DIW-Studie über Berlin: Europameister im Morden, sonst fast überall abgeschlagen
Von Jürgen Fritz / Gastautor5. Januar 2020 Aktualisiert: 5. Januar 2020 15:30 Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gilt gemeinhin als ausgesprochen SPD-freundlich. Doch nun legte just dieses Institut eine Studie vor, in der Berlin mit 15 anderen europäische Metropolen untersucht und verglichen wurde.
Das Ergebnis der DIW-Studie für die rot-dunkelrot-grün regierte deutschen Hauptstadt fällt teilweise geradezu verheerend aus! Nur in einem einzigen Bereich ist Berlin einsame Spitze: der Mordrate. 16 europäische Metropolen im Vergleich
In seiner Studie Berlin auf dem Weg ins Jahr 2030 fragt das DIW: Wie Berlin seinen „eigenen Ambitionen gerecht“ werde? Wo seine Stärken liegen, und wo seine Schwächen? „Um Antworten zu diesen Fragen zu finden, analysiert diese Studie die Entwicklung Berlins im Vergleich zu 15 anderen europäischen Hauptstädten und anhand von 35 Indikatoren über die letzten 10-15 Jahre.“
Verglichen wurden folgende 16 Städte:
Amsterdam (Niederlande) Athen (Griechenland) Berlin (Deutschland) Budapest (Ungarn) Brüssel (Belgien) Kopenhagen (Dänemark) Helsinki (Finnland) Lissabon (Portugal) London (Vereinigtes Königreich) Madrid (Spanien) Paris (Frankreich) Prag (Tschechische Republik) Rom (Italien) Stockholm (Schweden) Warschau (Polen) Wien (Österreich) Im Bereich Nachhaltigkeit liegt Berlin nur auf Platz 11
Im Bereich Talent zähle Berlin (Platz 4) sogar zu den führenden Hauptstadtregionen in Europa. Hierin schlage sich insbesondere auch die hohe Attraktivität Berlins für ausländische Studierende nieder. Die Forschungsdichte zähle zu den höchsten der europäischen Hauptstädte. Im Bereich Technologie fehle es allerdings insbesondere an der Transformation in ein höheres Produktivitätsniveau um besser als Platz neun abzuschneiden.
Im Bereich Nachhaltigkeit erreiche Berlin Rang elf von 16. „Dabei bestehen kaum Unterschiede zwischen objektiven Indikatoren z.B. zur Luftverschmutzung und eher subjektiven Einschätzungen zur Ausstattung mit Grünanlagen.“
Bei den Indikatoren zur Mobilität stehe Berlin derzeit auf Rangplatz 11. Bei der Bewertung des Angebots öffentlicher Verkehrsmittel liege Berlin im oberen Mittelfeld der Hauptstadtregionen. Besonders schlecht schneide die Stadt aber beim Luftverkehr ab.
Weit von den selbstgesteckten Zielen entfernt scheine Berlin in der dritten Zieldimension einer solidarischen, verantwortungsvollen und engagierten Stadtgesellschaft. „Im Hauptstadtvergleich erreicht Berlin lediglich im Bereich der wirtschaftlichen Partizipation einen einstelligen Rangplatz (9).“ Hier schlage vor allem zu Buche, dass die Arbeitsmarktsituation mittlerweile nicht mehr weit von den guten Werten in nord- und osteuropäischen Hauptstädten entfernt sei. Gleichzeitig finde aber aktuell auch keine Kompensation mehr durch relativ niedrige Wohnkosten statt. Im Bereich Lebenszufriedenheit auf Rang 10
Toleranz gegenüber anderen Nationalitäten, Religionen und Lebensformen zähle zu den Kerneigenschaften einer Großstadt. Dies gelte sicherlich auch für Berlin. Im europäischen Hauptstadtvergleich sei diese Toleranz vor allem gegenüber Ausländern aber nicht besonders stark ausgeprägt. Berlin erreicht hier nur Platz 12 unter den 16 Hauptstädten.
Zur Abschätzung der Situation in der Zieldimension einer solidarischen, verantwortungsvollen und engagierten Stadtgesellschaft seien auch Abfragen zur Lebenszufriedenheit genutzt worden, heißt es weiter. Unter den europäischen Hauptstädten schneide Berlin eher schlecht ab. Deutlich besser seien die Einschätzungen zum Gesundheitswesen.
Negativ wirke sich allerdings auf die Gesamtbewertung der Lebenszufriedenheit aus, dass Berlin die mit Abstand höchste Mordrate aufweist. Insgesamt lande Berlin in der Kategorie Lebenszufriedenheit nur auf dem 10. Rangplatz. Nur Budapest, Athen und Rom haben eine schlechtere Verwaltung als Berlin
Eine gute Verwaltung sei ein wichtiger Baustein einer solidarischen, verantwortungsvollen und engagierten Stadtgesellschaft. In der Kategorie Administration lande Berlin allerdings unter den europäischen Hauptstädten weit hinten auf Rangplatz 13. Nur Budapest, Athen und Rom würden in puncto Verwaltung noch schlechter abschneiden. Besonders schlecht bewertet würden dabei allgemeine Verwaltungsdienstleistungen. Aber auch die Qualität des öffentlichen Gesundheits- und Bildungssystems werde unterdurchschnittlich bewertet. Beim Sicherheitsgefühl lande Berlin im Mittelfeld.
Insgesamt meint die Studie eine positive Entwicklung erkennen zu können. Teilweise komme es in den letzten Jahren sogar zu Rangplatzverbesserungen, siehe Abbildung 7:
In sieben von acht Bereichen liegt Berlin nie im oberen Drittel
Außer im Bereich Talent, wo Berlin auf Platz 4 landet, liegt die deutsche Hauptstadt aber in keinem einzigen Bereich unter den Top-Fünf der 16 Metropolen, also sonst nie im oberen Drittel:
Ein Vorbild könne Berlin sich vor allem an den nordischen Hauptstädten und hier insbesondere Kopenhagen und Stockholm nehmen, die in sehr vielen der Dimensionen in Europa führend seien. Jedoch wären bei der ökonomischen Teilhabe Prag und Warschau und bei der Toleranz Lissabon europaweit führend.
Dabei scheint das DIW keine Unterscheidung zwischen Intoleranz ersten Grades (gegenüber den Sitten und Gebräuchen eines anderen Menschen, einfach nur aus dem Grund weil sie fremd sind) und Intoleranz zweiten Grades (gegen die Intoleranten ersten Grades, welche Toleranz allen anderen gegenüber ablehnen und welche die freie, die liberale Gesellschaft zerstören wollen) zu kennen scheint.
Nur in einem Bereich ist Berlin absolute Spitze: der Mordrate
In einem Bereich ist Berlin dann allerdings doch absolute Spitze, nämlich in der Mordrate (Vorsätzliche Tötungen im Jahr pro 100.000 Einwohner). Umgerechnet auf pro eine Million Einwohner wurden im Jahr 2016 in den 16 untersuchten europäischen Metropolen so viele Morde (vorsätzliche Tötungen) begangen:
In Berlin wurden 2016 also pro eine Million Einwohner (bzw. pro 100.000 Einwohner)
83 Prozent mehr Morde (vorsätzliche Tötungsdelikte) begangen als in Paris (Platz 2), etwa viermal so viele wie in London und Stockholm, fünfmal so viele wie in Amsterdam, Rom oder Wien, neun mal so viele wie in Madrid und 15 mal so viele wie in Helsinki.
P.S.
In Berlin stellt die SPD seit Juni 2001, also seit mehr als achtzehneinhalb Jahren ununterbrochen den Regierenden Bürgermeister.
Zuerst erschienen auf JFB von Jürgen Fritz
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