer Mutter und ihrer Tochter in Berlin-Marzahn ist ein Nachbar als mutmaßlicher Täter verhaftet worden. Der 32-jährige Mann ist dringend verdächtig, aus Habgier am 29. Februar eine 38-jährige Frau mit mehreren Messerstichen in ihrer Wohnung getötet zu haben.
Um das Verbrechen zu verdecken, soll er auch deren anwesende neunjährige Tochter mit einem Messer umgebracht haben. Bei dem Tatverdächtigen handele es sich um einen Nachbarn der Getöteten, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag mit.
Mit Feuerlöscher Spuren vernichtet Der mutmaßliche Täter, der wie seine Opfer aus Afghanistan stammt, hatte bei dem Verbrechen unter anderem einen Feuerlöscher verwendet, um damit Spuren zu vernichten. Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte in dem Fall Mitte März eine Belohnung in Höhe von 10 000 Euro ausgelobt.
Mutter und Tochter erstochen: Prozess gegen 32-Jährigen Aktualisiert am 14. September 2020, 01:49 Uhr Berlin (dpa/bb) - Rund sieben Monate nach tödlichen Messerstichen gegen eine Mutter und ihre neun Jahre alte Tochter in Berlin-Marzahn muss sich von heute ein 32-Jähriger wegen Mordes in zwei Fällen vor dem Landgericht verantworten.
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Der Angeklagte soll seine 38 Jahre alte Nachbarin in ihrer Wohnung erstochen haben, um nach Wertgegenständen suchen zu können. Als die Tochter der Frau durch die Schreie ihrer Mutter aufmerksam geworden sei, habe er auch das Mädchen umgebracht.
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Urteil wegen Doppelmordes in Berlin-Marzahn rechtskräftig
Beschluss vom 17. Januar 2023 – 5 StR 536/22
Der in Leipzig ansässige 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat die Revision des Angeklagten gegen ein Urteil des Landgerichts Berlin verworfen. Das Landgericht hat den Angeklagten wegen zweier Taten des Mordes, jeweils in Tateinheit mit versuchtem besonders schweren Raub mit Todesfolge, zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe als Gesamtstrafe verurteilt und festgestellt, dass die Schuld des Angeklagten besonders schwer wiegt.
Nach den Urteilsfeststellungen befand sich der Angeklagte Anfang 2020 in akuten Geldnöten. Ende Februar 2020 suchte er eine im selben Haus wohnende, mit seiner Familie befreundete Frau auf, deren Ehemann – wie der Angeklagte wusste – gerade außer Haus war. Er versuchte erfolglos, sich von ihr Geld zu leihen. Aus Zorn über die Zurückweisung und um in der Wohnung Geld und Wertgegenstände an sich zu bringen, tötete er sie mit 37 Messerstichen. Ihre in der Wohnung ebenfalls anwesende 9-jährige Tochter ermordete er anschließend, um seine Täterschaft zu verdecken und ungestört nach Wertsachen suchen zu können.
Die Überprüfung des Urteils hat keinen Rechtsfehler zum Nachteil der Angeklagten ergeben. Das Urteil des Landgerichts Berlin ist damit rechtskräftig.
Vorinstanz:
LG Berlin – Urteil vom 4. April 2022 – (521 Ks) 234 Js 71/20 (6/20)
Karlsruhe, den 25. Januar 2023
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