Hilden. Mit einem Kopfschuss hat ein Unbekannter am 4. Mai 2006 Guiseppe R. vor dem Hochhaus an der Beethovenstraße niedergestreckt. Der 25-Jährige starb wenig später im Krankenhaus. Der Mord ist bis heute nicht aufgeklärt.
Die Sonne scheint am 6. Mai 2006, Hilden und der Rest Deutschlands erleben einen warmen, trockenen Frühlingstag. Die Vorfreude auf die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land wächst. Guiseppe R., 25-jähriger Kaufmann spanischer Abstammung, geht gegen 19.40 Uhr zum Altglascontainer vor dem Haus Beethovenstraße 33, um Flaschen zu entsorgen. Ein Mann nähert sich von hinten. Zeugen sprechen später von einem Knall wie bei einer Fehlzündung. Guiseppe R. bricht zusammen, die Anwohner sehen einen Unbekannten in Richtung Gerresheimer Straße weglaufen. Polizei und Krankenwagen sind schnell vor Ort, versuchen den Verletzten zu retten und den Täter zu finden. Guiseppe R. stirbt später an dem Kopfschuss. Die Polizei kann den Täter bis heute nicht ermitteln. Es ist der einzige Mord in den vergangenen 45 Jahren, der in Hilden nicht aufgeklärt werden konnte.
Aber die Polizei gibt die Hoffnung nicht auf, vielleicht doch noch einen Hinweis auf das Motiv oder den Täter zu erhalten. „Alle Ansätze sind ausermittelt, aktuell gibt es keine heiße Spur. Mord verjährt nicht. Der Fall wird niemals zu den Akten gelegt. Er ruht nur“, erklärt Andreas Czogalla, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Düsseldorf, jetzt auf Nachfrage. „Wenn es neue Hinweise gibt, werden die Ermittlungen sofort wieder aufgenommen.“
Info
Mord kann nicht verjähren
Ein Mord liegt vor, wenn der Täter aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier, aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch, grausam, mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken tötet. Mord verjährt nicht.
Die zeitweise bis zu 20 Mann starke Mordkommission mit dem Namen „Flasche“ hat mehr als 200 Hinweise bearbeitet, berichtet deren Leiter Guido Adler damals. Der erfahrene Kriminalist hat so einen Fall wie den in Hilden noch nie bearbeitet, wie er damals erklärt: „Das Opfer war beliebt, lebte zurückgezogen. Ich habe noch nie erlebt, dass so jemand erschossen wird.“ Den Ermittlern fehlt bis heute ein Motiv. Adler: „Das macht die Ermittlungen so schwierig.“ Eine Boulevardzeitung hatte damals spekuliert, Guiseppe R. sei Opfer einer Verwechslung geworden. „Das konnten wir weitgehend ausschließen“, winkte der Leiter der Mordkommission damals ab. Auch das sichergestellte Projektil der Tatwaffe habe die Fahnder nicht weitergebracht: „Zu unspezifisch.“ Viele Hausbewohner glaubten damals an ein Eifersuchtsdrama. Adler war sich sicher: „Es gibt ein Motiv. Wir kennen es nur noch nicht.“ Um das herauszufinden und vielleicht doch noch einen Hinweis auf den Täter zu erhalten, wurde der Fall etwa eineinhalb Jahre später in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ vorgestellt – inklusive Phantombild. Nach der TV-Fahndung Ende August 2007 gingen zwar einige Hinweise bei der Düsseldorfer Polizei und im Studio ein. Sie brachten die Ermittler aber nicht weiter, sagte Andreas Czogalla damals.
Zitat von wetterfrosch im Beitrag #1Um das herauszufinden und vielleicht doch noch einen Hinweis auf den Täter zu erhalten, wurde der Fall etwa eineinhalb Jahre später in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ vorgestellt – inklusive Phantombild. Nach der TV-Fahndung Ende August 2007 gingen zwar einige Hinweise bei der Düsseldorfer Polizei und im Studio ein.
Diese Sendung gibt es anscheinend nirgends zu sehen. Warum zeigt man das Phantombild nicht, wenn man doch eins hat?
#4 Re: 30.08.2007 FF4 (Kripo Düsseldorf) Mord an Giuseppe Rodriguez in Filmfälle 04.05.2011 22:56
von zirpo • 1 Beitrag avatar Hallo, hab mich nur registriert um mich dafür zu bedanken das man immer noch an Ihn denkt. Heute, 5 Jahre nach dieser Tat werde ich wieder das Glas auf meinen besten Freund heben. Zu den Spekulationen die nahe liegen wie zb : dunkles Geheimnis, ist "leider" auszuschließen, denn wenns so wäre hätten wir ein Motiv... Nach meinem Wissensstand ist die Hauptverdächtige gestorben vor einigen Jahren. Aber objektiv betrachtet finde ich den Ansatz den Mörder im Balkanraum zu suchen unlogisch denn :
1. Auch wenn man im ehem. Jugoslavien für Relativ wenig Geld jemanden um die "Ecke" bringen kann so müsste er an zig grenzkontrollen vorbei... 2.Er war einige Tage davor in Serbien, das wäre einfach und sicher gewesen 3. bei einem hier wohnhaften wäre der preis, für jemanden der überschuldet ist nicht bezahlbar.
Ach ja, jetzt fällt mir alles ein was ich vergessen wollte....vielleicht ein andermal mehr